Samstag, 4. März 2017

Wer darf Fundraising als Marketing betrachten?



Eigentlich definitiv niemand! Es gibt mittlerweile ca. 2.500 gemeinnützige Organisationen, die Fundraising zumindest ansatzweise professionell betreiben. Die großen 25 vergraulen mittlerweile bundesweit die Spender...

Wer sich in Deutschland zum Fundraiser ausbilden lassen möchte, der oder die macht das gerne bei der Fundraising-Akademie. Deren Unterrichtsmaterial ist wunderbar. Allerdings sehen sich die Absolventen irgendwie stets als Marketing-Fachkräfte.

Bei den 25 größten Hilfsorganisationen, da mag es fast stimmen. Da kann man mit Direkt-Marketing oder mit Dialog-Marketing - dort und nur dort - tatsächlich 60% der Spendengelder einwerben. 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/00/Sieve.jpg/640px-Sieve.jpg
Das Sieb als Sinnbild professionellen Direktmarketings:
"Eine Tonne Adress-Sand sieben, das macht dann 5 Gramm Einmalspenden
"
(Quelle: Wikipedia
/ Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported/ Autor: Donovan Govan)
 Dort kann man es sich erlauben 100.000 Adressdatensätze unbescholtener Bürger „anzumieten“. Bei der Kaltakquise auf solch „frischen“ Daten liegt die Erfolgsrate selbst bei Einmalspenden oft bei 0,5%. Der Trick liegt darin, diese neuen Einmalspender „upzugraden“. Dann liegt die Erfolgsrate auch mal bei 40%. 

Dass deftige "Kollateralschäden" hinterlassen werden, das kümmert weder Adress-Broker noch "Anmieter". Es ist keinesfalls vor Gericht bestätigt, dass man z. B. Telefonnummern ahnungsloser Kunden von z. B. Versandhäusern" anmieten darf, um die dann per Telefonanruf oder mit einem Spendenbrief zu einem Spender umwerben zu können. 

Gemeinnützige Organisationen, die klein sind, die lokal verortet sind oder die ein spezielles Aufgabengebiet als Ziel haben, können so nicht vorgehen! Sie bedienen nicht den „Massenmarkt“. Sie können sich von dem aber positiv abheben.

Marketing bleibt die Grundlage jeglicher Spendenarbeit! Bevor man Fundraising-Instrumente einsetzt, sollte man die passenden vorher auswählen.

Für 90% aller gemeinnützigen Organisationen bleibt Fundraising das, was es immer war: reiner Vertrieb, reines Verkaufen. Man geht persönlich auf potentielle Spender zu. Mit adäquaten Methoden.

Was der BUND darf, das darf ein „Verein zur Förderung der Nachtaktivitäten der Brunstwarzen in der Schorfheide“ definitiv nicht. 



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