Donnerstag, 9. Juli 2015

Das Eindreschen auf Griechenland bleibt unklug


Haltlos hat eine Art Wahn die deutsche Presselandschaft und den Politikbereich erfasst.  „Griechen-Bashing“ scheint zum Journalisten-Sport geworden zu sein, seit nunmehr locker drei Jahren. Und Politiker jeglicher Coleur und geifernde "Trolle" im Internet schlagen oben noch einen drauf!

Spätestens 2010 hatte sich aus der Finanzkrise von 2008 die Eurokrise entwickelt. 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ac/Langfristige_Zinss%C3%A4tze_%28Eurozone%29.png/423px-Langfristige_Zinss%C3%A4tze_%28Eurozone%29.png
"Die 'Kosten' unterschiedlicher Länder für die Aufnahme von 'Schulden' - also 'Staatsanleihen'"
(Quelle: Wikipedia / Autor: Spitzl / Lizenz: GNU Free Documentation License)
Ein Kommentar in der Süddeutschen Zeitung vom März 2010 zeigte bereits damals auf, worum es für Deutschland gerade politisch gehen würde:


Dieser Analyse blieb etwas hinzuzufügen:


Und auch das durfte geschrieben werden:



Quelle SZ, März 2010


Heute, fast fünfeinhalb Jahre später ist durch keine deutsche Kanzlerin irgendein Problem gelöst worden, welche in dieser Analyse von damals unentspannt beschrieben wurden. 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/28/GRSchuKrise.png/640px-GRSchuKrise.png
"Die 'gemachte' Griechenlandkrise in Zahlen"
(Quelle: Wikipedia / Autor: Alex1011 / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)
 
Kein Problem wurde gelöst. Den griechischen Bürgern geht buchstäblich das Geld aus. Geht das so weiter, muß die Wirtschaft kollabieren, droht eine soziale Katastrophe. 

Wie kann man als deutscher Politiker so geschichtsvergessen dämlich und unsozial denkend handeln?


Die Griechen sind spätestens seit dem Wahlsieg der linken Regierung Syrisa fast schon systematisch aus dem €uro geschrieben und geredet worden. Deutsche Finanzminister, deutsche Politiker aus der führenden Regierungspartei und Boulevardmedien, wie die Süddeutsche Zeitung, die FAZ, gerade die Welt und immer wieder gerne BILD laben sich geifernd an Begriffen wie GREXIT oder Graccident, die für die griechische Bevölkerung, für die griechische Wirtschaft lebensbedrohlich sind.

Eine deutsche Perversion erhebt ihr Haupt. „Fast“ mitmenschlich geprägt werden „Einzelschicksale“ von Menschen geschildert, die am Bankautomaten nur 50 aber nicht 60 €uro bekommen, da es keine 20 €uro-Banknoten mehr gibt. „Fast“ betriebswirtschaftlich betrachtet wird geschildert, dass quasi ALLEN griechischen Unternehmen bald ALLES GELD ausgehen wird! Wird man ebenfalls „fast“ empathisch berichten, wenn in Griechenland alsbald die Selbstmordrate ansteigen wird? 


Innerhalb der Europäischen Union werden sich Koalitionen gegen Deutschland finden und wenden!

Und ganz so toll kann Deutschland nicht sein. Der letzte Platz weltweit bei der Geburtenrate zeugt nicht gerade von paradiesischen Zuständen hierzulande.



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