Mittwoch, 11. Dezember 2013

Anlagetipps 2020? – für „Anlageberater“ leicht zu vermitteln!


"Otto Normalverbraucher" hat eh kein Geld in diesem Land. Die oberen Zehtausend aber schon. Beide stehen vor den gleichen Herausforderungen. Ein imaginärer „Prinz von Preußen“ wird aber eventuell eher ungerupft davon kommen.

Laut aktueller Studie der Bertelsmann-Stiftung wird Otto sowieso seltener wählen gehen als ein Prinz von Preußen. Und er wird sich wohl auch nicht sein Recht auf den „Wutbürger“ organisieren lassen. 

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"Höchste je gedruckte Deutsche Mark" (Quelle: Wikipedia / Author: Reichsbank /
Lizenz: This unit of currency issued by Germany. It is believed to be in the public domain (under § 5 Abs.1 UrhG))
Mehrere Entwicklungen und Faktoren werden absehbar und auf lange Zeit das wirtschaftliche Leben der Europäer und der Deutschen bestimmen.

Die Globalisierung und der Aufstieg der asiatischen Nationen sowie der BRICS(A) –Staaten (Brasil, Russia, India, China /and maybee (South-)Africa or Argentina) werden weiter voranschreiten.

Die Verschuldungskrise des Westens wird momentan durch die Notenbanken mit Niedrigzinsen bekämpft. Selbst Negativzinsen für Sparguthaben sind in der Diskussion! Hier verliert der deutsche Sparer schon heute in Verbindung mit der (momentan noch nicht wahrnehmbare) Inflation, die von der Politik erwünscht ist.

Immerhin ist eine geringere Schuldenaufnahme innerhalb der EU auf Anraten des „Vierten Reiches“ Deutschland erfolgt. Deutschland selbst hat mittlerweile die grundgesetzlich geschützte „Schuldenbremse“ legalisiert!

Die enorme Schuldenlast der westlichen Staaten wird nachfolgend höchstwahrscheinlich (sobald ein herbeigesehntes Wirtschaftswachstum endlich einsetzt) mit hoher Inflation abgezahlt werden. Genauer gesagt: Die Schulden werden sich „damit relativieren“! Wer in Geschichtsbüchern die Endphase des „Deutschen Wirtschaftswunders“ nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmen möchte, wird Inflationsraten von 7% nachlesen können. Das war in den 70er Jahren unter Helmut Schmidt der Fall.

Die enormen Mengen an €uros, Dollars oder auch Yuans, die weltweit über „fast Null“ – Zinsen von den Notenbanken verteilt werden, müssen letztendlich angelegt oder abgeschöpft werden, da ansonsten eine Hyperinflation droht! (Das muß hoffentlich niemand glauben!) Aber, wenn Sparen sinnlos ist und Bundesschatzbriefe vom Bund möglichst nicht angeboten werden, weil der lieber über Negativzinsen „an den Märkten“ seine Schulden finanziert, was verbleibt dann für "Otto Normalverbraucher" oder „die Märkte selbst“ oder für einen „Herrn-Die-oberen-Zehtausend“? Die Anlage in Gold, Futtermittelfarmen, Aktien oder in „Betongold“? Wenn das alles als „Kaufobjekt“ wegfallen sollte, dann kauft „man“ alsbald einzelne Eier pro Stück für eine ¼ - tel Billionen €uro ein!

Der deutsche Anleger bleibt auf lange Sicht ein Opfer des Wahns der in den angelsächsischen Ländern unter Reagan und Thatcher in den 80er Jahren deregulierten Finanzindustrie. Der Deutsche Anleger bleibt auch ein Opfer der Langsamkeit der „Europäischen Politik“

Der Deutsche Anleger bleibt aber vor allem deswegen Opfer, weil zwar hierzulande das erfolgreichste Land der Tüftler und Forscher existiert, aber dummerweise niemals eine intelligente, effiziente Finanzindustrie aufgebaut werden konnte („Dummes Geld“ kam z.B. bis zur Finanzkrise 2008 für die Angelsachsen gerne aus Germanskaja!), kommt von dieser Seite keine Hilfe!

