Dienstag, 29. April 2014

Fundraising und Erbschaften

Nicht nur in den USA sondern auch in Deutschland überlegt sich so manch Wohlhabender, was er mit seinem erworbenen Reichtum anfangen soll, wenn das Alter naht.


Deutschland und die USA unterscheiden sich in Tradition und Rechtsrahmen ganz außerordentlich. Das „Stiften“ von Vermögen wird in den USA belohnt, in Deutschland eher nicht. Nur für wenige Reiche lohnt in Deutschland das Gründen einer Stiftung.

File:Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.jpg
"Dieser Bischof schreckt Erblasser ab!"
(Quelle: Wikipedia / Source: Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst
Autor: Christliches Medienmagazin pro /
Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic
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Vererben lohnt sich hingegen gerade auch in Deutschland. Ein Erblasser kann davon ausgehen, dass sein Legat von der Institution, die er wählt, professionell verwendet werden wird. Während bei einer Stiftungsgründung das Stiftungskapital über die Zinsen alle Geldmittel für die Bezahlung der Arbeit und der Entlohnung der Mitarbeiter erwirtschaften muß, ist es bei wohltätigen Organisationen wie den Kirchen oder dem BUND per se gesichert, dass auch andere Mittel professionell für den Daseinszweck der Organisation eingeworben werden.

Organisationen, die Erbschaften als Geldmittel avisieren, sollten einige wenige Grundsätze beachten:

● Erbschaften kann man NICHT vertrieblich einwerben.

● Das Branding der Organisation ist entscheidend. Selbiges muß mit den moralischen Zielen eines Erblassers übereinstimmen. Im Normalfall muß eine Organisation also dem Gemeinwohl verpflichtet sein. Sie muß bekannt sein. Sie muß ihre hehre Arbeit belegen können.

Öffentlichkeitsarbeit ist zwingend notwendig. Kirchen gehen dabei aber sicherlich anders vor als Greenpeace es tut.

● Es empfiehlt sich, bekannte Persönlichkeiten, wie Sportstars oder Künstler als Werbebotschafter einzusetzen.

● Die Organisation muß einen sicheren „begleitenden Rechtsservice“ anbieten. 

● Es ist nur ein Gerücht, dass die berühmte „Beziehungspyramide“ Realität wiederspiegelt. Die Kirchen wissen es besser. Nicht derjenige vererbt, der über zurückliegende Jahrzehnte vom "Mehrfachspender" zum "Großspender" wurde. Das Branding, ein offenes Ohr und die professionelle Begleitung in den letzten Lebensjahren sind entscheidend. Man sei also schlicht nett zu Menschen.

In Deutschland werden pro Jahr gewaltige Summen vererbt. Man rechnet mit fast 300.000.000.000 €uro pro Jahr. Wie hoch die Summen sind, die an Kirchen oder andere dem Menschenwohl verpflichtete Einrichtungen fließen, ist statistisch  nicht wirklich erfasst.


Klar ist, dass die Eskapaden eines Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst der Katholischen Kirche über Jahre schaden werden. Erblasser werden sich in Zukunft auch mal an die Arbeiterwohlfahrt erinnern.



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