Warum sollte sich ein Spender für eine
Organisation (NPO) überhaupt interessieren und ihr Geld- oder Sachspenden
anvertrauen? Die Gnade des Alters ist ein notwendiger Aspekt. Er ist aber nicht
hinreichend.
Man darf die Spendengewinnung immer rein vertrieblich betrachten und gezielt mögliche Spender auswählen und akquirieren. Dafür ist es
unerläßlich, dass man weiß, was das Ziel der eigenen Begierde wiederum an NPOs
begehrlich finden kann.
"Der Klingelbeutel" (Quelle: Wikipedia / Autor: GFreihalter / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported) |
"Ist doch der Mensch gleichwie nichts; seine Tage gehen dahin wie ein Schatten, er hüpft umher wie ein Bock, bläht sich auf wie eine Blase, faucht wie ein Luchs, frißt sich den Bauch voll wie eine Schlange, wiehert beim Anblick eines fremden Weibeswie ein Hengst, ist tückisch wie der Teufel; hat er seine Begierden gestillt, so schläft er, wann und wo ihn der Schlaf überfällt(...)" - Awwakum,
Das Leben des Protopopen Avvakum, von ihm selbst niedergeschrieben, aus dem
Altrussischen übersetzt von Gerhard Hildebrandt, Vandenhoeck & Ruprecht,
Göttingen 1965, S.52 (Sekundärquelle: Wikiquote)
Das kann man
schnöder ausdrücken und auf das Thema angewendet klassifizieren:
● Tagesereignisse locken Spender an. Gerade
die mediale Betrachtung von Geschehnissen, die Opfer mit sich bringen, öffnet
Herzen.
Auf diese
Themen kann man gezielt reagieren.
● Die
Einbindung von erfolgreichen und möglichst
auch charismatischen Personen des öffentlichen Lebens in die Arbeit von
Organisationen ist absolut notwendig, um dem Eigenanliegen die notwendige
Seriosität zu geben.
Natürlich
kann ein Sportler oder ein Politiker niemals nicht durch seine persönliche
Lebensleistung quasi per se klarstellen, dass das Anliegen eines NPOs „reinen
Herzens“ ist. Der Tennisspieler Boris Becker konnte z. B. eigentlich nur über
zehn Jahre sehr gut Tennis spielen.
Der tragende
Aspekt ist der: aus Sicht eines Spenders besteht die Seriosität einer Organisation darin, dass sie z. B. Boris Becker als Mitstreiter
gewinnen konnte!
● Der
Fundraiser selbst muß bezahlt professionell arbeiten. Über seine erarbeiteten Netzwerke lockt er direkt und indirekt
Spender an.
Das ist das kleine Einmaleins. Letztendlich muß
sich ein Fundraiser selbst die Vereine, denen er beitreten will, nach deren
Perspektive für sein berufliches Anliegen aussuchen.
Ein
professioneller Fundraiser muß also unternehmerisch handeln.
● Kern jeder
erfolgreichen Mittelakquise liegt in einem erfolgreichen Branding. Eine Non Profit Organisation ist letztendlich immer
schlicht eine Marke. Und Marken
müssen dem Kunden, dem Spender Emotionen
bieten!
Dies ist
eine strategische Betrachtung. Die
Emotionen und das Branding müssen über einen langen Zeitraum vermittelt werden!
Die
christlichen Kirchen sind hierfür das beste Beispiel. Kirchgänger spenden
sonntags für die Kollekte. Am Ende ihres Lebens vererben sie vielleicht ein
Haus. Beides tun sie nur, wenn Glaube und Emotion bedient wurden.
Passives wie aktives
Spendeneinsammeln werden immer dann erfolgreich sein, wenn NPOs erkennen, dass
man Spender letztendlich am besten über Langfristbeziehungen erfolgreich
angehen kann. Unternehmerisches Handeln und die Anwendung von Prinzipien des
Marketings sind unabdingbar.
Das bedeutet
keinesfalls, dass man wie der ehemalige Chef einer Berliner Treberhilfe mit
einem Masserati zur Arbeit fahren darf!
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