Moabiter Plaudereien; 29.07.2013
Kennen Sie das, dass
Sie aus Ihren bisherigen Erlebnissen mit einer Firma oder Organisation immer
schon ein wenig erahnen können, wie die sich in Zukunft verhalten werden?
Mir ergeht das seit Jahren so mit der Telekom. Und ich kann
das mittlerweile fast mit Humor nehmen.
In 2009 hatte ich mich gerade selbständig gemacht, hatte
mögliche Kunden wie blöde angerufen, eine HomePage (zugegebernermaßen
uninspiriert) erstellt, Briefe versandt und war höchst optimistisch. Und! Ich
hatte einen Vertrag für Festnetz und Internet bei Arcor, was mir keinerlei
Schmerzen bereitet hatte.
Leider beging ich den Fehler umzuziehen. Von da an wurde das
Leben anders. Arcor versprach mir, den Telefonanschluß auf die neue Adresse
umzustellen. Dafür war es aus mir unerfindlichen Gründen notwendig, dass Techniker der Telekom meinen Anschluß
freischalten mußten. Nicht nur das! Die mußten sogar in meine Wohnung!
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"Kotzen fernab der Neuzeiz" (Quelle: ; Author: unknown master; public domain) |
Egal! Ein Termin wurde vereinbart! Techniker kam nicht. Ein
weiterer Termin wurde vereinbart. Der Techniker kam nicht. Es folgten weitere Termine,
die niemals realisiert wurden. Am dreistesten empfand ich den Tag, an dem ich
dann sogar runter zur Haustür ging, um ein wenig verzweifelt nach irgendeinem
Menschen Ausschau zu halten. Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung öffnete ich den
Briefkasten und fand zu meiner Information in Postkartenform vor, dass ich ja
leider nicht zum avisierten Termin vor Ort gewesen wäre! Sackrattenverseucht! Das war dreist! Wochen, mittlerweile Monate
waren ins Land gegangen. Ich stand kurz vor der Pleite. Haben Sie schon mal
versucht, Kunden ohne Festnetzanschluß und Internet-Zugang zu gewinnen? Die auf
meinen Visitenkarten und Briefköpfen angegebene Telefonnummer war nicht zu
erreichen!
Einige Tage später sah ich im Vorbeifahren zwei Techniker
der Telekom genau am Eingang zu meiner Wohnstraße entlang schlendern. Ich
glaube nicht, dass es ich vorher oder nachher in meinem Leben hinbekommen habe,
mein Rad so abrupt anzuhalten und auf zwei Menschen zuzustürmen! Meine
wutentbrannte, lautstarke Beschwerde half mir zu verstehen, was hier ablief!
Die Herren eröffneten mir so entspannt, wie es ihnen damals
mit mir drei Millimeter vor ihren Wimpern nur möglich war folgendes: „Wir
arbeiten erst die eigenen Kunden ab. Wenn dann ein Kunde von Arcor umzieht,
dann können wir den auch schon mal vergessen!“
Ich kündigte fristlos
bei Arcor, wechselte sofort zur Telekom und hatte einige Tage später einen
Techniker des alten Postbetriebes eines rheinischen Sozialismuß aus
Vor-Wende-Tagen bei mir in der Wohnung!
Ja! Das dauerte dann noch ein wenig, bis die Technik lief.
Kosten für nicht erbrachte Leistungen
und für schlichte Lügen wurden in
Rechnung gestellt. Die Rechnungen der Telekom sind ein zutiefst
fragwürdiger Witz. Und man bekommt schnell kostenpflichtige Mahnungen zugestellt!
Und ich hatte sofort einen 2-Jahres-Vertrag am Halse, bei dem ich es 2011 versäumte
hatte, rechtzeitig zum 31.07. zu kündigen. Aber in diesem Jahr habe ich
rechtzeitig gekündigt!
Ich wußte also, dass mich ein CallCenter der Telekom kontaktieren
würde! Ich ahnte, dass hier „halbseidene
Outbounder“ ihre Profession an mir testen sollten. Sie taten es bisher
vorhersehbar dreist und plumb! Mir droht
so einiges, das ist schon mal klar!
Nebenbei! Professionell sollte es sein, Outbounder mit angenehmer Stimme zu beschäftigen.
Leute mit angenehmer Tonlage wurden von der Telekom in meinem Falle bisher nicht
eingesetzt. Da ich vertrieblich
agiere, achte ich tatsächlich professionell auf (solche) Details.
Von der Tonlage her erreichten mich ein zu direkter Mann in den 30ern, eine Österreicherin Ende 20, die
verblüffenderweise gerade in den Urlaub fahren mußte und eine altbackene Österreicherin, die auch
sofort in den Urlaub fahren wollte!
