Dienstag, 16. Dezember 2014

„Unvermeidbare Krisen – unvermeidliche Antworten?“


Heinrich-Böll-Stiftung, 15.12.2014

Einen wohltuend sachlichen, „friedenspolitischen Rückblick auf das Krisenjahr 2014“ konnte man gestern in der Böll-Stiftung in Berlin erleben. Da wurde argumentiert und wohltuend nicht geschwafelt.

Die Runde war toll besetzt. Eine Bundestagsabgeordnete berichtete von der Arbeit ihres Unterausschusses. Vertreter eines Think Tanks und eines „ausführenden Friedensorgans“ 1) gaben Einblicke.



http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7e/Regierungsviertel_Berlin_05.jpg/640px-Regierungsviertel_Berlin_05.jpg
"Hier ARBEITEN bestens ausgebildete Volksvertreter!"
(Quelle: Wikipedia / Autor: Immanuel Giel / Lizenz: public domain)
Nö! War nicht schön, das Jahr 2014! Es geht momentan leider um Konflikte, die uns in ihrer „Kompexität … zu überfordern“ scheinen.

Aber, hier berichteten Menschen, die mit ihrer Arbeit nahe an diesen Krisen dran sind. Hier zeigte sich Realismus, hier wurden "Werte und Interessen" beschworen und hier zeigte sich, dass man Krisen am besten aktiv angeht.

Nun! Dies hatten vor zwei Jahren auch 8 Frauen aus Syrien versucht, die akademisch gebildet und aus dem Justizsystem des Assad-Staates stammend "Westliche Vertreter" sehr aktiv über die Entwicklungen im Lande in Kenntnis gesetzt hatten. Derer fünf sind mittlerweile getötet, ja geköpft worden.

An diesem Abend wurden die Leidensfähigkeit der Bundeskanzlerin Merkel sowie die unendliche Ausdauer des Außenministers im Umgang mit dem „Menschenfreund“ Putin gelobt. Kolportiertermaßen laufen Gespräche mit das Putin nach einem Muster ab: zuerst muß man sich eine halbe Stunde lang Vorwürfe über „den Westen“ anhören, um nachfolgend eventuell um ein paar Tote weniger bitten zu dürfen.

Diese Mischung aus „Tacheles reden“, keiner Frage auszuweichen und Interna anzudeuten, die macht einen solchen Abend fruchtbar.

Die nächsten Krisen, die nicht mehr lange auf eine „Konfliktprävention“ warten werden, melden sich bereits. Auch und gerade die Konfliktlösung ohne Militär wird Zeit und Geld kosten.

Deutschland stellt im Rahmen von UN-Missionen momentan „24 von 30.000 Polizisten“ weltweit. Da ist wenig angeblicher Mut zu „mehr Verantwortung“ zu spüren. Wo ist also der angebliche außenpolitische Furor von Bundespräsident Gauck oder anderen Politikern, wenn man diese Zahlen vernimmt?

Heinrich-Böll-Stiftung at it’s best!


1) Hinweis an Pegida-Schlaue: Es gibt eine Art Zivildienst für das Ausland, wo man Gutes für Menschen tun kann,die man nicht kennt! Achtung Satire, weil Verballhornung von DDR-Sprech! 



 

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