Wenn es um geifernden Hass auf deutschen Straßen geht, dann bieten die
neuen Bundesländer seit Jahren bestes Bildmaterial. Das wird verschiedene
Gründe haben. Ein Unterschied zu der alten BRD liegt in anderen Erfahrungen
bezüglich Migration!
Wenige Menschen machen es sich
bewußt. Aber, in Westdeutschland gibt es eigentlich keine Familien, die keine
Erfahrungen mit Flucht, Vertreibung, Migration und den dunkleren Seiten der Integration
haben.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs zeichnete
sich eine Katastrophe ab! Millionen Deutsche würden vertrieben werden! Hier
eine Grafik, die aufzeigt, mit welch drastischen Zahlen die Amerikaner
1945 rechneten.
![]() |
"Außenministerium der Vereinigten Staaten, Potsdamer Konferenz: das mögliche Vertreibungsgebiet mit Bevölkerung" (Quelle: Wikipedia / Autor: amerikanisches Außenministerium / Lizenz: GNU Free Documentation License) |
Die tatsächlichen Zahlen sahen in etwa
so aus:
Als notwendigen Einschub möchte ich kurz
die Erfahrungen meiner Familie skizzieren. Meine Mutter und meine Großeltern mütterlicherseits
stammen aus Ostpreußen. Anfang 1945 flohen meine Mutter und meine Großmutter per Planwagen über das gefrorene Haff 'gen Westen.
Mein Großvater war zu der Zeit noch Kriegsgefangener. Letztendlich trafen sich alle in West-Berlin
wieder. Auf dem Weg dorthin waren sie stets ungeliebte „Gäste“
in Restdeutschland. Selbst Schleswig-Hollstein kann ein garstiger ort sein!
Aber bereits nach, sagen wir 1947,
beginnen sich die Erfahrungen von West und Ost in Deutschland auseinander zu
dividieren. Viele Vertriebene, die zunächst in der Sowjetischen Besatzungs Zone gelandet waren, zogen weiter nach Westdeutschland.
Die Erfahrungen, die man in
Westdeutschland machte sind ab den 1950er Jahren durchaus bemerkenswert! Denn Millionen Neubürger kamen hinzu.
> Ab den 1950er Jahren: Anwerbung von
Gastarbeitern!
> Bis 1961: innerdeutsche Flucht von
Ost nach West!
> Ab den 1970er Jahren: Spät-Aussiedler
aus der Sowjetunion!
> Ab den 1970er Jahren: Spät-Aussiedler
aus osteuropäischen Ländern (z. B. die Siebenbürger Sachsen)!
> Ab Ende der 1970er Jahren: „Boat
People“! (Hier kann man den Unterschied
zwischen Ost und West deftigst sehen: Vietnamesen in der DDR waren Vertragsarbeiter, wurden quasi
kaserniert und wurden „Fidschies“ genannt!)
> Ab Ende der 1970er Jahren: Aufnahme
von Kriegsflüchtlingen aus z. B. dem Libanon!
> Ab den 1980er Jahren: Anstieg der
Aussiedlerzahlen!
> Spätestens ab 1992: Kriegs-Flüchtlinge aus
dem ehemaligen Jugoslawien!
> usw.
Dass Migration nach Westdeutschland kein Zuckerschlecken war, haben meine Großeltern und hat meine Mutter erlebt. Und ich kann mich an meine Jugendzeit an manchen Tagen noch erinnern. "Spaghettifresser" oder "Knoblauchfresser" wurden Italiener oder Türken genannt. Diskriminierung war an der Tagesordnung. Und Anfang der 1990er Jahren zeichnete sich ein Totalversagen des westdeutschen Gemeinwesens angesichts deutlich steigender Asylbewerberzahlen ab! Es kam zu brutalen Brandanschlägen. Gerade die Politik, die Ermittlungsbehörden und die Justiz versagten auf beeindruckende Art und Weise!
