Berlin ist Gründungshauptstadt, was
es nicht zuletzt seinen Universitäten und Absolventen zu verdanken hat! Bayern und Baden-Württemberg
wiederum gehören europaweit zu den Regionen mit den höchsten Forschungsausgaben.
Wissenschaft und Industrie profitieren dort gleichermaßen.
Ausgaben der außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen des öffentlichen Sektors 2009; Quelle Statistisches Bundesamt 2011 |
Doch wie
sehen „regionale Innovationsprozess(e)“
in der deutschen Provinz in Niedersachsen-Ost, Schleswig-Holstein oder
Sachsen-Anhalt aus?
[2] Wissensregionen in Deutschland; Quelle: Kujath et al. (2008) |
Öffentliche
Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bilden gerade in den
Regionen Studenten mit hoher Kompetenz aus. Und sie stellen KnowHow und
Forschungskapazitäten bereit, welches lokal angesiedelte Unternehmen gerade in
„frühen Phasen der betrieblichen
Innovationsprozesse“ abrufen.
Exakt die
berühmten „Hidden Champions“ der deutschen Industrie nutzen „Verflechtungen und
Netzwerke sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene“. In der Provinz
ist die Anzahl der Akteure vorteilhaft überschaubarer, die Vernetzung einfacher.
Und gerade die Regionen bieten einen „gegenseitigen
Wissensaustausch“ zwischen Wirtschaft und wissenschaftliche Einrichtungen. Die „ökonomische Interessen“ stehen im Vordergrund.
Zwei
Probleme konterkarieren diese Betrachtungen auf unschöne Weise:
● Die Forschungsziele der Wissenschaftseinrichtungen richten sich auch in
den Regionen nach dem wissenschaftlichen „Mainstream“ und den staatlichen Forschungszielen!
Biotechnologie und Nanotechnologie werden gezielt über staatliche Drittmittel
gefördert.
Es gibt aber
genügend Landkreise, in denen keine Firmen existieren, die Biotechnologie oder
Nanotechnologie einsetzen!
● Für
Dienstleistungsunternehmen, gerade "auf dem Lande" sind „die öffentlichen Forschungs-einrichtungen als externe Informationsquelle
unbedeutend“.
Einen
umfassenden Einblick für die Region Südostniedersachsen bietet Angela Backhaus
mit ihrer Studie, die als „Hannoversche Geographische Arbeit“ erschienen ist. Thomas Erdmenger und Peer Pasternack betrachten Sachsen-Anhalt.
Quellen:
[1] - Angela
Backhaus: „ Öffentliche Forschungseinrichtungen im regionalen
Innovationssystem: Verflechtungen und Wissenstransfer – Empirische Ergebnisse
aus der Region Südostniedersachsen“; Hannoversche Geographische Arbeiten; 55
[2] - Thomas Erdmenger / Peer Pasternack: "Hochschulen, demografischer Wandel und Regionalentwicklung"; Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt Lutherstadt Wittenberg e. V. Schloßstraße 10 06886 Lutherstadt Wittenberg www.wzw-lsa.de
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