Montag, 17. September 2012

Wissens- und Technologietransfer in den Regionen


Berlin ist Gründungshauptstadt, was es nicht zuletzt seinen Universitäten und Absolventen zu verdanken hat! Bayern und Baden-Württemberg wiederum gehören europaweit zu den Regionen mit den höchsten Forschungsausgaben. Wissenschaft und Industrie profitieren dort gleichermaßen. 

Ausgaben der außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen des
öffentlichen Sektors 2009; Quelle Statistisches Bundesamt 2011
Doch wie sehen „regionale Innovationsprozess(e)“ in der deutschen Provinz in Niedersachsen-Ost, Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt aus? 

[2] Wissensregionen in Deutschland; Quelle: Kujath et al. (2008)

Öffentliche Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bilden gerade in den Regionen Studenten mit hoher Kompetenz aus. Und sie stellen KnowHow und Forschungskapazitäten bereit, welches lokal angesiedelte Unternehmen gerade in „frühen Phasen der betrieblichen Innovationsprozesse“ abrufen.

Exakt die berühmten „Hidden Champions“ der deutschen Industrie nutzen „Verflechtungen und Netzwerke sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene“. In der Provinz ist die Anzahl der Akteure vorteilhaft überschaubarer, die Vernetzung einfacher.

Und gerade die Regionen bieten einen „gegenseitigen Wissensaustausch“ zwischen Wirtschaft und wissenschaftliche Einrichtungen. Die „ökonomische Interessen“ stehen im Vordergrund.

Zwei Probleme konterkarieren diese Betrachtungen auf unschöne Weise:

Die Forschungsziele der Wissenschaftseinrichtungen richten sich auch in den Regionen nach dem wissenschaftlichen „Mainstream“ und den staatlichen Forschungszielen! Biotechnologie und Nanotechnologie werden gezielt über staatliche Drittmittel gefördert.

Es gibt aber genügend Landkreise, in denen keine Firmen existieren, die Biotechnologie oder Nanotechnologie einsetzen!

● Für Dienstleistungsunternehmen, gerade "auf dem Lande" sind „die öffentlichen Forschungs-einrichtungen als externe Informationsquelle unbedeutend“.

Einen umfassenden Einblick für die Region Südostniedersachsen bietet Angela Backhaus mit ihrer Studie, die als „Hannoversche Geographische Arbeit“ erschienen ist. Thomas Erdmenger und Peer Pasternack betrachten Sachsen-Anhalt.

Quellen:
[1] - Angela Backhaus: „ Öffentliche Forschungseinrichtungen im regionalen Innovationssystem: Verflechtungen und Wissenstransfer – Empirische Ergebnisse aus der Region Südostniedersachsen“; Hannoversche Geographische Arbeiten; 55

[2] - Thomas Erdmenger / Peer Pasternack: "Hochschulen, demografischer Wandel und Regionalentwicklung"; Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt Lutherstadt Wittenberg e. V. Schloßstraße 10 06886 Lutherstadt Wittenberg www.wzw-lsa.de


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