Premierminister James Cameron „hat
Eier“ oder aber er ist schlicht „a loose cannon on the deck“. Gerade seine aggressiven
Tiraden gegen den „Spitzenkandidaten“ Jean-Claude Juncker sind jedoch Beweis, dass
europäische Themen längst Teil der nationalen und transnationalen Debatte sind.
Wer es heute
immer noch nicht wahr haben möchte!?! Die Europäische
Union als staatliches Gebilde ist längst Realität! Und James Cameron streut
eine eigentümlich britische Art der Fast-Beleidigungen als Spice in die sich
entwickelnde „Europäische Debattenkultur“ ein. Gerade deutsche Verfassungsrichter sind aber ebenfalls immer dabei, wenn es gilt, der Europäischen Union jede "verfassungsrealität" abzusprechen.
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"Antiker Faustkämpfer erschöpft von seiner Debattenkultur" (Quelle: Wikipedia / Autor: Rotatebot / Lizenz: GNU Free Documentation Licens |
In Leidartikeln und von all zu schlauen
Demagogen (und immer gerne aus Angelsachsien) wurde stets mit Krokodilstränen
beklagt, dass es „kein Europäisches Volk“ und gerade keine „Europäische
Debatte“ gäbe!
Wenn dem
weiterhin so wäre, dann hätte James
Cameron seinen Debattenbeitrag
nicht in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichen lassen mögen!
Früher nannte man das nämlich mal schnell „Einmischung in die inneren
Angelegenheiten eines EWG-Staates“
Wenn dem so
wäre, dann würde sich kein deutscher
Kleinsparer Gedanken um das Zinsniveau der Europäischen Zentralbank
machen! Und niemanden würde es interessieren, ob ein Land wie Griechenland seine Lohnsteuer eintreibt
oder über ein leichtes Gruseln hinaus, ob in Italien eigentlich die Mafia über Jahre den Regierungschef gestellt
hat.
Wenn dem so wäre, dann hätten nicht so viele NATIONALISTEN bei der EU-Parlamentswahl
ihr Kreuz beim jeweiligen Abort der nationalen Parteienlandschaften gesetzt!
Man mache
sich nichts vor! Nach Jahren der Finanzkrise,
die gerade durch „europäische Hilfe“ einigermaßen
bewältigt wurde, liegt in vielen Ländern der EU der Nerv einer „nationalen
Gewißheit“ bloß und diese im Argen!
Es bleibt
abzuwarten, ob die „Krise“ der Europäischen Union zu überwinden ist. Eine
Europäische Debattenkultur der eigenen Art entwickelt sich zumindest. Und die
Britten sind allemal mit dabei!
Wir sind im Jahr der Erinnerungen an 1914, 1939 und 1989. Europa
ist der Kontinent des Krieges, des Kolonialismus, des Massenmordes und der
Selbstzerfleischung.
Aber wir sind auch der Kontinent, der
ziemlich intelligente, menschenfreundliche und gute „Dinge“ hervorgebracht hat. Wir sind manchmal richtig
schlau. Die meisten Europäer sprechen mehrere Sprachen. Europäer wissen nur zu
gut, wie man Mauern baut. Wir können sie aber auch einreißen!
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