Die Unerklärlichkeit der deutschen
Rußlandversteher läßt im Westlichen Ausland
Unwillen hochkommen. Im Inland verstehen Süddeutsche und ZEIT ihre Leser nicht
mehr. Osteuropäische EU-Staaten und NATO-Verbündete fangen an, an unserer Loyalität zu zweifeln.
Dieser
Blogger redet der Aufrüstung das Wort. Das sei voran gestellt.
Die Süddeutsche Zeitung hat gestern einen frustrierten Meinungs-Kommentar
online gestellt, der klar stellen wollte, was dieser Wunsch zur Unterstützung
Rußlands bei osteuropäischen Partnerländern
Deutschlands so alles auslöst!
Wie es sich
für Blogger – wie die Süddeutsche – gehört, gab es einen Link auf eine Analyse,
den die ZEIT veröffentlicht hat. Und dort waren fünf herbei gezauberte Gründe zu lesen, warum das deutsche,
wählende Volk so russlandphil zu
sein scheint.
Nun! Glauben
und Veröffentlichen ist nicht gleich Wissen!
Dieser
Blogger glaubt, dass drei Gründe für die merkwürdige,
deutsche Reaktion auf die Eroberungsfeldzüge des Putinschen imperialistischen Rußlands verantwortlich
zu machen sind:
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"Michel und seine Kappe im Jahre 1848 (Eulenspiegel 1848)" (Quelle: Wikipedia: / User: James Steakley/ Lizenz: public domain) |
● Deutschland ist ein konservatives, ein struktur-konservatives Land. Unsere Erprobung in Sachen Demokratie
ist deutlich besser, als es die Japaner, Japaner oder die Japaner nach dem Zweiten Weltkrieg
hinbekommen haben. Aber die hunderte von Jahren, die uns die Britten oder die
US-Amerikaner mit Parlamentarismus und Demokratie voraus haben, die fehlen hier
halt manchmal.
Die
Beharrlichkeit wird geliebt. Dem Wechsel wird widerstrebt. In den angelsächsischen Ländern „fliegt“ eine
Regierung nach spätestens acht Jahren. Dort sind regelmäßige Politikwechsel
innerhalb einer Generation erlebt, bei uns nicht unbedingt geliebt.
● Und so kam es zu 16 Jahren Helmut
Kohl. Und diese 16 Jahre waren lähmend für locker drei Generationen in Deutschland.
Die Sprache des Kanzlers war lähmend. Die Strukturprobleme wuchsen an. Deutschland erlebte zwei Jahrzehnte mit Massenarbeitslosigkeit. In dieser Zeit wurden Probleme nicht gelöst!
Die Sprache des Kanzlers war lähmend. Die Strukturprobleme wuchsen an. Deutschland erlebte zwei Jahrzehnte mit Massenarbeitslosigkeit. In dieser Zeit wurden Probleme nicht gelöst!
Wortspiele waren Aufgabe der Regierung. Kolportiert wurde gemäß klassischer PA-Methoden, dass Arbeitslose sich nicht genug bemühen würden. Angst machte sich breit.
Der Kanzler
der Einheit brachte seine birnige Arbeit zu einem tatsächlich wunderbaren Gelingen. Aber erst 1998
wurde er abgewählt!
Die neue
Grün-Rote Regierung unter Fischer reformierte, wo es nur möglich war:
Familienrecht, Hochschulen, Steuerrecht, Energiewende die Erste,
Auslandseinsätze der Bundeswehr … Die Liste ließe sich endlos fortschreiben!
Agenda 2010
und die Hartz- Gesetze ließen Joschka Schröder den Weg in die Abwahl gehen, wie es
die Angelsachsen eh alle acht Jahre vorsehen und anstreben.
Nun! Aber! Kommt! Die! Bleierne!
Zeit! Mit! 16! Jahren! Nichtstun! Mit! Kanzlerin! Merkel! Wieder! Erneut stellt sich das Land auf „keine
Veränderungen“ und „keine Reformen“ ein. Die Euro-Krise war doch auch hart
genug! Und man ist doch Klassenbester?
Und jetzt
bauen die Russen unter Putin auch noch Scheiße! Wenn der jetzt Krieg will, dann
sind alle Popelprobleme wie „Rente mit 23“ doch Makulatur! Dann müssen die
Söhne wieder an die Front!!??!!
Eine solche Stimmung herrschte
übrigens (zumindestens ungefähr) 1939 in der französischen Bevölkerung vor. Eine
geringe Geburtenrate. Keine Lust auf eigene Interessen. Die Deutschen eroberten
brutal Teile anderer Länder. Der Feldzug der Wehrmacht dann in Frankreich war
nach sechs Wochen erfolgreich beendet!
● Die „Angst vorm Russen“, „der Widerwille gegenüber dem Krieg“ ist
in unseren „Genen“ weiterhin vorhanden!
Es ist
Schwachsinn zu schreiben, dass den Deutschen nach dem Krieg nicht völlig klar gewesen wäre, wer die Deutsche Wehrmacht vernichtet hatte. Die Russen hatten die Wehrmacht gekillt! Armeegruppe für Armeegruppe, Division für Division und millionen Soldaten auch gerne einzeln!
Und nach dem
langem, zermürbendem, moralfreien, vergeblichen, Leichenberge anhäufenden „Abwehrkampf der NAZIS“
vor 60 Jahren sind unsere Gene tatsächlich andere geworden.
Es mag ein Zufall sein. Nicht
Großkonzerne, die man mit Armeen vergleichen könnte, bestimmen unser
wirtschaftliches Leben heute. Die „hidden champions“, die Mittelständler in
Familienbesitz bestimmen das Leben der Mehrzahl der Angestellten in diesem Land.
Nichts daran ist schlecht oder verwerflich. Nur "Länder erobern" kann man so nicht. Da schaue man mal auf die Wirtschaftspolitik der Russen, Chinesen, Inder oder der Amerikaner (bzw. der Franzosen).
Dumm nur,
dass Geschichte niemals aufhört. Nach dem 30-jährigen
Krieg war Deutschland 1648 ähnlich brutal verheert gewesen wie 1945. Der Wunsch nach "ewigem Frieden" war damals sicherlich grenzenlos. Dennoch
die blöde Geschichte hörte halt nicht auf. Und die Weltkriege kamen erst noch.
Der russische Imperialismus
überfordert uns! Die Steinmeiers und Gysies dieser Republik werden uns einen Weg
nur scheinbar weisen. „Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!“
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