Montag, 7. Juli 2014

„Amerikanische Geheimdienst-Freunde“ – weil halt 9/11 Mißtrauen säte!


Die Kommentare in den Zeitungen reichen von Verharmlosung bis zu Verdammung! Den Nerv ihrer eigenen Dummheit haben die USA aber mittlerweile definitiv getroffen.

Die Bundesregierung hat in der NSA-Affäre bisher äußerst besonnen und angemessen reagiert. Wie oft muß ein Amerikanischer Botschafter eigentlich noch ins Auswärtige Amt einbestellt werden, um einen diplomatischen Zaunpfahl anzuzeigen? 

"DER GRUND für die aggressive Geheimdiensttätigkeit der USA - etliche Attentäter kamen 'AUS HAMBURG'"
(Quelle: Wikipedia / User: UpstateNYer / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)
Das Grundproblem liegt in einer Zwickmühle aus der Deutschland als Nation und Mitglied der Europäischen Union nicht heraus kommen wird. Und auch eine nicht erwiderte Liebe spielt eine große Rolle.

Die USA sind Führungsmacht des „Westlichen Bündnisses“ und für dessen Sicherheit unverzichtbar. Die Mittel der USA übersteigen die Deutschlands um das Mehrfache. Wollte Deutschland sich selber schützen, so müßte es gigantische Geldmittel in eine atomare Bewaffnung und in Geheimdienste stecken, wie es Rußland, The United Kingdom oder Frankreich tun. Dies ist wegen der geographischen Lage und der Geschichte unseres Landes unmöglich! Unmöglich wäre dann natürlich auch eine Rente mit 63.

Die geheimdienstlichen Attacken der NSA gegen die Kanzler Schröder und Merkel und die zumindest vermutete Anwerbung eines BND-Mitarbeiters durch die CIA sind aber keinesfalls harmlos. Der Bundespräsident hat sehr deutliche Worte gefunden. Es schadet dem Ansehen und der Sicherheit Deutschlands, wenn man den US-Amerikanern diese dreiste, unverschämte Dummheit durchgehen läßt! Man muß sich auch „unter Freunden“ mal wehren!

Die grenzenlose Dummheit der US-Behörden ist mit Worten nicht zu beschreiben. (West-) Deutschland war über Jahrzehnte einfach dankbar und irgendwie verliebt in Amerika! Das galt für alle Regierungen und für große Teile der Bevölkerung. Der „American Way of Life“ ist Teil der Kultur unseres Landes geworden. Schon im Kalten Krieg war die Hilfe der USA unverzichtbar gewesen. Die Wiedervereinigung hätte ohne die USA niemals stattgefunden! Welch herrliche Basis für eine ewiglich freundschaftliche Partnerschaft! Und die Terror-Anschläge vom 11.09.2001 hat auch Deutschland mit der Ausrufung des NATO-Bündnisfalls beantwortet!

Heute ist eine Ernüchterung auf Seiten Deutschlands festzustellen, die sehr viel mit unseren Lehren aus unserer Geschichte und extrem viel mit der Politik der USA seit George W. Bush zu tun hat! Und die Deutschen wären weiterhin wirklich willig. Das zeigten die Zustimmungswerte hierzulande, als Clinton Präsident war. Und ist nicht Obama bei seiner Wahlkampfrede an der Siegessäule von Hunderttausend bejubelt worden.

Ein menschliches Hauptproblem in der Beziehung unserer Länder liegt offenbar gerade im Charakter Obamas begründet. Eine zu ungenaue Analytik paart sich mit zu wenig „Yes we can!“ mit Verbündeten!

So führen eine Zwickmühle und der tiefe empfundene Deutsche Wunsch nach amerikanischer Nähe doch nur zu romantischer Verbitterung. Es bleibt die Erkenntnis, dass sich die Zeiten gerade emotional ändern. Für Deutschland kann das durchaus gut sein. "Fünfte Kolonnen" werden dann vielleicht wieder als solche erkannt und möglicherweise gehen dann weniger Putin-Versteher auf unargumentative Barrikaden!

Pragmatismus wird einkehren in eine „besondere Beziehung“ zweier Staaten.

Lustig sind übrigens diese Kommentatoren vom Handelsblatt. Die hatten doch glatt die Grünen und deren mangelnden Fußball-Patriotismus als Dingens, als die Doppelagenten-Lawine losbrach.

Keine Kommentare: