Montag, 30. September 2013

Fundraising als struktureller Aspekt – Das muss schlicht so sein!



Der wesentliche Strukturaspekt beim Einsatz von Fundraising durch Non Governmental Organisations (NGOs) oder Non Profit Organisations (NPOs) überhaupt liegt stelbstredend darin, dass die Spende für den Spender steuerlich absetzbar sein muß.

Die Organisation sollte also rechtlich betrachtet z. B. als gemeinnütziger Verein oder als gGmbH firmieren, um damit in der Lage zu sein, Spendenbescheinigungen auszustellen.

Somit ist noch keine detailierte Aussage dazu getroffen, wie etwa ein Verein intern strukturiert sein „muss“. Begreift man Fundraising als vertrieblichen Prozess, so gilt es, ein paar Regeln des Marketings und der Kommunikation zu beachten, um Ziele erreichen zu können. 

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"Ein Zieleinlauf aufgenommen mit einer digitalen Fotofinish-Kamera" (Quelle: Wikipedia / Autor: technical staff members of the World Rowing Championships 2005 / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic)

● Eine Grundlage bildet die Sicherstellung einer adäquaten internen Kommunikation. Die Ziele der Organisation müssen klar benannt und dürfen ruhig intern vorgelebt werden.

Ein Motto darf immer sein: „We make a living by what we get, but we live by what we give“.

● Fundraising kann man nicht „nebenher“ betreiben. Es handelt sich schlicht um eine strategische Aufgabe, die als Managementaufgabe immer auf Vorstandsebene anzusiedeln ist.

● Ziele kann man sehr gut festhalten, wenn man ein Branding gemäß der Markenlehre anstrebt.

● Es empfiehlt sich dann von selbst, Marketingmethoden anzuwenden. Schon der Einsatz einer SWOT (hier mal am generellen Beispiel „Zeitungen“) hilft, Gedanken zu ordnen und Pläne zu erarbeiten.

● Man darf es deutlich ansprechen. Erfolgreiches Fundraising benötigt Zeit. Es ist „normal“ (aber keinesfalls anzustreben), dass sich Erfolge erst nach zwei Jahren Basisarbeit einstellen.

Da Fundraiser „unternehmerisch denken“ sollten, ist schon logisch klar, dass Erfolge viel früher kommen müssen. Kein Vertriebler könnte es sich leisten, erste Abschlüsse erst nach zwei Jahren vorweisen zu können!

● Das wiederum bedeutet, dass ein Fundraiser schlicht das Verkaufen beherrschen muss. Man lese Dale Carnegie!

Was könnte man noch mehr hinzufügen? Nun! Rolf Eden hat Dale Carnegie gelesen.

Samstag, 28. September 2013

Ich habe CDU gewählt - Jetzte graust‘s mir’s doch vor’m Leb’n! Igsche nüschgele!



Moabiter Plaudereien; 28.09.2013

Ich habe nach 31 Jahren das erste Mal mit meiner Zweitstimme in einer Bundestagswahl (in einer Wahl überhaupt) die CDU gewählt! Panik ergreift mein Herz!

Meine Mutter ist fassungslos! Und das stimmt!!! Und meine Erststimme habe ich zudem auch noch verschwendet, weil hier in Berlin-Mitte eine Sozi-Dame gewonnen hat! Meine Nachbarn sind mir zukünftig einerlei, eher zuwider! Wie kann man überhaupt irgendeine Sozine wählen? Und dann auch noch eine Frau? Hier in Mitte!

Sie müssen wissen, dass ich bei meiner persönlichen Arbeit recht extrem darauf angewiesen bin, mich artikulieren zu können! Das ist mir seit fünf Tagen nicht mehr gelungen!

Steuererhöhungen! Die wollen die Steuern erneut erhöhen! Wenn die CDU auf die Sozis trifft, dann kommen auf den Wunsch der Sozis (nie vorher erahnte) 2%-Punkte seitens der CDU noch obendrein!

Die Sozis wollen „ein wenig“ Euro-Bonds! Strebt die Kanzlerin jetzt die volle Verallgemeinschaftung der €uro-Schulden an?

