Dienstag, 30. Juli 2013

Telekom – da bekommt man etwas, was man nie haben wollte


Moabiter Plaudereien; 29.07.2013

Kennen Sie das, dass Sie aus Ihren bisherigen Erlebnissen mit einer Firma oder Organisation immer schon ein wenig erahnen können, wie die sich in Zukunft verhalten werden?

Mir ergeht das seit Jahren so mit der Telekom. Und ich kann das mittlerweile fast mit Humor nehmen.

In 2009 hatte ich mich gerade selbständig gemacht, hatte mögliche Kunden wie blöde angerufen, eine HomePage (zugegebernermaßen uninspiriert) erstellt, Briefe versandt und war höchst optimistisch. Und! Ich hatte einen Vertrag für Festnetz und Internet bei Arcor, was mir keinerlei Schmerzen bereitet hatte.

Leider beging ich den Fehler umzuziehen. Von da an wurde das Leben anders. Arcor versprach mir, den Telefonanschluß auf die neue Adresse umzustellen. Dafür war es aus mir unerfindlichen Gründen notwendig, dass Techniker der Telekom meinen Anschluß freischalten mußten. Nicht nur das! Die mußten sogar in meine Wohnung!

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e3/49-aspetti_di_vita_quotidiana%2C_vomito%2CTaccuino_Sanitatis%2C_Ca.jpg/433px-49-aspetti_di_vita_quotidiana%2C_vomito%2CTaccuino_Sanitatis%2C_Ca.jpg
"Kotzen fernab der Neuzeiz" (Quelle: ; Author: unknown master; public domain)
Egal! Ein Termin wurde vereinbart! Techniker kam nicht. Ein weiterer Termin wurde vereinbart. Der Techniker kam nicht. Es folgten weitere Termine, die niemals realisiert wurden. Am dreistesten empfand ich den Tag, an dem ich dann sogar runter zur Haustür ging, um ein wenig verzweifelt nach irgendeinem Menschen Ausschau zu halten. Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung öffnete ich den Briefkasten und fand zu meiner Information in Postkartenform vor, dass ich ja leider nicht zum avisierten Termin vor Ort gewesen wäre! Sackrattenverseucht! Das war dreist! Wochen, mittlerweile Monate waren ins Land gegangen. Ich stand kurz vor der Pleite. Haben Sie schon mal versucht, Kunden ohne Festnetzanschluß und Internet-Zugang zu gewinnen? Die auf meinen Visitenkarten und Briefköpfen angegebene Telefonnummer war nicht zu erreichen!

Einige Tage später sah ich im Vorbeifahren zwei Techniker der Telekom genau am Eingang zu meiner Wohnstraße entlang schlendern. Ich glaube nicht, dass es ich vorher oder nachher in meinem Leben hinbekommen habe, mein Rad so abrupt anzuhalten und auf zwei Menschen zuzustürmen! Meine wutentbrannte, lautstarke Beschwerde half mir zu verstehen, was hier ablief!

Die Herren eröffneten mir so entspannt, wie es ihnen damals mit mir drei Millimeter vor ihren Wimpern nur möglich war folgendes: „Wir arbeiten erst die eigenen Kunden ab. Wenn dann ein Kunde von Arcor umzieht, dann können wir den auch schon mal vergessen!“

Ich kündigte fristlos bei Arcor, wechselte sofort zur Telekom und hatte einige Tage später einen Techniker des alten Postbetriebes eines rheinischen Sozialismuß aus Vor-Wende-Tagen bei mir in der Wohnung!

Ja! Das dauerte dann noch ein wenig, bis die Technik lief. Kosten für nicht erbrachte Leistungen und für schlichte Lügen wurden in Rechnung gestellt. Die Rechnungen der Telekom sind ein zutiefst fragwürdiger Witz. Und man bekommt schnell kostenpflichtige Mahnungen zugestellt! Und ich hatte sofort einen 2-Jahres-Vertrag am Halse, bei dem ich es 2011 versäumte hatte, rechtzeitig zum 31.07. zu kündigen. Aber in diesem Jahr habe ich rechtzeitig gekündigt!

Ich wußte also, dass mich ein CallCenter der Telekom kontaktieren würde! Ich ahnte, dass hier „halbseidene Outbounder“ ihre Profession an mir testen sollten. Sie taten es bisher vorhersehbar dreist und plumb! Mir droht so einiges, das ist schon mal klar!

Nebenbei! Professionell sollte es sein, Outbounder mit angenehmer Stimme zu beschäftigen. Leute mit angenehmer Tonlage wurden von der Telekom in meinem Falle bisher nicht eingesetzt. Da ich vertrieblich agiere, achte ich tatsächlich professionell auf (solche) Details.

Von der Tonlage her erreichten mich ein zu direkter Mann in den 30ern, eine Österreicherin Ende 20, die verblüffenderweise gerade in den Urlaub fahren mußte und eine altbackene Österreicherin, die auch sofort in den Urlaub fahren wollte!

