Es ist schlicht unwahrscheinlich, dass irgendwelche Kims in Nord-Korea in diesem so überaus überschaubaren Teil-Land ein solch bedrohliches Waffenprogramm alleine
und so erfolgreich exerziert haben können. Man darf hier einen strategischen
Plan, eine Ablenkung vermuten.
Unter Präsident Obama stellte der amerikanische
Generalstab fest, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „überdehnt“ seien. Die Vereinigten
Staaten (USA) haben nach dem Zweiten
Weltkrieg ein durchaus weltweites, hegemoniales Sicherheits-System etabliert,
welches auf fünf Prinzipien beruht:
Erstens muss der Pazifik ein amerikanisches Gewässer sein! Zweitens muss der Nord-Atlantik ein amerikanisches
Gewässer sein! Drittens darf Eurasien
niemals vollständig an eine konkurrierende Macht fallen. Die geopolitische
Macht eines „vereinten“ Eurasiens wäre schlicht überwältigend. Viertens werben die
USA Mittelmächte als Verbündete ein.
Fünftens müssen die USA ihren Verbündeten militärischen Schutz (und wirtschaftlichen Zugang zum amerikanischen Markt)
garantieren.
"Die Sicht der USA, militärisch betrachtet" (Quelle: Wikipedia / Lizenz: Generic Mapping Tools: http://gmt.soest.hawaii.edu/ / Autor: Lencer) |
Vor diesem Hintergrund erklärt sich,
warum die NATO existiert. Genauso
wichtig für die Vereinigten Staaten sind aber im Pazifik die Militärbündnisse mit Japan und Süd-Korea. Um nicht das Bündnis mit Australien und Neuseeland
zu vergessen.
Vor diesem Hintergrund erklärt sich
auch, warum die USA den Korea-Krieg,
den Vietnam-Krieg und die gescheiterten
Kriege im Irak und in Afghanistan
mit aller Härte geführt haben. Hier ging es niemals um Öl. Hier ging es immer
darum, mit „einem großen Hammer Nägel einzuschlagen“, weil man den Hammer halt
hatte. Und weil der amerikanische Generalstab (mindestens der) um die
geopolitischen, hegemonialen Ziele und Notwendigkeiten der USA sehr genau
Bescheid weiß.
Beginnend unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan und später unter Bill Clinton und spätestens unter der
Präsidentschaft von Barak Obama
stellten die Vereinigten Staaten fest, dass Kriege teuer sind und besser
„intelligent“ geführt werden sollten. (Dieser Maxime hat tatsächlich nur G W II B
widersprochen!)
Die USA erkennen heute einen neuen Gegner
mit globalen Zielen: China! Der Rest
der Welt bleibt eingeordnet in Verbündete und eher nicht verbündete Mächte. Die
Europäische Union (inklusive Little
England) sei eine Regionalmacht.
Unter Präsident Obama galt die Maxime:
„Wir machen nur mit, wenn die Europäer voran gehen“!
Frankreich und Großbritannien wollten Gaddafi aus Lybien wegbomben? Okay, the USA gaben jegliche Unterstützung. Das
britische Parlament versagte dem schlechtesten Premier Minister aller Zeiten
„David the Cameron“ die Zustimmung hinsichtlich eines Einsatzes in Syrien? Okay, dann engagierten sich die
USA nicht! Russland attackierte die Ukraine
und annektierte die Krim? Das mußten
der französische Staatspräsident und die
Kanzlerin Frau Merkel (Minsker Gespräche mit Putin) machen. David Cameron hatte wohl die Budapester Memoranden übersehen oder
wollte eher Blaupausen von HMS Flugzeugträgern begutachten. Präsident Obama
akzeptierte die Überdehnung der USA also insofern, als er Schlüsse daraus
ableitete und den Europäern daher Verantwortung abverlangte.
Unter Trump tuen sich nun Abgründe der Erpressbarkeit eines US-Präsidenten auf. Unter Trump läßt sich das
hegemoniale Sicherheitssystem der USA bestens auf Standhaftigkeit prüfen!
Nord-Korea ist ein kleines Land mit ca. 25 Millionen Einwohnern. Dieses
Land ist kein hochtechnisiertes Land. Und es ist kein Land von ausgebildeten Atomphysikern!
Nur Israel, als kleiner Staat, hat es in den Siebziger Jahren geschafft, eine
Atombomben-Produktion aufzuziehen … aber die war zum Teil geklaut und
abgekupfert! Pakistan ist zwar mittlerweile ebenfalls Atommacht, hat aber 100
Millionen Einwohner. Auch Pakistan mußte zu „unkonventionellen Methoden des
Wissenserwerbs“ greifen.
Man kann Nord-Korea von der
Einwohnerzahl und der Größe des Landes her mit der DDR vergleichen. Ost-Deutschland in der 1980er Jahren war ein viel
stärker industrialisiertes Land als es Nord-Korea heute ist. Das Land hatte seit
1966 genutzte Atomreaktoren,
die von der Sowjetunion geliefert worden waren.
Niemals hätten die Sowjets es zugelassen, wenn die DDR ohne ihre Zustimmung Atombomben
und auch noch Mittelstrecken- oder gar Interkontinentalraketen
hätte bauen lassen wollen! Die DDR mit ihren deutlich größeren materiellen Kapazitäten
als Nord-Korea heute hätte niemals die Möglichkeiten gehabt, ein solches
Unterfangen alleine zu stemmen.
Es stellt sich vor diesem Vergleich die
Vermutung auf, dass Nord-Korea sein Atomprogramm also drastisch und öffentlichkeitswirksam
exerziert. Jegliche Technologie bezüglich der nuklearen Sprengköpfe oder der Raketen
und Abschußvorrichtungen kommt „von Außerhalb“. Von China. Von Russland.
Warum wird also gerade jetzt eine
Krise durch Nord-Korea so beispiellos aggressiv durchexerziert? Der Staat der
Kims ist eh unangreifbar, weil er alleine mit den konventionellen Mitteln
seines Militärs die 10-Millionenstadt Seoul in Schutt und Asche bomben könnte!
Hier kommt nun die Theorie einer
Ablenkung zum Tragen. Die dürfte von Russland und China gemeinsam getragen
werden.
Es geht darum, die USA zu prüfen!
Können die USA ihre Verbündeten beschützen? Die klare Antwort ist ein klares
„Nein“! Ein Despot zeigt allen Anrainerstaaten auf, dass die USA keine Rakete
abfangen können, und jede Explosion einer Wasserstoffbombe hinnehmen, selbst
wenn das eigene Territorium bedroht ist!
Gleichzeitig findet in Belorussland
ein „Zapato-Manöver“
mit 100.000 Soldaten statt! Welche Bundeswehr
mit ihren 330 einsatzfähigen Soldaten könnte dagegen angehen?
Wenn die Vereinigten Staaten den Konflikt mit Nord-Korea nicht
„eindämmen“ können, dann werden wir hier in Europa / Deutschland zunehmend mehr
chinesische Kriegsschiffe in der Ostsee erleben dürfen!
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