Ich weine, ich stammele! Mein Beruf entgleitet meiner Autorität! Dann bekomme ich zukünftig wohl öfter Migräne als alle paar 10 Jahre! Ich muß mich dem Alkohol hingeben oder auswandern! Was wird aus meinem Sohn?

Was wird mein Sohn wohl in zehn Jahren zu mir sagen, wenn er selbst erstmalig wahlberechtigt mich darauf anspricht, „was wir damals getan haben“! Ich bin am Verzweifeln!

„Wo warst Du Papa damals? Was hast Du getan?“ Diese Fragen drohen mir!

Was macht Non Profit Organisationen für Spender attraktiv?



Warum sollte sich ein Spender für eine Organisation (NPO) überhaupt interessieren und ihr Geld- oder Sachspenden anvertrauen? Die Gnade des Alters ist ein notwendiger Aspekt. Er ist aber nicht hinreichend.

Man darf die Spendengewinnung immer rein vertrieblich betrachten und gezielt mögliche Spender auswählen und akquirieren. Dafür ist es unerläßlich, dass man weiß, was das Ziel der eigenen Begierde wiederum an NPOs begehrlich finden kann. 

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"Der Klingelbeutel" (Quelle: Wikipedia / Autor: GFreihalter / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)


Das kann man schnöder ausdrücken und auf das Thema angewendet klassifizieren:

Tagesereignisse locken Spender an. Gerade die mediale Betrachtung von Geschehnissen, die Opfer mit sich bringen, öffnet Herzen.

Auf diese Themen kann man gezielt reagieren.

● Die Einbindung von erfolgreichen und möglichst auch charismatischen Personen des öffentlichen Lebens in die Arbeit von Organisationen ist absolut notwendig, um dem Eigenanliegen die notwendige Seriosität zu geben.

Natürlich kann ein Sportler oder ein Politiker niemals nicht durch seine persönliche Lebensleistung quasi per se klarstellen, dass das Anliegen eines NPOs „reinen Herzens“ ist. Der Tennisspieler Boris Becker konnte z. B. eigentlich nur über zehn Jahre sehr gut Tennis spielen.

Der tragende Aspekt ist der: aus Sicht eines Spenders besteht die Seriosität einer Organisation darin, dass sie z. B. Boris Becker als Mitstreiter gewinnen konnte!

● Der Fundraiser selbst muß bezahlt professionell arbeiten. Über seine erarbeiteten Netzwerke lockt er direkt und indirekt Spender an.

Das ist das kleine Einmaleins. Letztendlich muß sich ein Fundraiser selbst die Vereine, denen er beitreten will, nach deren Perspektive für sein berufliches Anliegen aussuchen.

Ein professioneller Fundraiser muß also unternehmerisch handeln.

● Kern jeder erfolgreichen Mittelakquise liegt in einem erfolgreichen Branding. Eine Non Profit Organisation ist letztendlich immer schlicht eine Marke. Und Marken müssen dem Kunden, dem Spender Emotionen bieten!

Dies ist eine strategische Betrachtung. Die Emotionen und das Branding müssen über einen langen Zeitraum vermittelt werden!

Die christlichen Kirchen sind hierfür das beste Beispiel. Kirchgänger spenden sonntags für die Kollekte. Am Ende ihres Lebens vererben sie vielleicht ein Haus. Beides tun sie nur, wenn Glaube und Emotion bedient wurden.

Passives wie aktives Spendeneinsammeln werden immer dann erfolgreich sein, wenn NPOs erkennen, dass man Spender letztendlich am besten über Langfristbeziehungen erfolgreich angehen kann. Unternehmerisches Handeln und die Anwendung von Prinzipien des Marketings sind unabdingbar.

Das bedeutet keinesfalls, dass man wie der ehemalige Chef einer Berliner Treberhilfe mit einem Masserati zur Arbeit fahren darf!

