Moabiter Plaudereien; 23.07.2013
Wir bleiben beim
Thema! Es ist wirklich schrecklich, was einem im Leben widerfahren kann. Aber!
Man nehme es amerikanisch oder besser: berlinerisch!
Die Amis haben wunderbare Wortspiele und Lebensweisheiten!
Eine Weisheit, die mir persönlich ob ihrer Abgeklärtheit und ihres
(zugegebenermaßen verborgenen) Optimismus sehr gut gefällt, lautet: „Life's a Bitch and Then You Die“! Man
kann das nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen, weil der Slang-Sinn sofort
abhanden käme.
Die wunderbare Kraft dieses Ausdrucks liegt darin, dass er zurückgenommen
optimistisch gemeint ist! Das Leben ist, wie es ist. Mach das Beste draus!
Danach ist eh erst mal Schluß! Oder, wie man in Berlin sagen würde: „Leck mich“! Oder auch: „Schlimmer geht‘s immer“!
Der Mensch kann wohl
tatsächlich der schlimmste Feind des Menschen sein. Während der Kriege in
Bosnien und Kroatien hatten serbische Sadisten eine bewährte Methode der Folter. Man bohre mit einer
Bohrmaschine ein Knie von der Kniescheibenseite aus an und lasse dann den
Bohrer stecken. Da gesteht jeder! Die Säureattentate
gegen Frauen und Kinder in Südostasien sind schreckliche Menetekel. Die muslimische Welt lebt ihren eigenen Horror bis
zum Exzess aus. Arabischer Frühling? Im Irak unter Saddam wurden Gefangenen die Schienen- oder
Wadenbeine angebrochen, um die Delinquenten dann mit Stahlknüppeln durch die ummauerte
Gegend zu jagen.
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"Opfer eines Säureattentats!" (Quelle: Wikipedia; Author: Sand Paper; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic) |
Deswegen! Und! Es sei in die Welt gebrüllt! Was kann einem Mitteleuropäer im Vergleich dazu schon
passieren? Er kann seine Arbeit verlieren, sein Vermögen oder seine Familie.
Aber, er kann immer wieder aufstehen und neu anfangen! Kein 8 Millimeter-Bohrer
hindert ihn daran, Niederlagen wegzuarbeiten!
Bekanntlich soll es
ja nur die Angst sein, vor der wir Angst haben müssen.
Das wird der eine oder die andere Unglückliche sicherlich anders sehen. Nur! Was hilft’s? Man
muß am Schicksal arbeiten und sich abarbeiten. Ansonsten droht der Leerlauf
im eigenen Körper, der ja eigentlich dazu gemacht ist, die Welt zu erobern.
Und diese Leerlauf-Alternative
ist ein Blick in die Hölle der
Depression auf Erden.
Es ist erlaubt, nach einer Scheidung das geliebte Vermögen
und 20 Kilogramm Körpergewicht zu
verlieren. Es ist erlaubt, um einen geliebten Menschen ewiglich zu trauern!
Man darf aber auch einen neuen Lebenspartner kennenlernen! Unglücke und Schicksalsschläge
erleben letztendlich fast alle Menschen, außer Gustav Gans! Wir sind schlicht dafür gemacht, um Phönixe zu werden!
Klar! Klingt altklug! Ist altklug geschrieben! Ich bin halt exakt jetzt (???) in dem Alter,
das gnadenlos Kollateralschäden im sozialen Umfeld aufzeigt. Da erlebe ich Bekannte,
die nur noch durch die Gegend hetzen,
um ihre negativen Hormone überhaupt abbauen zu können. Andere unterstellen der
Menschheit alles Schlechte, um sich selbst perfide
benehmen zu können (Warum nicht mal ‘ne Oma betreuen, um die auszurauben?). Und
immer wieder kommen Drogen und Alkohol ins Spiel. Und die gute alte üble Nachrede.
Also! Leckt mich!
Macht Sport! Geht arbeiten! Nehmt jeden Job an! Und! Nein! Der Kapitalismus
ist nicht an allem Schuld! Und „Die Linke“ wird kein bedingungsloses
Grundeinkommen einführen können, das geschiedene Looser weiterhin ihre Depressionen
ausleben lassen kann! Zahlt Unterhalt!
Werdet zu Berlinern!
Es ist doch schon sehr erstaunlich. Der Sommer ist da. Und ich schreibe letztendlich nur noch über das
Thema Suff!
Vielleicht schreibe
ich aber in Wirklichkeit immer nur über ein paar mir bekannte oder nicht bekannte, weinerliche Kreaturen, die eher zufällig männlich sind. Von der Empirie her darf das wichtig sein.
Mein Ratschlag an mich selbst ist ein einfacher: "Gebe Dich nicht mit Menschen ab, die ihr MoJo verloren haben"!
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