Freitag, 13. November 2015

Jurassic World saved by the Cat ...

Manchmal macht es wahrlich Sinn, wenn man lesen kann. Man kann sogar echte Aha-Erlebnisse verspüren, wenn man das Gelesene z. B. mit Sinneseindrücken in Einklang bringen kann.

Ein wunderbar erhellendes Buch ist "SAVE THE CAT - The Last Book On Screenwriting That You'll Ever Need". Ein berühmtes Buch des viel zu früh verstorbenen Drehbuchautoren Blake Snyder. Der hatte in Hollywood Scripts für den einen oder anderen Blockbuster geschrieben (einfach mal googeln).

Und auf wunderbar amerikanische Art und Weise schrieb er halt mal auf, wie Drehbücher aus seiner Sicht aufgebaut sein müssen. Sind immer Dreiakter von Nöten? Welche "Arten" von Filmen gibt es eigentlich? Wie wird der Plot aufgebaut? Welche Schauspieler passen zu welchen Protagonisten? Gibt es die eigentlich?

Wirklich faszinierend gerade für tumbe Konsumenten wie mich. Ein wunderbares Buch! Man sieht Filme nach dem Lesen anders an. Ich persönlich liebe seither Fassbinder-Filme allerdings sogar noch weniger als vorher schon so gar nicht.

Und dieses "Save the Cat", was ist das?

Der Zuschauer muss emotional positiv mit den "guten" Hauptfiguren eines Filmes verklickert werden. Es ist nicht immer gleich zu Beginn eines Filmes ersichtlich, wer im Verlaufe Held oder Heldin, wer Schurkin, wer blöder Mitläufer sein wird! Soll ja sowieso nix verraten werden!

Ein Film ist eine Geschichte, ein verfilmter Roman, eine Ode an die Spannung. Er darf nicht langweilen und nichts zu früh auflösen! Dennoch muss der Zuschauer gleich am Anfang (quasi ohne es zu merken) mit der Heldin in Sympathie gebracht werden!

Das beschreibt Blake Snyder wunderbar. Letztendlich kann man die Katze im ersten Alien-Film gleich mehrfach sehen.

Nicht zu toppen ist die Lösung, die in Jurrasic World gewählt wurde!

Ja! Es gilt, die zickige Marketingleiterin nach knapp zehn Minuten doch noch gerade so als spätere Heldin des Films vorbereiten zu können.

Diese Frau mit Stahlhelmfrisur (WW-I auf deutscher Seite!) lässt die Kinder ihrer Schwester im Stich! Die Tiere sind ihr egal! Sie tackert auf Stöckelschuhen durch die Wildnis! Sie ist eigentlich nicht wirklich zickig, sondern eher weiblich arrogant - dominant!

Und dann kommt halt diese feine Anekdote ... Der beisserische Tenor des Films hat noch nicht begonnen ... Sie ist im "Zentralkommando" und zickt dann doch "ein wenig" als Chefin!

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Und dann wird das "Save the Cat" wirklich skurril ins Bild gesetzt! Sie schiebt mit der Schuhspitze einen Abfalleimer in die zukünftige Flugbahn von "Irgendetwas". Das verbleibt auch noch als eine perfekte Vorbereitung auf diverse andere Szenen des Films, die da kommen werden!

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Klar bleibt sie zickig! Klar hat gerade dieser Film unglaubliche ldiotien. Aber! Am Ende rettet Sie den Helden, der nur Raptoren als Katzen NICHT rettet! Und beide knutschen!

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