Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, 14.2014
Wie sehr das Ansehen Frankreichs in
Europa gelitten hat, das konnte man heute bei einem Vortrag von Valéry Giscard
d Estaigne in der Konrad-Adenauer-Stiftung
mehr als nur erahnen.
Europa
steckt spätestens seit dem Ausbruch der Finanz- und der nachfolgenden sogenannten
€uro-Krise wahrgenommen und quasi in einer Art Dauerkrise. Ein Land, das momentan exemplarisch für europäische
Reformunwillen steht, ist Frankreich. Also stellte der ehemalige
französische Staatspräsident Valéry Giscard d Estaigne sein
neu in Frankreich erschienenes Buch „Europa La derniére chance de l’Europe“ und
somit gleichzeitig seine momentane Idee von “EUROPA“ vor, welche niemals in die
Tat umgesetzt werden möge.
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"Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin" (Quelle: Wikipedia / Autor: Magnus Bäck / Lizenz: public domain) |
Die
Vorschläge des Präsidenten kann man genau so deuten. Im Land selbst ist man
reformunfähig. Aber irgendetwas muß passieren!
Und dieses „Irgendetwas“
soll sich „EUROPA“ nennen, was im Französischen bereits einer Reform
gleichkäme. Dort schreibt sich Europa nämlich „Europe“. Ein Hoch auf das kleine “A“.
Zwölf Staaten sollen sich mit gemeinsamer Steuer- und Haushaltspolitik und mit gemeinsamer Währung zusammenschließen.
Eine Art Konvent mit Fachbeamten
soll die neue Steuergesetzgebung für ganz EuropA entwerfen. Über allem wache –
man lese richtig! – nach chinesischem
Vorbild ein (Volks)kongress mit ca. 700 Mitgliedern. Präsident und
Vizepräsident müßten aus einem der großen Länder kommen. Und Frankreich – mit seinen
36.000 Gemeinden – würde alsbald eine Gemeindereform durchführen.
Die
restlichen Staaten würden (JA! Oder Nein?) aus dem €uro rausgeworfen, könnten
aber später unter Umständen EuropA beitreten! Drei mögliche Nachfolger des
gegenwärtigen französischen Staatspräsidenten Hollande hätten
dem Konzept schon zugestimmt. Dass die Baltischen
Staaten über die Klinge springen müßten, das möge man „rational“ sehen.
Die
Reaktionen auf diese „Idee“ waren eher verhalten. Oder anders
ausgedrückt: Sie deuteten auf den französischen Reformunwillen hin und
verwiesen auf die enormen Anstrengungen
ALLER Länder der real existierenden €urozone.
Man könnte
irritiert sein ob der Vorschläge aus diesem Munde. Man könnte sich fragen, ob
es Weisheit oder eher W“a“isheit des Alters war, die hier sprach. Leider war es
nur die Verzweiflung über die politischen Zustände in Frankreich. Oder aber ...
... Von den Chinesen lernen, heißt siegen lernen. Vorwärts immer, rückwärts nimmer? Und die Balten und Griechen? Die schaffen das schon! Und das Schulden dann zukünftig "vergemeinschaftet" werden würden? Wäre dann laut Valéry Giscard
d Estaigne zu "tragen".
Nun gut. Vielleicht hatte die Übersetzerin einen schlechten Tag ...
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