Samstag, 26. Januar 2013

Die Zeitungskrise – Was kann man machen? Ein kleines SWOTche

Die Zeitungen in Deutschland stecken seit mittlerweile mehr als zehn Jahren in einer Krise. Krise! Welch schreckliches Wort! Ein Markt scheint gesättigt und von bösen Mächten angegangen worden zu sein!?!?


File:Mk Frankfurt Rundschauhaus 2.jpg
"Nichts hält ewig!" (Quelle: Wikipedia - " GNU Free Documentation License"; Author: Michael König (User:Magadan))

Machen wir also mal eine kleine und mit Absicht unvollständige SWOT!

Stärken
Schwächen

● hervorragend ausgebildete Journalisten beherrschen ihr Handwerk

● große lokale Reichweite
● eingeführter Markenname
● Kundenbeziehungen über Service

● Service – Know How

● Kundendaten

● Vernetzung mit ALLEN Geschäfts- modellen, die lokal oder weltweit überhaupt existieren

● billige Arbeitnehmer


… (umsonst ist der Tod)


● nachlassende Qualität

● Kostendruck (Druck und Distribution)

● „Langeweile“

● mangelnde Aggressivität

● schlechte Entlohnung der Mitarbeiter

● hohe Preise mit jährlichen Preiserhöhungen

● dümmliche Neukundenwerbung mit negativen Seiteneffekten auf die Bestandskunden

● „Content for free“ im Internet. Keine Unterscheidung zwischen “Hard” und “Soft”

● „pampiger“ Service wg. mangelnder Wertschätzung der eigenen Mitarbeiter

● Aufkündigung des "alten Vertrages". Der Leser zahlt zwar weiterhin seine Zeitung. Die Wirtschaft zahlt ihren Anzeigenpreis aber nicht mehr!


… (umsonst ist der Tod)

Chancen
Risiken

● die Grundlage für eine auskömmliche Zukunft bietet ganz klar der gewachsene Kundenstamm, der die lokale Bevölkerung hervorragend abbildet

● Vergrößerung des Kundenstamms durch Fokussierung auf aggressive Berichterstattung zum Wohle der Leser. So sind Zeitungen überhaupt entstanden!


… (umsonst ist der Tod)


● Lesermeinungen durch „Leserartikel“ oder „Leserkommentare“

● Verbesserung der Aktualität durch Cross – Media – Angebote

● Nutzen der erprobten Distributionswege für neue Geschäftsfelder

● Konzentration auf haptive Elemente


… (umsonst ist der Tod)


● Totalverlust (Frankfurter Rundschau)

● Verprellen der Bestandskunden

● Demotivation der Mitarbeiter, die das Tagesgeschäft (die Milchkuh) am Laufen halten!!!!!!


… (umsonst ist der Tod)


Kommentare a la Heribert Prantl werden weder die Süddeutsche Zeitung noch den Weser Kurier retten. Schauen Sie sich mal einen Film aus den 30er Jahren mit James Steward an. Da können Sie auf romantische Art Aggressivität anschauen!

Also! In Berlin funktioniert die S-Bahn nicht? Der Flughafen BER wird niemals fertig? Warum? Was bedeutet das für die Bürger? Wo ist Hilfe zu finden?!!!!!

Der „Rest“ bleibt kostenpflichtig oder ist bei der „Landfrau“ bestens zu besichtigen. Wie man sich einen Markt oder das Betriebsklima kaputt machen kann, das wissen Zeitungen in Deutschland mittlerweile recht gut. Hoffentlich wissen die frisch tätowierten, wie man neue Geschäftsfelder erschließt!

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