Bei dem ersten
Gespräch, das ich zuließ, war der Mann
am Apparat. Dilettantisch! Sofort wurde meine Kündigung nicht etwa als Frage
für ein entspanntes Nachfragen nach einem „Warum?“ aufgegriffen. Es wurde
versucht, meine Kündigung zu negieren! Illegal, würde ich mal meinen, wenn im
Hintergrund eine nicht angekündigte Aufzeichnung des Gesprächs stattgefunden haben sollte. Leider hatte ich an
dem Tage gerade meinen Sohn zu Besuch. Leider mußte ich daher auf einen
kommenden Freitag verweisen.
Diesen Freitagstermin nahm ich natürlich nicht wahr. Am Freitag, 26.07.2013, nahm ich das Gespräch
an! Diesmal war die junge Österreicherin
am Apparat. Warum? Weshalb? Ob ich denn wüßte? Erneut wurde nicht nach meinem Kundenwunsch gefragt! Ich kürzte
das Gespräch ab und fokussierte auf den Preis!!!
Sie bot mir an: Festnetz und Internet-Flatrate zu IP-Connect-Bedingungen für
24.95 bei einer Laufzeit von 24 Monaten unter Beibehaltung von DREI
Telefonnummern, die ich habe. Aber eigentlich brauche ich nur eine Nummer! „Na
dann nehmen Sie doch einfach das Paket und nutzen zwei Nummern nicht!“ Diese
Zitierung ist nicht wortgetreu aber inhaltstreu. Bei einem Preis von 24,95€
würde ich eventuell zustimmen, ich bat mir Bedenkzeit aus! Sie wollte ab Montag in den Urlaub. Ich könne doch
sofort zustimmen und dann ja immer noch absagen. Ich bat um eine Rückrufnummer!
Bis Montag würde ich mich entscheiden! Dies gibt meine technische Aufzeichnung
des Gesprächs ohne Gewähr wieder.
Hinweis!
Man kann am Telefon Sachen kaufen. Man kann an der Haustür Dinge kaufen! Wenn
man am Telefon kauft, dann gilt ein 14-tägiges Kündigungsrecht ab Liefertermin,
da man dem Verkäufer nicht gegenüber stand! An der Haustür gilt das Kündigungsrecht
ab Abschlußdatum! Nur mal so! Da kein Autor dieses Blogs als Jurist
tätig ist, gilt diese Vermutung ohne Gewähr!
Am Montag, 29.07.2013,
erhielt ich nun (tatsächlich zur avisierten Zeit) den Anruf der älteren Österreicherin! Wir beide
hätten ja schon zweimal miteinander
gesprochen, sie wolle nur nochmal mein Bedenken
abklären! Das war ein wenig dreist!
Das
ist aber Absicht und baut auf der Vermutung auf, dass Menschen sich wenig
merken können! Telefonate können unwichtig sein. Da kann man sich mal irren.
Mann? Frau? Puuh! Keine Ahnung, mit wem ich letzte Woche gesprochen habe.
Nun ich konnte mich erinnern! Daraufhin erzählte sie mir, sie wäre die Frau vom Freitagsgespräch
gewesen. Ich verwies darauf, mit ihr noch niemals gesprochen zu haben und
darauf, dass ihre Kollegin ja jetzt auch im Urlaub sei!
Danach ging es um die Kündigung,
die sie immer auf den 01.08.2013 terminieren wollte!
Im
Normalfall ist das kein Problem! Ich persönlich hatte schriftlich per
FAX zum 31.07.2013 gekündigt. Hier wurde keine Ansage gemacht, dass dieses
Gespräch („zur Verbesserung unserer Leistung“) aufgezeichnet würde! Nur sollte
man keinen Kündigungstermin telefonisch und aufgezeichnet bestätigen, der einem
weitere 2 Jahre Telekom erleiden läßt! Der Trick ist der, daß man ja eh nie mündlich kündigen sehr wohl aber beauftragen kann. Diese Aussage
ist erneut ohne rechtliche Gewähr!
Irgendwann ging es um den Grund für meine Kündigung! Endlich
und immerhin! Ich kam sofort auf den Preis
zu sprechen! Und!!! Ich sagte, ich würde dem Angebot vom Freitag (von der
jungen Österreicherin) durchaus zustimmen! Die ältere Österreicherin
wiederholte das Angebot mit einem Preis von 29,95€!
Ich beharrte auf meinen 24,95€!
Das hätte ich falsch verstanden! Man müsse da noch die 19% Mehrwertsteuer einrechnen! Sie persönlich war urplötzlich nicht mehr die
junge, sondern die ältere Österreicherin!!! Denn sie würde ihren Kunden immer
den Brutto-Preis nennen! Das hätte ihre Kollegin wohl versäumt. Und für die würde sie sich auch entschuldigen!
Einfach: 24.95 + 19% Mehrwertsteuer = 29.69€! Die lassen
einem nicht einmal 30 €uroCent zum Überleben!
Ich nannte das Unseriös!
Damit endete das Gespräch. Ich bin frei!
Damit sind zweierlei
Dinge absehbar! Ich werde den Telefondienstleister wechseln. Und, ich werde für
Monate weder Festnetz, noch Internetzugang haben!
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