Dass Migration nach Westdeutschland kein Zuckerschlecken war, haben meine Großeltern und hat meine Mutter erlebt. Und ich kann mich an meine Jugendzeit an manchen Tagen noch erinnern. "Spaghettifresser" oder "Knoblauchfresser" wurden Italiener oder Türken genannt. Diskriminierung war an der Tagesordnung. Und Anfang der 1990er Jahren zeichnete sich ein Totalversagen des westdeutschen Gemeinwesens angesichts deutlich steigender Asylbewerberzahlen ab! Es kam zu brutalen Brandanschlägen. Gerade die Politik, die Ermittlungsbehörden und die Justiz versagten auf beeindruckende Art und Weise!
Aber in Westdeutschland gingen die Bürger auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Opfern zu zeigen!
Abgesehen davon kennt jeder Westdeutsche oder jeder West-Berliner die Schattenseiten der Migration. Wer liebt sie nicht, die Angehörigen irgendwelcher libanesischer Großfamilien, die verdächtigt werden, einige der spektakulärtsen Verbrechen der letzten zehn Jahre verübt zu haben: "Diebstahl der größten Goldmünze der Welt"!
Der Staat? Der Staat in Berlin? Er versucht "sein bestes", um mit den Schattenseiten von Migration fertig zu werden. Er ignoriert halt gerne. Und das tun Bürger genauso. Wenn in Berlin am frühen Abend eine Frau keine 100 Meter vom Bahnhof Zoo von einem osteuropäischen Obdachlosen umgebracht wird, dann gibt es keine Demonstrationen. Es gibt eine kleine private Gedenkstätte am Ort der Tat. Später.
Dieses "Ignorieren" von Realitäten hat zwei Seiten. In Großstädten kommen sich Stadtbürger - egal welcher Herkunft - fast zwangsläufig näher: sei es am Arbeitsplatz, im Gym, im Verein oder beim Vietnamesen. Wir feiern sogar zusammen. Wir heiraten uns mit beeindruckendem Erfolg. Aber, wir sprechen die Probleme nicht gerne an. In Landkreisen wie z. B. Gifhorn im Osten Niedersachsens kommen Neubürger und Blut-Deutsche noch schwerer zusammen. Wir trennen uns absichtsvoll.
Und wir reden übereinander statt miteinander. Es erscheint uns leichter zu sein, uns sprechend voneinander abzugrenzen. Es erscheint leichter, sich zu ignorieren.
Bei einer Mordtat sollte man innehalten. Ein Schwein tötete eine wirklich wunderbare Frau, einen wunderbaren Mann! Das Schwein sitzt in Haft!
Und wenn ein Schwein in Dessau eine chinesische Studentin vergewaltigt, tötet und aus dem Fenster wirft, dann geht dort tatsächlich auch niemand auf die Straße, um zu protestieren. Herr oder Frau Niemand dort haben keine Zeit, der netten Frau und ihrem Schicksal ein sichtbares Zeichen zu setzen. Und auch in Berlin hatten leider so wenige Zeit, ihr Mitleid zu bekunden.
Es fällt also irritierend auf, dass der Mord an einem netten Mann aus Chemnitz in Sachsen so sehr instrumentalisiert wird! Zumal der Mann mittlerweile als "Deutsch-Cubaner" bezeichnet wird. Das Blut scheint in der Deutschen Sprache eingebrannt zu sein. Ist es per se eigentlich nicht!
Es geht schon darum, ob man einen Kumpel als "Deutsch-Türken" bezeichnet oder nicht! Man könnte mich auch als "Deutsch-Preußen" bezeichnen. Da fehlt wohl fast jedem Deutschsprachler die Phantasie, mal drei Sekunden nachzudenken. Da geht es nicht um Ost oder West.
Der Unterschied besteht darin, dass manche Regionen in der Peripherie des Bundes manchmal kein anderes Thema haben, um sich kennenzulernen.
