„Was
Ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir
getan.“ Oder: „Was ihr nicht getan habt einem von diesen
Geringsten, das habt ihr mir auch nicht angetan“. So lauten von
Matthäus aufgeschriebene Warnungen unseres Herrn Jesus Christus.
In Deutschland wird dieser Ratschlag zum Umgang zwischen
Reichen und Armen von Seiten der protestantischen
Kirche zur Mahnung in den Sonntagspredigten verwendet. Ein gottgefälliges Leben
erreicht man hier, indem man dem Mammon nicht frönt und Nächstenliebe (allerdings irgendwie unbestimmt)
praktiziert!
Die Gottlose Linke
verfolgt die gleiche Argumentation. Stammten die Zitate von Marx oder Honecker,
sie würden wohl als Leitmotive der Partei verwendet.
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"Washington national cathedral" (Quelle: Wikipedia -"for any purpose") |
Die gemeinsame Dachbotschaft ist klar: „Reichtum mag zwar beruhigen, ist aber durchaus des Teufels!“
Die „Leistungsgesellschaft“ ist schlecht! Mach was anderes! Geh nach Afrika und rette kleine schwarze
Kinder!
Die Linke und die christlichen Kirchen haben in Deutschland
ein sichtbares demographisches Problem. Junge Menschen finden die gemeinsame
Dachbotschaft moralisch schon interessant. Im mittleren Alter bis 65 wird aber
jede konkrete und hilfreiche
Handlungsempfehlung vermisst. Ab 75 Jahren ist dann wohl jeder Mensch
dankbar, wenn er sonntags mal mit 17 gleichgesinnten Leuten in einem Raum
sitzen darf.
Die Kirchen in den USA
berufen sich klar ebenfalls auf Jesus und Matthäus. Das puritanische und calvinistische Erbe bleibt sichtbar. Das Wirken eines Menschen auf
Erden, sein Erfolg, spricht für seine Gottgefälligkeit! Der Erfolgreiche darf
das Schicksal der Erfolglosen aber nicht vergessen. Und! Es steht nicht
geschrieben, wann man dem geringsten
Bruder helfen soll und wie! Und seit wann ist das Streben nach Mammon eigentlich
ein Selbstzweck?
Die Dachbotschaft der Kirchen
in den USA ist daher eine andere: „Reichtum
ist ein Zeichen des persönlichen Erfolges und gottgewollt!“ Die „Leistungsgesellschaft“
ist von Gott geradezu gesegnet! Werde reich! Geh als junger Mensch nach Afrika und rette kleine schwarze Kinder! Als
alter Mensch sollst Du Dein Vermögen letztendlich großzügig spenden und stiften.
Die protestantischen Kirchen haben in den USA sicherlich
kein demographisches Problem. Das hat dort auch die katholische Kirche eher gar
nicht. Junge Menschen finden die vertretene Dachbotschaft dort moralisch ebenfalls interessant. Im mittleren Alter bis 65 werden aber auch konkrete und hilfreiche Handlungsempfehlungen
vorgelebt. Wer in Deutschland Geschäfte im Rahmen der IHK machen könnte, der
würde sie in den USA auch im Anschluss an einen Gottesdienst abschließen können. Mit 75 Jahren ist man
in Amerika fürsorglich und mit Nächstenliebe umsorgt in seiner Kirche sehr gut
aufgehoben. Die eigene Teilnahme am kirchlichen Leben macht für einen
Amerikaner schlicht Sinn. Er erlebt einen praktischen Mehrwert, den Erich „the Leftie“ Honecker in seinem Leben nicht kennenlernen durfte.
Deutschland ist ein schönes Land mit wunderbaren Menschen.
Unter vielen Unterschieden zu den USA fallen zwei auf, die ich den unterschiedlichen Dachbotschaften
in aller Entspanntheit zuordne:
● Reiches
Geld ist in Deutschland altes Geld.
Der reichste Deutsche geht hierzulande auf die 100 Jahre zu. Die überwiegende Mehrheit der Milliardäre in unserem Land besteht aus Erben! In den USA haben die meisten Milliardäre ihren Reichtum selbst erwirtschaftet. Und am Ende ihrer Tage wird der Mammon gestiftet!
● „It’s
the Geburtenrate, stupid!“ Wer will
schon Kinder bekommen, wenn Sie und Er, das nicht durch eigene Anstrengungen
verwirklichen können, wenn der Staat oder die Firma, in der man angestellt „schaffen“
darf, das ermöglichen sollen. Wie geil soll das denn sein?
Wer also möglichst
wenig „Geilheit“ bevorzugt, der besuche sonntags mal eine Kirche in Deutschland
oder einen Redeabend mit Dr. Gregor Gysi. Die Haarfarbe „Grau“ ist bei solchen Veranstaltungen
ein Zeichen von unübertroffener Jugendlichkeit.
Zur Ehrenrettung meiner Kirche darf ich aber schreiben, dass zumindest in Berlin jeder Christ dazu aufgefordert ist, das BESTE aus seinen Fähigkeiten herauszuholen und zu machen.