Freitag, 10. Juni 2016

Für die Zeit nach dem Brexit gibt es bereits ein Drehbuch



Die zutiefst selbstverliebten Britten fabulieren sich momentan allabendlich ihren Phantasien eines freien Kontinents „Bigger than Great buttest England“ entgegen. In Paris sind die Pläne für ein neues Kerneuropa längst geschmiedet. Und nicht nur dort!

Was verblüfft am meisten? Der unverholene Egoismus der englischen Oberschicht oder die Zerstörungswut der verlogenen Argumente, die von dort gegen die Europäische Union geschleudert werden? Glauben englische Oberklassenspinner, daß Europäer diesseits des Kanals nicht lesen, kein englisches Fernsehen empfangen können?

Der Brexit mag also kommen! Und andere Staaten der Union wollen sich kolportiertermaßen ein Beispiel daran nehmen. Sonderrechte für einzelne machen halt neidisch.

"Boris Johnson - Brexiteer to become Prime Minister"
(Quelle: Wikipedia / Autor: johnhemming / Lizenz: )

Man muß einen Brexit aus Gründen der Wahrheit, Gerechtigkeit und Solidarität heraus wollen dürfen

Man kann dann ja mal verfolgen, wozu Unsolidarität führt. Die Britten waren in der EU immer Meister einer asozialen Philosophie. Aus ihrem Selbstverständnis heraus war nicht etwa der Beitritt zur Europäischen WirtschaftsGemeinschaft (EWG) im Jahre 1973 für den nachfolgenden Wirtschaftsaufschwung verantwortlich. Nein, es seien allein die Reformen von Maggie Thatcher ab 1979 gewesen. Der berühmte „Big Bang“, der in London die Fianzindustrie von allzu plebejischen Zwängen befreite! Ohne den Zugang zur EWG wäre in England jedoch jede Reform verpufft! 

Netto-Empfänger von EU-Transferleistungen 2014: 

"Blogger-Screenshot"
(Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38139/umfrage/nettozahler-und-nettoempfaengerlaender-in-der-eu/)
 
Netto-Geberländer (Absolutzahlen) 2014:

"Blogger Screenshot"
(Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38139/umfrage/nettozahler-und-nettoempfaengerlaender-in-der-eu/ )
In der heutigen EU gibt es weitere unsolidarische Staaten. Dänemark hat Sonderrechte. In Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei wird „europäisches Geld“ gerne genommen, jede eigene Solidarpflicht aber verneint! Österreich, als ein Land des „Ostens“, das nur zufällig und nur geographisch westlicher liegt, zeitigt die gleiche Geisteshaltung und attackiert das Gründungsmitglied der EWG Italien.

Letztendlich sind alle erpresserischen „Argumente“ seitens der Randstaaten hohl.

Nach dem Brexit wird ein Kerneuropa geschmiedet werden, daß für Polen keinerlei 14 Milliarden €uro jährlicher Apanage mehr bereit halten wird! Alle polnischen Regierungen seit dem Beitritt des Landes zur EU waren immer zu gerne bereit festzustellen, dass nur das wunderbare Polen jedes Jahr eine wachsende Wirtschaft aufweisen konnte. Keine Banken- oder Finanzkrise in Polen also nirgendwo? Vielleicht hilft ja rechnen weiter: Die Transfer-Netto-Zahlungen seitens der EU an Polen betragen pro Jahr 3% der dortigen Wirtschaftsleistung (BruttoInlandProdukt)

Wollte man diese "3%" auf Deutschland anwenden, so wären hierzulande knapp 100 Milliarden €uro einzupreisen. Deutschland könnte sich eine Armee wie China leisten oder ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle!

Es wird ein Europa "unterschiedlicher Geschwindigkeiten" praktiziert werden. Die Eurozone (mit dem dritthöchsten Bruttoinlandsprodukt des Planeten) wird einen eigenen Kern mit vertiefter Integration bilden. Hier will Frankreich mit Deutschland endlich wieder seine gestalterische Kraft verwirklichen können. Fuck the Neoliberalismus a la Thatcher, Helmut Kohl (Witzigkeit kenne keien Grenzen) und dem Boss der Bosse Gerhardt Schröder ... Ob das klappen kann, das wissen nur französische Heilige!

Andere europäische Staaten sollen kein Mitspracherecht haben. Subventionen entfallen ersatzlos. Die Frage bleibt, ob dies auch die Front National mitmachen möchte



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