Dienstag, 23. Februar 2016

Nachbetrachtungen zum Zugunglück von Bad Aibling



Nun agieren also die Strafverfolgungsbehörden … Jetzt heißt es „menschliches Versagen“ oder „fahrlässige Tötung“. Ein Mensch habe versagt, fahrlässig gehandelt oder gegen Dienstvorschriften gehandelt. Ein Schuss ins Knie wäre es, möglichst immer mehr oder gar alle Abläufe in die Kontrolle automatisierter Technik zu legen.

Definitiv machen Menschen Fehler! Man kann sich falsch entscheiden. Wobei man das aber immer erst hinterher weiß! Mensch kann verlottert zur Arbeit erscheinen. Mensch kann noch den Streit mit dem Partner vom letzten Abend im Kopf haben. Mensch kann abgelenkt sein. 

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"Eisenbahnunfall Bad Aibling 2016 - ohne Bilder"
(Quelle: Wikipedia / Autor: OpenStreetMap contibutors - adapted by vuxi/
Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)
Maschinen können all das nicht sein. Aber Maschinen sind Roboter, sind Automaten, die nach Regeln vorgehen, die zuvor im Detail vorgegeben sein müssen. Fehlt ein Detail, so kennt der Automat keine Antwort und kein Ausweichen oder Anhalten auf eingleisiger Strecke!

Es ist wichtig festzustellen, dass alle Abläufe, die unser Leben betreffen, auf einer funktionierenden Symbiose zwischen Maschinen und Automatismus einerseits und intelligenten Arbeitnehmern andererseits beruhen. Da gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, Fehler zu begehen. Maschinen werden für Fehler nicht bestraft. Menschen schon eher.

Das Zugunglück von Bad Aibling ist zurzeit strafrechtlich nicht geklärt. Das Zugunglück ist momentan auch von technischer Seite nicht abschließend aufgeklärt. Abschließend geklärt ist schon jetzt, dass der „vorhergesehene Ablaufplan“ Schwachstellen gehabt haben muss. 

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US-Airways-Flug 1549 Quelle: Wikipedia / Autor: Greg L / Lizenz: CC-BY
Es lohnt ein Blick auf ein „Beinaheunglück“ im Bereich der Luftfahrt, welches aufzeigt, wie diffizil die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine mittlerweile geworden ist. 

US-Airways-Flug 1549 ist gemeint! Dieser Blick lohnt sich, um aufzuzeigen, dass Unvorgesehenes Probleme bereitet. Er lohnt sich, um aufzuzeigen, dass Maschinen und Automaten eines nicht haben: die Fantasie, die Möglichkeit, um sich aus einer sich anbahnenden Katastrophe "herauszuwinden"

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/US_Airways_Flight_1549.svg/549px-US_Airways_Flight_1549.svg.png
Quelle: Wikipedia / Autor: S. Bollmann/ Lizenz: GNU Free Documentation License
 
Dieser berühmte US-Airways-Flug 1549 zeigt auf, wie gekonnt Menschen eine Katastrophe bei "versagender" Technik abgewendet haben! Man lese bitte bei Wikipedia nach!  

Wer ansonsten von „künstlicher Intelligenz“ träumt, der durfte den amerikanischen Urbegriff „artificial intelligence“ nicht korrekt übersetzen, was auch schwer fällt! ;-) „Artificial“ meint eher „handwerklich gut gemacht“. Und „Intelligence“ zielt auf Fähigkeiten ab. Die CIA, die „Central Intelligence Agency“, ist ja auch keine „Zentrale Intelligenzagentur“! Sic!

Eine „Künstliche Intelligenz“, die handwerklich schlauer gemacht, besser sei als der Handwerker selbst, die wird es nicht geben. Zugführer, Piloten und Stellwerksleiter werden weiterhin besser sein als „handwerklich gut gemachte“ Zugführer-, Piloten- oder Stellwerksleiterautomaten. Es sei denn, erstere hätten einen schlechten Tag oder …

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