Dienstag, 17. August 2021

Was für ein Bundestagswahlkampf!

So ein Kopf-an-Kopf - Rennen für eine Bundestagswahl hat die Welt noch nicht gesehen. Drei Personen versuchen alles, um sich möglichst nicht als Hoffnungsträger oder Hoffnungsträgerin anzubieten. Respekt!


In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland haben sich erfolgreiche Kanzlerkandidaten immer durch Machtwillen ausgezeichnet. Und diesen Willen zur Macht haben alle Kanzler dann auch bewiesen und ausgelebt, abgesehen von Erhard oder Kiesinger. Ein wunderbares Buch über „gescheiterte Kanzlerkandidaten“ wurde von Daniela Forkmann und  Saskia Richter herausgegeben.


So könnte eine zukünftige Kanzlerin aussehen. (Ausschnitt aus Quelle: Wikipedia / Autor: Olaf Kosinsky (kosinsky.eu) / Lizenz: freien Lizenz CC BY-SA 3.0-de)

Die Kanzler der CDU Adenauer, Kohl und definitiv auch Angela Merkel haben ihre Macht kontrovers in Politik umgesetzt. Westbindung, Einführung des €uros sowie der endgültige Verzicht Deutschlands auf eine nukleare Option stehen dafür.

Auch die Kanzler der SPD Brandt, Schmidt und Schröder haben ihre eigenen „Basta“ – Politik gegen alle Widerstände durchgesetzt. Ostpolitik, NATO – Doppelbeschluß oder auch Hartz- IV stehen dafür.

Ich selbst habe die pure Freude gehabt, politisch bewußt alle Kanzler seit Helmut Schmidt erleben zu dürfen. Es gibt einen Sinnspruch der tatsächlich im Leben Sinn macht: „Füllen Sie Ihr Leben nicht mit Tagen sondern Ihre Tage mit Leben!“ So sollte man auch mit Kanzlern verfahren: 16 Jahre für eine einzelne Kanzlerschaft sind zu viel! Man verpaßt zu viele Chancen.

Man muß nicht defätistisch sein. Aber die Frage sei erlaubt: Welches Bundesministerium hat in den letzten vier Jahren eine „gute Arbeit“ gemacht?

Es gibt einen klaren Unterschied zwischen den Kanzlern Helmut Kohl und Angela Merkel: Helmut Kohl hatte seit seiner Jugend den Wettbewerb zwischen Parteien ausgefochten. Angela Merkel hat ihren eigenen Wertekanon ausgelebt. Sie steht und stand eher für Ausgleich gepaart mit Pragmatismus und Opportunismus. Vielleicht.

Die berühmte „asymmetriesche Demobilisierung“ des Gegners, mit der Angela Merkel angeblich so sehr erfolgreich gewesen sein soll, führt hier nun drei Kandidaten schlichtweg in die Irre: alle drei verzwergen sich. Wegducken kann helfen, oder auch nicht.

Olaf Scholz hat eine erbärmliche Figur in den Skandalen „Wirecard“ und „Cum-Ex -Geschäfte“ abgegeben! Annalena Baerbock hat sich als eitel herausgestellt! Und Armin Laschet will seinen landeseigenen Flutopfern helfen, indem der Bund hilft.

Momentan scheint das keinesfalls „weise“ Zitat des ehemaligen Bundesministers des Innern Thomas de Maizière Vorlage für dumme Strategien zu sein: „Ein Teil (unserer) Antworten würde die Bevölkerung verunsichern!


Eine Vorhersage sei meinerseits nur möglich, wenn ich in den kommenden Monaten zweimal im Lotto gewänne! Mein Tip: CDU 29,8% /// SPD 18% /// Grüne 14% /// FPD 13% /// AfD 11% /// Linke 7% und Freie Wähler 4% mit einem (?) Bundestagsabgeordneten!