Um es schlicht zu wiederholen: Es drohen tatsächlich Negativzinsen auf Sparguthaben. Der Staat prügelt den Bürger zum Kaufen, zum „Wirtschaftswachstum“. Geld ist im Überfluss vorhanden, aber nicht bei „Otto Kleinverdiener“! Der Staat könnte Bundesschatzbriefe anbieten (,um das Geld abzuschöpfen)! Der Staat refinanziert allerdings momentan lieber seine Schuldenlast selbstsüchtig. 

Und das macht durchaus Sinn! Das Land Berlin beispielsweise strebt für die nächsten Jahre ausgeglichene Haushalte an und plant sogar, mögliche Überschüsse dafür zu nutzen, um Altschulden zu tilgen! Die jährlichge Zinslast für das Land liegt bei ca. 2.000.000.000€. Wäre der Zinssatz für Deutschland auf dem Niveau der 80er Jahre, so müßte unentspannt mindestens das Doppelte pro Jahr an Zinsen ausgeben werden. Eine Haushaltsnotlage wäre alsbald da! Und der Bund? Der könnte seine Schuldenbremse schwerlich einhalten!

Das Handelsblatt mag das so sehen oder nicht, ist aber mal wieder erfreut: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat die beste Wertsteigerung weltweit hingelegt! 

Da droht zwar eine Blase hierzulande. Und das Betongold verlangt natürlich Renditen, welche durch Mieteinnahmen erzielt werden müssen! Je höher der Kaufpreis einer Wohnung ist, umso höher muß die Miete sein, um diese Investition glaubhaft refinanzieren zu können.

Um so unangenehmer ist es daher, daß z.B. in der Hauptstadt Berlin weiterhin „Erfolgreichsneutrale“ die lokale Regierung stellen! Bei einer Nettozuwanderung von 40.000 Einwohnern pro Jahr und einer Leerstandsquote von 1,5% werden weiterhin eher Milliarden in den Aufbau eines Humboldt-Forums als in den Bau von Stadt- eigenen Wohnungen investiert! Berlin ist die einzige Metropole Deutschlands und sie hat Vorbildcharakter. Wer im Westerwald lebt und mal Rentner sehen will, die aus den Mülleimern die Pfandflaschen heraussammeln, der komme nach Charlottenburg oder nach Berlin – Mitte!

Und der Anleger? Sieht er vor diesem Hintergrund sein Geld gut angelegt?  

Ja! Und er tut es aus zwei uralten Gründen:

Erstens: ist er immer vom eigenen Geschick über sein Schicksal überzeugt!

Zweitens: werden ihm alle Vorteile, die Gott ihm gewähren möge, von Anlageberatern „mit angenehmen Worten angedient“. Und eine teure Uhr am Handgelenk tut ihr übriges für's Anlegergemüt. 


Grundsätzlich ist ja "Verkaufen" nichts schlechtes, sondern reine Kommunikation. So praktiziere ich es halt. Aber! Ich werde langsam schwach! 

Je reicher, desto lieber fließt das Geld! Ich höre von Wohnungen, die in der Bergmannstraße gekauft wurden. Man beschwert sich über einen rausgeworfenen Mieter, der nach acht Jahren Mietzeit die Dreistigkeit besitzt, keine Grundsanierung selbst bezahlen zu wollen! 
Ein Spass meinerseits auf einer Veranstaltung hinsichtlich "Importhonig aus Mexico" (habe ich tatsächlich importiert) führte sofort zu einem regen Angebot an Liquidität! Ich sollte mal meinen Charakter überreden!

Reiche können immer auch verlieren. Der Nach-Wende-Boom der Steuer-Immobilien-Kombinationen hat einige B-Prominente in die Insolvenz getrieben. Die "Finanzkrise 2008" ließ letztendlich (zumindest auch) die Familie Schlecker ihr Vermögen verlieren.

Erfolgreiche Anlageberater werden bleiben und veröffentlichen im Verlaufe ihres Lebens dann Bücher wie: "??? - Der Doktor, der Kämpfer, der Sieger". Wer will da nicht dabei sein? Otto wird es schwer haben. 

Herrn Prinz von Preußen gibt es übrigens tatsächlich. Mit ihm habe ich persönlich auch schon gesprochen, konnte ihm dabei aber nicht ins Gesicht sehen.


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