Donnerstag, 7. September 2017

Der Konflikt mit Nord-Korea als große Ablenkung


Es ist schlicht unwahrscheinlich, dass irgendwelche Kims in Nord-Korea in diesem so überaus überschaubaren Teil-Land ein solch bedrohliches Waffenprogramm alleine und so erfolgreich exerziert haben können. Man darf hier einen strategischen Plan, eine Ablenkung vermuten.   
Unter Präsident Obama stellte der amerikanische Generalstab fest, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „überdehnt“ seien. Die Vereinigten Staaten (USA) haben nach dem Zweiten Weltkrieg ein durchaus weltweites, hegemoniales Sicherheits-System etabliert, welches auf fünf Prinzipien beruht:
Erstens muss der Pazifik ein amerikanisches Gewässer sein! Zweitens muss der Nord-Atlantik ein amerikanisches Gewässer sein! Drittens darf Eurasien niemals vollständig an eine konkurrierende Macht fallen. Die geopolitische Macht eines „vereinten“ Eurasiens wäre schlicht überwältigend. Viertens werben die USA Mittelmächte als Verbündete ein. Fünftens müssen die USA ihren Verbündeten militärischen Schutz (und wirtschaftlichen Zugang zum amerikanischen Markt) garantieren. 
"Die Sicht der USA, militärisch betrachtet" (Quelle: Wikipedia / Lizenz: Generic Mapping Tools: http://gmt.soest.hawaii.edu/ / Autor: Lencer)
Vor diesem Hintergrund erklärt sich, warum die NATO existiert. Genauso wichtig für die Vereinigten Staaten sind aber im Pazifik die Militärbündnisse mit Japan und Süd-Korea. Um nicht das Bündnis mit Australien und Neuseeland zu vergessen.
Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch, warum die USA den Korea-Krieg, den Vietnam-Krieg und die gescheiterten Kriege im Irak und in Afghanistan mit aller Härte geführt haben. Hier ging es niemals um Öl. Hier ging es immer darum, mit „einem großen Hammer Nägel einzuschlagen“, weil man den Hammer halt hatte. Und weil der amerikanische Generalstab (mindestens der) um die geopolitischen, hegemonialen Ziele und Notwendigkeiten der USA sehr genau Bescheid weiß.
Beginnend unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan und später unter Bill Clinton und spätestens unter der Präsidentschaft von Barak Obama stellten die Vereinigten Staaten fest, dass Kriege teuer sind und besser „intelligent“ geführt werden sollten. (Dieser Maxime hat tatsächlich nur G W II B widersprochen!)
Die USA erkennen heute einen neuen Gegner mit globalen Zielen: China! Der Rest der Welt bleibt eingeordnet in Verbündete und eher nicht verbündete Mächte. Die Europäische Union (inklusive Little England) sei eine Regionalmacht.
Unter Präsident Obama galt die Maxime: „Wir machen nur mit, wenn die Europäer voran gehen“! Frankreich und Großbritannien wollten Gaddafi aus Lybien wegbomben? Okay, the USA gaben jegliche Unterstützung. Das britische Parlament versagte dem schlechtesten Premier Minister aller Zeiten „David the Cameron“ die Zustimmung hinsichtlich eines Einsatzes in Syrien? Okay, dann engagierten sich die USA nicht! Russland attackierte die Ukraine und annektierte die Krim? Das mußten der französische Staatspräsident und die Kanzlerin Frau Merkel (Minsker Gespräche mit Putin) machen. David Cameron hatte wohl die Budapester Memoranden übersehen oder wollte eher Blaupausen von HMS Flugzeugträgern begutachten. Präsident Obama akzeptierte die Überdehnung der USA also insofern, als er Schlüsse daraus ableitete und den Europäern daher Verantwortung abverlangte.
Unter Trump tuen sich nun Abgründe der Erpressbarkeit eines US-Präsidenten auf. Unter Trump läßt sich das hegemoniale Sicherheitssystem der USA bestens auf Standhaftigkeit prüfen!
Nord-Korea ist ein kleines Land mit ca. 25 Millionen Einwohnern. Dieses Land ist kein hochtechnisiertes Land. Und es ist kein Land von ausgebildeten Atomphysikern! Nur Israel, als kleiner Staat, hat es in den Siebziger Jahren geschafft, eine Atombomben-Produktion aufzuziehen … aber die war zum Teil geklaut und abgekupfert! Pakistan ist zwar mittlerweile ebenfalls Atommacht, hat aber 100 Millionen Einwohner. Auch Pakistan mußte zu „unkonventionellen Methoden des Wissenserwerbs“ greifen. 
Man kann Nord-Korea von der Einwohnerzahl und der Größe des Landes her mit der DDR vergleichen. Ost-Deutschland in der 1980er Jahren war ein viel stärker industrialisiertes Land als es Nord-Korea heute ist. Das Land hatte seit 1966 genutzte Atomreaktoren, die von der Sowjetunion geliefert worden waren.
Niemals hätten die Sowjets es zugelassen, wenn die DDR ohne ihre Zustimmung Atombomben und auch noch Mittelstrecken- oder gar Interkontinentalraketen hätte bauen lassen wollen! Die DDR mit ihren deutlich größeren materiellen Kapazitäten als Nord-Korea heute hätte niemals die Möglichkeiten gehabt, ein solches Unterfangen alleine zu stemmen.
Es stellt sich vor diesem Vergleich die Vermutung auf, dass Nord-Korea sein Atomprogramm  also drastisch und öffentlichkeitswirksam exerziert. Jegliche Technologie bezüglich der nuklearen Sprengköpfe oder der Raketen und Abschußvorrichtungen kommt „von Außerhalb“. Von China. Von Russland.
Warum wird also gerade jetzt eine Krise durch Nord-Korea so beispiellos aggressiv durchexerziert? Der Staat der Kims ist eh unangreifbar, weil er alleine mit den konventionellen Mitteln seines Militärs die 10-Millionenstadt Seoul in Schutt und Asche bomben könnte!
Hier kommt nun die Theorie einer Ablenkung zum Tragen. Die dürfte von Russland und China gemeinsam getragen werden.
Es geht darum, die USA zu prüfen! Können die USA ihre Verbündeten beschützen? Die klare Antwort ist ein klares „Nein“! Ein Despot zeigt allen Anrainerstaaten auf, dass die USA keine Rakete abfangen können, und jede Explosion einer Wasserstoffbombe hinnehmen, selbst wenn das eigene Territorium bedroht ist!
Gleichzeitig findet in Belorussland ein „Zapato-Manöver“ mit 100.000 Soldaten statt! Welche Bundeswehr mit ihren 330 einsatzfähigen Soldaten könnte dagegen angehen?
Wenn die Vereinigten Staaten den Konflikt mit Nord-Korea nicht „eindämmen“ können, dann werden wir hier in Europa / Deutschland zunehmend mehr chinesische Kriegsschiffe in der Ostsee erleben dürfen!

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