St. Johannis - Gemeindesaal, Berlin, 08.12.2015
In Alt Moabit ist seit zwei Wochen eine Turnhalle in eine Notunterkunft für 200 Flüchtlinge umgewidmet worden. Der Bezirk Mitte tat heute sein Bestes, um Bürger vor Ort zu informieren.
Zwei Ansprechpartner des Polizeiabschnitts 33 waren in den Gemeindesaal der St. Johannis - Gemeinde gekommen, der Integrationsbeauftragte des Bezirks Mitte, die zuständige Flüchtlingskoordinatorin und der Herr, der für das Landesamt für Gesundheit und Soziales (das berüchtigte LaGeSo) sprach. Und die Geschäftsführer der L.I.T.H.U Projektmanagement gGmbH.
Es ist verblüffend, was mensch bei solchartigen Informationsveranstaltungen so alles mitgeteilt bekommt. Wir leben hier zwar in Berlin, dem Bundesland der gelebten Verwaltungsunzulänglichkeit, aber halt schon irgendwie weiterhin in Deutschland. Hier wird tatsächlich Demokratie gelebt und der Bürger informiert und eingebunden.
Bis Ende September sollen bundesweit ca. 960.000 Flüchtlinge Easy erfasst worden sein. Laut Königsteiner Schlüssel muss das Land Berlin ungefähr 5% der Menschen aufnehmen: eigentlich 50.000 also. Das Land plant über die Stadt verteilt 51 Standorte für modulare Wohneinrichtungen mit im Schnitt jeweils 450 "Wohncontainern". Irgendwann werden also knapp 25.000 "Einheiten" für Flüchtlinge errichtet worden sein, in denen Flüchtlinge dann dauerhaft leben werden!
Die Anerkennungsquote lag bundesweit bis Ende September bei ungefähr 43%, obwohl zu Beginn des Jahres 2015 noch viele Flüchtlinge aus den Balkanstaaten oder anderen "sicheren" Ländern kamen. Die Anerkennungsrate bei Menschen aus diesen Staaten liegt stets bei wenigen Prozentpünktchen. Mittlerweile hat sich das Bild gedreht. Immer mehr Syrer bestimmen das Lagebild. Die Anerkennungsquote dürfte ansteigen. Schon die Zahl von 43% ist enorm!
Berlin sollte also sowieso mit 25.000 anerkannten Flüchtlingen alleine in 2015 rechnen. Nur stimmen die Zahlen nicht! 50.000 "Flüchtlingsanwaerter" würden bedeuten, dass sich pro Tag ca. 140 Menschen in Berlin im LaGeSo anmelden müssten. Es sind aber bis zu 800 am Tag, die kommen, und scheinbar niemals weniger als 200. Nun könnte man einwenden, dass man dann schlicht den Königsteiner Schlüssel anzuwenden habe, um frohen Mutes Flüchtlinge nach Pegida - Sachsen reisen zu lassen. Die Bahn würde das freuen, Flüchtlinge werden das vermeiden wollen. Und sie tun es natürlich längst! Sie verlassen "das System" und suchen sich bei schon hier lebenden Menschen Unterschlupf! "Legal? Illegal? Scheissegal!" Diesen alten Sponti-Spruch machen sich natürlich auch Menschen zu eigen, die mal eben das Mittelmeer mit 'nem Floß überwunden haben!
Diese eine nun im November umgewidmete Turnhalle bietet Platz für 200 Menschen. Gefühlte 80% kommen aus Syrien. Hier werden viele Familien mit Kindern untergebracht. Toll!
Die Not der Situation ist jedoch gigantisch! Es gibt daher in der Berliner Verwaltung eine Liste mit möglichen Notquartieren, die binnen 24 Stunden "umgewidmet" werden können. Ca. 1.000 Turnhallen sollen dort vermerkt worden sein. In Spitzenzeiten kommen bis zu 800 Menschen in die Stadt. Das wären dann vier Turnhallen pro Tag. Rein fiktiv wäre also im Frühsommer 2016 Schluss mit Sport in unserer Stadt. Rein fiktiv aber nicht unrealistisch darf Berlin mit entspannten 100.000 bleibenden Neubürgern rechnen. Alleine 2015.
Und Ja! Flüchtlinge leben nicht nur in "Not-Not-Quartieren". Sie schlafen unter Balkons, unter Brücken oder bauen ihre Zelte im Tiergarten auf! Da ist es dann keineswegs putzig, wenn Mitarbeiter des Berliner Verwaltung fast dehydriert stolz von den "Leistungen" der Ämter berichten oder sogar in eine Art Orwellschen "Neusprechs" verrutschen! Und also sprach der Herr, der für' s LaGeSo sprach ...
... unter Balkonen schlafen? Kein Problem! Das täten viele Obdachlose in Deutschland ja frei gewählt! Sic!
Die L.I.T.H.U Projektmanagement gGmbH ist übrigens erst seit ein paar Wochen aktiv als Gesellschaft tätig! Und hat schon drei Einrichtungen unter ihrer Aufsicht! Hier tun sich Märkte auf!
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