Dienstag, 27. August 2013

Faster! Assadistico! – Kill! Kill! Kill!



Nach dem Fall der Mauer tauchte für eine kurze Zeitspanne die Idee eines „Ende(s) der Geschichte“ auf. Dieser Fabel muß man heute leider widersprechen. Wir leben weiterhin wie schon vor 150 Jahren in einer Welt mit Pulverfässern und Großmächten, die Lunten legen oder zu löschen versuchen.

Es war eine reizvolle aber uninspiriert erarbeitete These, die 1992 vom Politikwissenschaftler Francis Fukuyama in die Arena gestoßen wurde. Das „Ende der Geschichte“ sei da! Nach dem Untergang der UdSSR hätte die „freie Welt“ gesiegt. Fürderhin würde es niemals wieder zu einem Wettstreit zwischen Groß- oder gar zwischen Supermächten kommen.

Dass es weiterhin Krisenregionen in der Welt gab und gibt, das wurde in dieser herrlichen Theorie schlicht gar nicht beachtet. 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3f/Bundesarchiv_Bild_183-F0313-0208-007%2C_Gaskrieg_%28Luftbild%29.jpg/626px-Bundesarchiv_Bild_183-F0313-0208-007%2C_Gaskrieg_%28Luftbild%29.jpg
"Ein deutscher Giftgasangriff 1916" (Quelle: Wikipedia; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany;
Bundesarchiv, Bild 183-F0313-0208-007 / CC-BY-SA
)
Heute, nicht einmal 20 Jahre später, sieht die Realität eindringlich aus. Erneut bestimmen Großmächte weiterhin den Lauf der Geschichte und das Schicksal von Völkern und Menschen. Man fühlt sich an die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erinnert, an die Zeit der Pentarchie der europäischen Großmächte. Damals bestimmten die fünf (daher der Name) Mächte Deutschland, Frankreich, United Kingdom, Österreich- Ungarn und Rußland das Machtgeschehen in Europa und in der Welt. Heute sind es die USA, weiterhin Rußland, China und immer noch Europa. Letzteres tritt mal als Europäische Union an, wenn es um Wirtschaftsfragen geht, oder schickt the United Kingdom und Frankreich an die Front, wenn es um militärische Fragen geht. Ob der fünfte im Bunde Indien sein wird, das kann noch nicht beantwortet werden. Deutschland ist ökonomisch sowieso mit dabei. Als Waffenlieferant sind wir immer Nummer DREI!

Im Jahre 1878 gab es den „Berliner Kongress“, der sich mit einem Pulverfaß der damaligen Zeit befaßte, dem Balkan. Bismarck erreichte den Höhepunkt seines Ansehens und verlor selbiges danach schleichend und schrittweise. Die Großmächte beschlossen eine „Lösung“ für das brodelnde Ungemach, das sich im Südosten Europas auftat. Die Balkanvölker entschieden sich für eine eigene, eher brutale Vorgehensweise, zündelten an einer weiteren Zündschnur und leiteten mit mehreren Kriegen den Untergang des Osmanischen Reiches ein. Es dauerte immerhin noch 36 Jahre, bis in Sarajevo mit dem Attentat auf Kronprinz Franz Ferdinand das brutal explodierende Ende des Pulverfasses Europa mit dem Ersten Weltkrieg seinen Anfang nahm!

Heute liegen seit Jahrzehnten das Pulverfaß „Naher Osten“ und seit zwei Jahren das Pulverfaß „Arabischer Frühlingdirekt vor unserer europäischen Haustür! Und gerade Syrien ist dort das Menetekel dieser Tage überhaupt neben so vielen anderen. Millionen Flüchtlinge, zigtausende Tote, ein (zumindest vermuteter) Einsatz von Giftgas gegen Zivilisten und das Eingreifen der Groß- und Regionalmächte bilden ein Gemengelage, das wie 1878 eine Zündschnur zum Brennen bringen kann, die uns die Welt um die Ohren fliegen lassen könnte. Oder die unserer Kinder!

Da stellen sich Fragen! Kann Diplomatie eine Zündschnur verläßlich löschen? Gibt es gerechte Kriege? Sind wir als Menschen verpflichtet, anderen Menschen zu helfen? Ist der Hammer des „Westens“ heute noch groß genug? Sollen unsere eigenen Kinder in einer Welt der herangezüchteten, totgefährlichen Bedrohung leben?

Für einen Deutschen sind diese Fragen heute so herrlich kindlich systemunverträglich. Nach 60 Jahren im trauten Heim „Deutschland inmitten der NATO“ wollen wir nicht einmal der toten Soldaten in Afghanistan gedenken. Wahrscheinlich gibt es momentan mehr Deutsche, die vegan leben wollen, als Deutsche, die schlicht Kinder auf die Welt setzen, und die dann auch noch in Kriege schicken möchten.

Russen, Israelis, Amis, Briten und Franzosen dürften das anders sehen! Denn die wissen, dass es gerechte Kriege geben kann und dass es schlicht existenzbedrohend ist, wenn im grauenhaftesten Falle wie im WWII erst 6 Millionen Glaubensbrüder „vergast“ werden mußten, bevor einer Mordmaschine Einhalt geboten werden konnte! Die Sowjetunion wiederum mußte über 11.000.000 tote Soldaten und insgesamt 37 Millionen Kriegsopfer hinnehmen!

Assadisticons? Kill ‘em!

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