Bei dem ersten Gespräch, das ich zuließ, war der Mann am Apparat. Dilettantisch! Sofort wurde meine Kündigung nicht etwa als Frage für ein entspanntes Nachfragen nach einem „Warum?“ aufgegriffen. Es wurde versucht, meine Kündigung zu negieren! Illegal, würde ich mal meinen, wenn im Hintergrund eine nicht angekündigte Aufzeichnung des Gesprächs stattgefunden haben sollte. Leider hatte ich an dem Tage gerade meinen Sohn zu Besuch. Leider mußte ich daher auf einen kommenden Freitag verweisen.

Diesen Freitagstermin nahm ich natürlich nicht wahr. Am Freitag, 26.07.2013, nahm ich das Gespräch an! Diesmal war die junge Österreicherin am Apparat. Warum? Weshalb? Ob ich denn wüßte? Erneut wurde nicht  nach meinem Kundenwunsch gefragt! Ich kürzte das Gespräch ab und fokussierte auf den Preis!!! Sie bot mir an: Festnetz und Internet-Flatrate zu IP-Connect-Bedingungen für 24.95 bei einer Laufzeit von 24 Monaten unter Beibehaltung von DREI Telefonnummern, die ich habe. Aber eigentlich brauche ich nur eine Nummer! „Na dann nehmen Sie doch einfach das Paket und nutzen zwei Nummern nicht!“ Diese Zitierung ist nicht wortgetreu aber inhaltstreu. Bei einem Preis von 24,95€ würde ich eventuell zustimmen, ich bat mir Bedenkzeit aus! Sie wollte ab Montag in den Urlaub. Ich könne doch sofort zustimmen und dann ja immer noch absagen. Ich bat um eine Rückrufnummer! Bis Montag würde ich mich entscheiden! Dies gibt meine technische Aufzeichnung des Gesprächs ohne Gewähr wieder.

Hinweis! Man kann am Telefon Sachen kaufen. Man kann an der Haustür Dinge kaufen! Wenn man am Telefon kauft, dann gilt ein 14-tägiges Kündigungsrecht ab Liefertermin, da man dem Verkäufer nicht gegenüber stand! An der Haustür gilt das Kündigungsrecht ab Abschlußdatum! Nur mal so! Da kein Autor dieses Blogs als Jurist tätig ist, gilt diese Vermutung ohne Gewähr!

Am Montag, 29.07.2013, erhielt ich nun (tatsächlich zur avisierten Zeit) den Anruf der älteren Österreicherin! Wir beide hätten ja schon zweimal miteinander gesprochen, sie wolle nur nochmal mein Bedenken abklären! Das war ein wenig dreist!

Das ist aber Absicht und baut auf der Vermutung auf, dass Menschen sich wenig merken können! Telefonate können unwichtig sein. Da kann man sich mal irren. Mann? Frau? Puuh! Keine Ahnung, mit wem ich letzte Woche gesprochen habe.

Nun ich konnte mich erinnern! Daraufhin erzählte sie mir, sie wäre die Frau vom Freitagsgespräch gewesen. Ich verwies darauf, mit ihr noch niemals gesprochen zu haben und darauf, dass ihre Kollegin ja jetzt auch im Urlaub sei!

Danach ging es um die Kündigung, die sie immer auf den 01.08.2013 terminieren wollte!

Im Normalfall ist das kein Problem! Ich persönlich hatte schriftlich per FAX zum 31.07.2013 gekündigt. Hier wurde keine Ansage gemacht, dass dieses Gespräch („zur Verbesserung unserer Leistung“) aufgezeichnet würde! Nur sollte man keinen Kündigungstermin telefonisch und aufgezeichnet bestätigen, der einem weitere 2 Jahre Telekom erleiden läßt! Der Trick ist der, daß man ja eh nie mündlich kündigen sehr wohl aber beauftragen kann. Diese Aussage ist erneut ohne rechtliche Gewähr!

Irgendwann ging es um den Grund für meine Kündigung! Endlich und immerhin! Ich kam sofort auf den Preis zu sprechen! Und!!! Ich sagte, ich würde dem Angebot vom Freitag (von der jungen Österreicherin) durchaus zustimmen! Die ältere Österreicherin wiederholte das Angebot mit einem Preis von  29,95€! Ich beharrte auf meinen 24,95€!
Das hätte ich falsch verstanden! Man müsse da noch die 19% Mehrwertsteuer einrechnen!  Sie persönlich war urplötzlich nicht mehr die junge, sondern die ältere Österreicherin!!! Denn sie würde ihren Kunden immer den Brutto-Preis nennen! Das hätte ihre Kollegin wohl versäumt. Und für die würde sie sich auch entschuldigen!

Einfach: 24.95 + 19% Mehrwertsteuer = 29.69€! Die lassen einem nicht einmal 30 €uroCent zum Überleben!

Ich nannte das Unseriös! Damit endete das Gespräch. Ich bin frei!

Damit sind zweierlei Dinge absehbar! Ich werde den Telefondienstleister wechseln. Und, ich werde für Monate weder Festnetz, noch Internetzugang haben! 

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