Dienstag, 27. Dezember 2016

'It's the economy, stupid' - gilt nicht für deutsche Plebejer!


Das Jahr 2016 war ein eher durchwachsenes Jahr. Aber eines hat es aufgezeigt. Deutschland ist garantiert kein sozialdemokratisches Land mehr. Und so langsam dämmert es der Bevölkerung denn vielleicht doch.

Man muß ein wenig zurückblicken in die Vergangenheit. Bekanntlich lebt man ja eh nach vorne und „versteht“ erst hinterher, nach hinten quasi, was man so gemacht hat. Und warum überhaupt?

Für die Wirtschaftspolitik der letzten 25 Jahre waren in Deutschland zwei Ereignisse und ein halbes von zentraler Bedeutung: die Wiedervereinigung 1990 und die Osterweiterung der Europäischen Union ab 2004. 

File:Bundesarchiv Bild 183-09221-0007, Bernau, Schloss Lanke, Tbc-Krankenhaus, Röntgen.jpg
"Auch in der DDR mußte doch niemand verhungern! Gilt auch für die Leute, die in Berlin unter Brücken hausen - und KEIN HARTZ -IV bekommen!"
(German Federal Archives, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany)
Bei beiden einschneidenden Liebesbekundungen zu Deutschland und zu Europa hatte es vorher eine lebhafte politische und mediale Debatte gegeben. Gerade die Auswirkungen auf die Wirtschaft waren zentrale Aspekte! Um es kurz zu machen, damals waren die Löhne und Gehälter in Deutschland relativ betrachtet zu anderen Ländern noch hoch!

Wirtschaft und Politik überzeugten die Gewerkschaften, dass „Lohnmäßigung“ das Gebot „für Jahre“ sein müsse! Denn man stand als Industrienation ja im Wettbewerb mit Ländern in Osteuropa, wo die Gehälter quasi nach unten hin nicht meßbar schienen. Und halb stand das Niedriglohnland China im Hintergrund.

Ich überspringe die folgenden Jahre. Deutschland ist heute ein Land, das immer noch der Ingenieurskunst gepaart mit Design huldigt. Längst gibt es eine „Europa-weit organisierte Industrie“. Die „supply chains“ sind sogar weltweit organisiert. Geschätzt ein Drittel der Wirtschaftsleistung unseres Landes wird von „hidden champions“ erbracht, die weltweit ihre Ingenieurswunder erbringen! 

Das ist deshalb notwendig, weil die Hidden Champions in der Regel ein extrem schmales Marktsegment bedienen: Fensterheber für die Automobilindustrie oder etwa Instrumente für Darmspiegelungen. Eine ausreichende Produktionsmenge gepaart mit excellenter Innovationskraft sind die Grundvoraussetzung dafür, dass jegliche internationale Konkurrenz passen muß. Und das gibt es nur weltweit. Und deshalb ist die deutsche Wirtschaft "im Durchschnitt" die weltweit an stärksten globalisierte. Aber, ich schweife ab.

Das Branding „Made in Germany“ funktioniert weiterhin weltweit. Im Bereich der Industriekunden und weltweit bei Konsumenten, die Geld in der Tasche haben.
 
Nur und leider! Es gab keine Fokussierung auf Wunsch, Begierde und Wollen von normalen Endverbrauchern, die keine Waschmaschine von Miele, kein Auto von BMW oder früher keine Stereoanlage von Schneider haben wollten! In Deutschland wurden und werden Endverbraucher geschröpft. Mittlerweile paaren sich niedrige Löhne und Gehälter (im Vergleich) mit sehr hohe Steuer- und Abgaben-Lasten! Daher ist der deutsche "nationale" Markt ein irgendwie kleiner Markt, obwohl hier doppelt soviele Menschen als in Kalifornien leben!

Weil die disruptive Kraft der Marktwirtschaft aber eine Grundkonstante ist, gilt eine Regel an einem Beispiel erklärt: Brauche ich eine Miele-Waschmaschine, wenn z.B. Amazon mir die Arbeit des Waschens, Bügelns und Faltens der Wäsche für einen niedrigeren Preis abnimmt? Bei besserer Hygiene? Heute Nachmittag geliefert? Per Drohne? Wer brauchte noch Schneider-Musikanlagen, nachdem Apple den Musik-Stream „erfunden“ hatte - mit "ästhetisch designeten I-A - Geräten"?

Also rege ich mich auf!

Die Wirtschaftspolitik des letzten Vierteljahrhunderts in der BRD begattete nur die Familienunternehmen! „Supply chains“, Export, Export, Export! Angebotsseite pur! Besonders schlimm ist es zudem, dass die unter Kanzler Fischer vorgenommenen Rentenreformen die Betriebsrenten als "eine von drei" Säulen der Altersvorsorge gesetzlich fixiert haben. Arbeitnehmer in Deutschland sind so auf Jahre an ihren Arbeitgeber gebunden, wenn sie im Alter nicht Suppe löffeln wollen!

Man hätte deutsche Bürger auch einfach mit ihrem Einkommen machen lassen können, einfach Geld ausgeben können und noch einmal einfach machen lassen können, was die halt wichtig finden! Nach eigenem Wunsche oder Wollen! Oder, weil es so selten Menschen trifft, vollkommen doof zu sein! Oder, weil Menschen ja auch bei Wahlen abstimmen dürfen! Dem Markt seinen Willen lassen, quasi.

War nicht so! Und das ist der „mentale“ Grund, warum Deutschland auf alles, was mit Internet 4.0 zu tun hat, erst noch reagieren könnte! Kein Google hier! Kein Facebook hier! Kein Twitter hier! Sondern: „What a dumb CDU“!

Für die deutsche Bevölkerung hatte diese Politik der letzten 25 Jahre eine „verarmende“ Auswirkung! „Rund 10,6 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland fehlt das Geld für unerwartete Ausgaben in Höhe von 1000 Euro“! Der Median der Einkommen in unserem Land? „Die untere Hälfte kann im Alter nur mit einer gesetzlichen Rente auf Grundsicherungsniveau rechnen“! Haben halt heute nur ein Einkommen von maximal 2.000 €uro im Monat, Brutto. Und ca. „ein Drittel aller Beschäftigten in den neuen Bundesländern arbeitet für unter 10,01 Euro pro Stunde“!


Ich breche ab! Auf ein Pferd gesetzt, seitens der Politik! Nur eine Klientel bedient! Folgen nicht bedacht? Die Folgen ignoriert! Jetzt kommt die disruptive Kraft! Zuerst in der Wirtschaft! 

In der Politik im Jahre 2016 ist diese disruptive Kraft "entspannt" im ganzen "Westen" anzustaunen! Denn auch ander Staaten des Westens sind bar jeder Sozialdemokratie!

16 Jahre Kanzlerin Merkel? Vier weitere Jahre? Liegen nicht in meinem Interesse!


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