(Quelle: YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=ifv9t7p3HQY) |
Der Staat? Der Staat in Berlin? Er versucht "sein bestes", um mit den Schattenseiten von Migration fertig zu werden. Er ignoriert halt gerne. Und das tun Bürger genauso. Wenn in Berlin am frühen Abend eine Frau keine 100 Meter vom Bahnhof Zoo von einem osteuropäischen Obdachlosen umgebracht wird, dann gibt es keine Demonstrationen. Es gibt eine kleine private Gedenkstätte am Ort der Tat. Später.
Dieses "Ignorieren" von Realitäten hat zwei Seiten. In Großstädten kommen sich Stadtbürger - egal welcher Herkunft - fast zwangsläufig näher: sei es am Arbeitsplatz, im Gym, im Verein oder beim Vietnamesen. Wir feiern sogar zusammen. Wir heiraten uns mit beeindruckendem Erfolg. Aber, wir sprechen die Probleme nicht gerne an. In Landkreisen wie z. B. Gifhorn im Osten Niedersachsens kommen Neubürger und Blut-Deutsche noch schwerer zusammen. Wir trennen uns absichtsvoll.
Und wir reden übereinander statt miteinander. Es erscheint uns leichter zu sein, uns sprechend voneinander abzugrenzen. Es erscheint leichter, sich zu ignorieren.
Bei einer Mordtat sollte man innehalten. Ein Schwein tötete eine wirklich wunderbare Frau, einen wunderbaren Mann! Das Schwein sitzt in Haft!
Und wenn ein Schwein in Dessau eine chinesische Studentin vergewaltigt, tötet und aus dem Fenster wirft, dann geht dort tatsächlich auch niemand auf die Straße, um zu protestieren. Herr oder Frau Niemand dort haben keine Zeit, der netten Frau und ihrem Schicksal ein sichtbares Zeichen zu setzen. Und auch in Berlin hatten leider so wenige Zeit, ihr Mitleid zu bekunden.
Es fällt also irritierend auf, dass der Mord an einem netten Mann aus Chemnitz in Sachsen so sehr instrumentalisiert wird! Zumal der Mann mittlerweile als "Deutsch-Cubaner" bezeichnet wird. Das Blut scheint in der Deutschen Sprache eingebrannt zu sein. Ist es per se eigentlich nicht!
Es geht schon darum, ob man einen Kumpel als "Deutsch-Türken" bezeichnet oder nicht! Man könnte mich auch als "Deutsch-Preußen" bezeichnen. Da fehlt wohl fast jedem Deutschsprachler die Phantasie, mal drei Sekunden nachzudenken. Da geht es nicht um Ost oder West.
Der Unterschied besteht darin, dass manche Regionen in der Peripherie des Bundes manchmal kein anderes Thema haben, um sich kennenzulernen.
Hier daher noch ein weiterer privater Einschub!
Ich habe es erlebt. Schon vor über zehn Jahren. Mit einem Berliner Kennzeichen, kaum angekommen im Dorfe
meiner Wahl in Sachsen („Familienbesuch“). Wir (Frau, Kind, Kegel) parken am Ziel angekommen in der Einfahrt. Hinter
mir hält ein mir völlig unbekannter Handwerker sein Mobil an, steigt aus, kommt
auf mich zu … und: „Hast Du schon gehört, dass die noch mehr Ausländer ‘reinlassen
wollen!???“
Das irritierte mich …
… und am folgenden Wochenende muss
man sich jeden Scheiß über die Treuhand und die Wessies anhören. Und dann kommt
der Hinweis! 1945 hätten die Amerikaner mit Tieffliegern Jagd auf Kinder in
Dresden gemacht. Besser noch! Man habe das selbst gesehen! … … … Und die
Gesichtszüge meines Gegenübers nehmen diese geifernde Form an.
Okay, ich gebe es zu! Es mag vielleicht doch am Trinkwasser liegen. Das Wasser
in Sachsen könnte ja aus ungeahnten Bergregionen stammen.
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