Mittwoch, 26. April 2017

Politische Kommunikation für Fortgeschrittene



Angela Merkel zeigt mit der Einladung von Ivanka Trump zum W20-Treffen in Berlin, wie Kanzler Mehrwert für alle Beteiligten schaffen können. So sieht erfolgreiche politische Beziehungspflege aus.

Die W20 (Women20) sind eine „nicht offizielle“ Organisation, die sich an die G20 (die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) anlehnt. Alle G20-Mitgliedsländer entsenden Delegierte. In Deutschland ist der Deutsche Frauenrat die Anlaufadresse. 

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"Ivanka Trump bei einem Wahlkampfauftritt mit ihrem Vater"
(Quelle: Wikipedia / Author: Max Goldberg / Source: Trump CAUCUS / Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic)
Und hier in Berlin traf Ivanka Trump also z. B. auf Angela Merkel, auf die Königin der Niederlande, auf Madame Lagarde vom Internationalen Währungsfond (IWF) oder auf die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland. Und die wiederum trafen alle ihrerseits auf Ivanka Trump, die mittlerweile offizielle Beraterin des Präsidenten der Vereinigten Staaten ist!

Seit der Wahl Donald Trumps bemühen sich zahlreiche Regierungen um eine Vorzugsbehandlung, um „besondere Beziehungen“. Und die britische Premierministerin Theresa May drängt da in die erste Reihe, weil sie den Brexit verhandeln darf. Schade, dass Frau May keine W20 ist. Zum G20 Gipfel wird sie wohl kommen. 

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"G20 Germany 2017"
(Quelle: Wikipedia / Author: Der Barbar / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Angela Merkel war zum Antrittsbesuch im März in Washington. Donald Trump hatte sie vorher in seinem Präsidentschaftswahlkampf eigentlich als „Feindfigur“ genutzt und ein wenig beleidigt. Das Treffen und der Nicht-Handshake wirkten ungelenk, fast „akward“. Zu diesem Zeitpunkt soll die Idee, Ivanka Trump einzubinden, bereits geboren worden sein! Die gemeinsame Aufgabe, das gemeinsame Ziel sei im Rahmen der W20 zu finden! „Erfolgreiche Wirtschaftsaktivitäten für Frauen! Gleichberechtigung!“

Für Angela Merkel kommt es jetzt darauf an, ein gemeinsames Ziel mit Donald Trump finden zu können. Und daraus eine gemeinsame Aufgabe zu machen!

Der Mehrwert für alle Beteiligten bei W20 ist enorm! Denn die offizielle Politik der Administration Trump ist eine deftige!

Der IWF mußte beim letzten Finanzministertreffen jegliche Schelte bezüglich Protektionismus aus den Abschlussberichten entfernen! Die kanadische Holzindustrie wurde soeben seitens der USA mit 20% Strafzöllen belegt. Der IWF ist quasi offiziell beauftragt worden, die deutschen Überschüsse in der Handelsbilanz zu untersuchen.

Da lohnt es sich, der wichtigen Beraterin des US-Präsidenten Zugang zu direkten Kontakten und persönlichen Gesprächen zu verschaffen.

Da lohnt es sich für die kanadische Außenministerin, für Frau Lagrande, einen persönlichen Kontakt mit gemeinsamen Zielen aufzubauen! Angie sei Dank.

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