Samstag, 6. Juli 2013

„Das Sein bestimmt das Bewußtsein“ – und das ABC der Wahrnehmungspsychologie tut's obendrein!



Moabiter Plaudereien; 06.07.2013

Wir sind hier im Land der Philosophen, gar Dichter und Denker. Das muß man für eine kleine, unfeine Betrachtung ausnutzen. Um zu scheitern.

Haben Sie mal Redakteure des Handelsblatts kennengelernt? Waren Sie schon beim ClassicFestival am Berliner Gendarmenmarkt? Oder ist es Ihnen aufgefallen, dass die gerade stattfindende BERLIN FASHIONWEEK angenehme Begegnungen ermöglichen kann? 

Warum diese Fragen? Bei einem „JA!“ als Antworten Ihrerseits: Im ersten Falle haben Sie selbstbewußte Menschen kennengelernt. Im zweiten Falle sind Sie selber selbstbewußt und froh. Im letzteren Falle konnten Sie die schönsten Menschen auf Gottes Erde treffen, denen manchmal dennoch Unsicherheit anzumerken ist.

Haben Sie mal Redakteure der JungleWorld kennengelernt? Haben Sie schon mal Veranstaltungen des Fabriktheaters Moabit besucht? Schon mal mit einem HartzIV-Empfänger Hosen bei Humana gekauft?

Warum diese Fragen? Bei einem „JA!“ als Antworten: Im ersten Falle haben Sie redlich selbstausbeuterisch arbeitende Menschen mit einer leichten Melancholie kennengelernt. Im zweiten Falle bleiben Sie weiterhin selber selbstbewußt und froh, Ihre Gegenüber aber eher nicht so. Im letzteren Falle konnten Sie weniger schöne Menschen treffen, die von „Selbstbewußtsein“ wenig wissen müssen.

Es ist zunächst der Erfolg, der froh oder selbstbewußt werden läßt! Das „Sein“ halt! Damit läßt sich schon recht viel Zwischenmenschliches erklären. Warum gehen Sie in Hab-Acht-Stellung gegenüber einem Vorgesetzten? Warum fehlen Ihnen plötzlich die entscheidenden Worte? Ihr Chef hat Erfolg und Sie haben spontan kein Selbstbewußtsein mehr für eine Auseinandersetzung unter echten Kerlen! Das "Sein" hat Einfluß!

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"Auch ein Ort der Fashion Week" (Quelle: Wikipedia / Author: Matthias Wagner / Lizenz: GNU Free Documentation License)
Großspurig betrachtet! Man muß zusätzlich doch noch das „ABC der Wahrnehmungspsychologie“ mit einbeziehen, um alle Menschen und deren Verhalten verstehen zu können. Erst dann erreicht man den Olymp des „Phylosophen-Dichter-und Denker-Staates“, den Olymp der PDDS!

Hierbei geht es um das ABC des Grübelns und um das ABS der Subjektivität, der Selbstwahrnehmung. Flapsig ausgedrückt besagt diese Theorie, dass die meisten Menschen ein ABC nicht von einem AB unterscheiden (können).

Intuitiv glauben Menschen, dass sie (in ihrer eigenen Wirklichkeit ruhend) auf ihre Umwelt sachlich oder meinetwegen gefühlsbetont reagieren. Oder auch interagieren. Oder ihrer Umwelt den Stempel aufdrücken! "Ich treffe jemanden (Der ist das A) und ich rede mit jemandem (Ich bin das B)."

Nach dieser Theorie der (unreflektierten) Alltagswahrnehmung trifft ein Mensch einen Menschen vom Handelsblatt und redet mit dem (ganz erwartungsfroh). Der vom Handelsblatt trifft gleichzeitig den Anderen und ist seinerseits spiegelverkehrt (sehr selbstbewußt) bei dem kleinen Gespräch dabei!

Exakt! Es bleiben einfach Fragen offen übrig.

Warum könnte sogar die schönste Frau der Welt „unsicher“ sein? Warum sind Sie „erwartungsfroh“, warum bleibt wiederum der Redakteur vom Handelsblatt „selbstbewußt“? 

Es fehlt in dieser Theorie Ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung und daraus abgeleitet genau das „C“! Sie interpretieren die Welt und das „A“? Nein! Sie reagieren nicht auf das, was A sagt! Sie reagieren auf den Habitus, den Duktus, die Rolle, das Selbstbewußsein von Person A und machen diese in Ihrem Kopf zu einer Person C (z.B. zu einem tollen Redakteur vom Handelsblatt).

Der Mensch redet nicht mit Herrn oder Frau A sondern mit Herrn oder Frau C!

Wenn das schönste Model der Welt also schon mal gehört hat, dass Models nicht die hellsten sind, dann kann das unsicher machen. Das Model grübelt: „Schasbad, Ich hab‘ kein Abitur!“ Und schon ist es vorbei mit dem Sein, welches das Bewußtsein beherrschen soll!

Was kann denn eigentlich ein Abitur überhaupt wert sein, wenn man mit dem eigenen schönen Sein (per "C" vor Millionen Anstarrenden?) doch 10.000€ am Tag verdienen kann? Objektiv betrachtet liegt hier doch eher eine rhetorische Frage vor. Das "Sein" ist hier mit Vergleichsparametern der Luxusklasse "zugunsten des Modeldaseins ohne Abitur" sogar meßbar! Trotzdem kann der häßlichste Redakteur eine Schönheit verunsichern. Das "Sein" ist nicht alles. It's the "C", stupid!

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Egal! Wenn man das Ganze jetzt um 180 Grad gedreht betrachtet, dann erkennt man den eigentlichen Sinn dieser Plauderei.

„Felix Krull“ ist eines der Lieblingsbüch des Bloggers von Thomas Mann. Dort wird herrlich leichtwörtlich geschildert, wie wunderbar das "C" ein Leben beschwingen kann!

Tausende Verkäufer von Finanzprodukten sind reich geworden, weil sie ihren Kunden das "C" vermitteln konnten! Nun ja. Jungle World hat kein "C" und kein wirklich wahrnehmbares Branding bzw. kein Geschäftsmodell, daß Erfolg versprechen würde. Selbstausbeutung ist Schasbad!

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