Freitag, 1. November 2013

Verkaufen und „positive Rückkopplungen“



Verkaufen ist dann leicht, wenn man nicht „verkauft“! Und, wenn man sich ein wenig im Leben umschaut. Und die Prinzipien nutzt, die der Herrgott uns gegeben hat.

Im Deutschen gibt es viele wunderbare Worte, eines davon lautet „Wirkmechanismus“. Der Begriff betrachtet, wie „Etwasse“ zusammenwirken.

Ein ganz spezieller Wirkmechanismus wird als Rückkopplung bezeichnet. Man kennt das von Musikverstärkern. Bei einer Rückkopplung zwischen Mikro, Verstärker und Lautsprechern (das sind dann „Etwasse“) gibt es recht schnell ein grelles Quieken der Akustik. Das Prinzip läßt sich aber nicht nur in der Technik sondern auch in der Chemie, der Physik, der Biologie sowie im Bereich von Soziologie oder Ökonomie bestens wiederfinden und nutzen. 

File:Fliehkrafregler.PNG
"Ein Fliehkraftregler - klassisches Beispiel einer negativen Rückkopplung"
(Quelle: Wikipedia / Autor: de:User:Kino /Lizenz: public domain)

Nur mal so. Es gibt zwei Arten von Rückkopplungen: die positive und die negative. Und diese beiden Begriffe haben nichts mit gut oder böse zu tun! Es fällt durchaus leicht, Beispiele zwecks Anschauung zu finden. Allerdings gilt die Regel, dass die meisten Beispiele fiktiv sind. Zudem überlagern sich Rückkopplungen. Aber egal!

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Bei einer „positiven Rückkopplung“ verstärken oder verkleinern sich die Etwasse innerhalb eines Wirkmechanismus. Nehmen wir das Beispiel Erderwärmung: „Die Temperatur der Atmosphäre nimmt zu -> Die Polkappen schmelzen ab -> Die Erde wird aus Sicht der Sonne dunkler und absorbiert mehr Wärmestrahlung eben dieser -> Die Temperatur der Atmosphäre nimmt zu -> Die Polkappen schmelzen weiter ab …

Bei einer „negativen Rückkopplung“ passiert ein Ausgleich zwischen den Etwassen innerhalb des Wirkmechanismus. Das „Klassische Beispiel“ herrscht zwischen Jäger und Beute: „Das Jahr hatte eine gute Mäusepopulation -> Die Füchse und die Greife hatten wohlgenährte Junge und drei flügge Nachkommen -> Im Folgejahr leiden die Mäuse unter dem erfolgreichen Jagdtrieb ihrer Predatoren -> Die Mäusepopulation sinkt -> Etliche Predatoren überleben den Winter nicht, der Nachwuchs war schon vorher verhungert -> Im Folgejahr leiden die Mäuse nicht mehr und haben eine super Nachwuchsrate …
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Als Vertriebler können sie die negative Rückkopplung am Verhältnis zwischen Audi und BMW bestens erkennen! Und Sie können da nichts selbst dran beeinflussen. Audi schmiß vor ein paar Monaten seinen Entwicklungschef raus. BMW und Frau Klatten hatten einen Bieterwettbewerb um einen Carbon-Zulieferer gewonnen und die angekündigte Zukunft der BMW-Automobile verspricht Sportwagen mit 3,xx Litern Verbrauch und Stadtautos mit 0,xx Litern Verbrauch. Klar Vertriebler sollen Kühlschränke verkaufen. Welcher Audi soll 2014 folgend diese BMW-Maschinen übertreffen können? Und wie war z. B. das Jäger-Gejagter-Verhältnis zwischen Piech und Porsche noch vor fünf Jahren?

Als Vertriebler können Sie jedoch immer die positive Rückkopplung der Wortwahl nutzen! Man verwende Begriffe und Adjektive zur Verstärkung (oder Minimierung) des Anliegens oder der Wahrnehmung des Kunden!

Dale Carnegie war in diesem Blog längst Thema! Wenn sie „positiv“ arbeiten wollen, dann müssen Sie mit absoluter Höflichkeit arbeiten und NICHT als Verkäufer auftreten!

Setzen Sie ein kleines Pflänzlein ein! Seien Sie nicht zu direkt!

Stellen Sie sich vor, Sie müßten für ein StartUp, welches im „digitalen Veranstaltungsmanagement von Parkplatzsystemen“ tätig ist, am Telefon in Kaltakquise Kunden anwerben müssen! Sie sind als Freiberufler eingestellt! Sie verdienen daher laut Vertrag wahrscheinlich erst mal weniger als ein Motz-Verkäufer in Berlin, der zudem in ein paar Jahren mehr Zähne haben wird als …

Davor haben Sie Angst! Sie müssen doch verkaufen!! Also machen Sie „sofort ein gutes Angebot“!Lassen Sie das mal besser.

Jeder kommt von alleine auf den Rückkopplungs-Trick, wenn er sich bei sich selbst ein wenig im Leben umsieht!

Sie wollen z. B. in einen Verein, weil sie dessen Ziele mögen? Sie möchten gerne mal wissen, wie man einen Zahnkranz am Fahrrad austauscht, wie man den Saum von Gardinen umnäht!

Da bieten Sie sicherlich niemandem einen „Rabatt“ an! Sie haben schlicht keinen! Da sind Sie höflich und zuvorkommend! „Ich geb Dir Geld, wenn Du mit mir hilfs?!“ Es gibt nur wenige Menschen, die Ihnen dann helfen werden, wenn Sie so vorghen! Also gilt es, diese Höflichkeit auch beim Verkaufen zu übernehmen.

Abschließend jetzt noch ein paar Tipps! Allein die Wortwahl „toll“ läßt Menschen sich als toll empfinden! Wollen Sie also mehr verkaufen, so nutzen Sie die Adjektive „willig“ („das ist wirklich willig“) oder auch mal „unanständig“! 

Das klappt!

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