Mittwoch, 25. September 2013

Stiftungen sind Trend – kostenlose Fundraiser werden gesucht



In Deutschland gibt es momentan ca. 20.000 Stiftungen, die ein Vermächtnis ihrer Gründer sicherstellen sollen. Leider sind die meisten Stiftungen krass unterfinanziert.

Googelt man die Begriffskombination „Gründung Stiftung Deutschland“, so kommt man auf über 1.800.000 Ergebnisse. Handlungsleitfäden in mannigfaltiger Form werden angeboten. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass im Bereich der Stiftungsgründungen Handlungsbedarf besteht.

Den oberen 10% der Deutschen gehören mehr als 60% des Gesamtvermögens der Bevölkerung. Die unteren 60% der Deutschen haben tatsächlich keine 5% des Gesamtvermögens

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"Vermögensverteilung in Deutschland 2007" (Quelle: Wikipedia / Autor: Bundeszentrale für politische Bildung)
Wenn man Erben hat, denen man vertraut, dann denkt ein vermögender Mensch ab einem gewissen Zeitpunkt im Leben an das Aufsetzen seines Testaments. Wenn man keine Erben hat oder ein gewisses Sendungsbewußtsein verspürt, dann kann die Gründung einer Stiftung die Seelenpein erleichtern. Pro Jahr werden momentan ca. knapp unter 1.000 Stiftungen neu gegründet. 

Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen
Neuesten Zahlen zufolge hat der Durchschnittsdeutsche allerdings keine 50.000€ Nettovermögen! Man sollte also zunächst annehmen, dass eine Stiftung, die z.B. mit einem Stiftungskapital von 500.000€ der Wiege entsteigt, problemlos ihren Stiftungszweck erfüllen kann. Dem ist nicht so.

Hierzu gibt es eine erhellende Pressemitteilung des Deutschen Stiftungsverbands.

Eine einfache Rechnung verdeutlicht die Problematik. Vor der Finanzkrise konnte man 5% Rendite auf Vermögensanlagen erwarten. Das wären 25.000€ bei der oben angenommenen Summe von 500.000€ gewesen. Bei heute angenommenen 2% Rendite lassen sich nur 10.000€ pro Jahr aus dem Stiftungskapital „erwirtschaften“! Mit 10.000€ kann man sicherlich die Jahresmiete des Stiftungsdomizils bezahlen. Nur wird dort kein Schreibtisch, kein Computer und ganz sicherlich kein bezahlter Angestellter vor Ort sein können!

Dreht man die Rechenweise um, so wird klar, wie hoch das Stiftungskapital einer Neugründung sein muß.

Eine Stiftung benötigt mindestens drei Vollzeitkräfte: eine Sekretärin, einen Fundraiser zwecks Mittelakquise und eine Person, die alle notwendigen anderen Aspekte abdeckt (Jahreskosten 125.000€). Für Sachmittel müssen durchaus (konservativ kalkuliert) 40.000€ kalkuliert werden. Bleiben wir bei einer Jahresmiete von 10.000€. Dann belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten schon auf 175.000€!

Dies läßt sich heute erst ab einem Stiftungskapital von 8.750.000€ einpreisen! 


Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen

Umso bedauerlicher erscheint darüber hinaus der Kommentar der Fundraisingakademie: „Als Trend lässt sich … festhalten, dass einer stark wachsenden Nachfrageseite eine stagnierende Angebotsseite bei Privatpersonen gegenüberzustehen scheint!([1], Seite 86) Auch professionelle Fundraiser können keine Wunder bewirken.

Wer heute eine Stiftung gründen möchte, der sollte daher wissen, dass er schon zu den „oberen 10.000“ gehören sollte, um auf diesem Wege die Vermittlung seines Vermächtnisses sicherstellen zu können! In den USA spenden viele Gutsituierte Summen in der Größenordnung von 500.000$ an ihre Universitäten, an Krankenhäuser oder an soziale Einrichtungen. Drüben bekommt man dann eine Steintafel und Dankbarkeit für die Ewigkeit!

Quelle: [1]    „Fundraising – Handbuch für Grundlagen, Strategien und Methoden“; Fundraisingakadamie; Gabler 2008