Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, 07.03.2016
Im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit“ wurde heute Abend in der Parteistiftung der
Grünen mal nicht über die AfD oder mental entwurzelte Bürger berichtet.
Man blickte aufs „platte Jetzt“
und guckte „sich die Welt aus ein paar Metern
Höhe an“. Na! Wie wir alle quasi.
"Livestream Heinrich-Böll" |
„Die Welt ist mir zu viel. Und ich
bin mir genug!“ Von den Betrachtungen „trotziger
Kinder“. So lautete das Motto des Vortrags.
Überall Kriege, Ebola-Epidemien und viel zu viele schlechten Nachrichten verführen
dazu, dass in ganz Europa eine Lust nach der „Weltflucht“ zu verspüren ist. Die
Auflagen der Tageszeitungen sinken. „Landlust - Die schönen Seiten des Landlebens“
wiederum, das als Zeitschrift die
Weltflucht mit schönen Magazinbeiträgen und –bildern bedient, erlebt wunderbare
Auflagenzahlen.
Kochen, Häkeln und eine erahnbare Rückkehr zu Moralvorstellungen von
früher scheinen europaweit en vogue zu sein. Weniger BurnOut, mehr „gute alte
Zeit“? Ist denn wenigstens „Mindfullness“ etwas Neues oder doch eher ein
Abklatsch von Bhagwan
oder NLP?
Versuchen millionen Europäer in ein Biedermeier-Paralleluniversum zu entschweben,
um Krisen, Krisen und Apps zu entfliehen?
Ein
beschaulicher Abend. Wie gemacht für die Heinrich-Böll-Stiftung. Der
Sprachduktus ist regelmäßig zurückgenommen. Wer sich langweilt, wendet den Kopf
und blinzelt zum Deutschen Theater hinüber.
Am 4ten April geht es dann mit „Metapolitik“ weiter. Leider werden dann
doch wieder die „neuen Rechten“ Thema sein.
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