Freitag, 30. November 2012

"EXIST" oder auch "Gründungszuschuss für Arbeitslose" - Beispiele für staatliche Fehlförderung



Wer eine Firma gründet, der geht ein existentielles Wagnis ein. Dieser Wagemut kann Tausenden Lohn und Brot verschaffen und verspricht dem Gründer Selbstverwirklichung und vielleicht Reichtum. 

Deutschland lebt seit Jahrhunderten davon, dass Menschen im deutschen, im westlichen oder gerade heute im schlicht globalen kapitalistischen Kulturraum Neuerungen voranbringen.

Die Finanzierung einer Gründung ist immer schwierig hinzubekommen. Welche Sicherheiten kann ein Gründer neben seiner Idee und seiner Arbeitskraft schon haben? Wagniskapital ist die perfekte Antwort! Und das gibt es tendenziell in den USA. Staatliche Zuschüsse gibt es in Deutschland. Das ist immerhin etwas.

Der Bund und die Bundesländer fördern Gründungen seit Jahrzehnten. Im Rahmen der Hartz-Gesetzgebungen wurde ein Gründungszuschuss für Arbeitslose eingeführt, um beschäftigungslosen Dynamikern eine Selbständigkeit mit einer Finanzierung zu ermöglichen. Über maximal 15 Monate wird gefördert. In den ersten sechs Monaten bekommt ein Gründer das volle Arbeitslosengeld plus 300€ für Sozialversicherungen. 

Datei:Jakarta slumlife54.JPG
("Jakarta Slum - so kann man eigentlich nicht gründen! Vielleicht steht hier aber ein genialer Kapitalist?" - Bildquelle: Wikipedia - Craetive Commons Lizenz (Jonathan McIntosh, 2004 ))
 Zitat Wikipedia: „Die Förderung von Existenzgründungen gehört zu den Instrumenten des Hartz-Konzepts; im Jahr 2005 wurden etwa 250.000 Arbeitslose bei der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit unterstützt. Nach Schätzungen der Hamburger Arbeitsagentur scheiterten etwa 20 % bis 30 % dieser Existenzgründungen. Neueren Statistiken zufolge meldeten sich 93,2 % der Bezieher des Gründungszuschusses - zumindest in den ersten 6 Monaten nach Beginn der Förderung - nicht mehr arbeitslos.

Für die Existenzgründung aus der Wissenschaft heraus wurde das EXIST-Programm eingeführt. Hier gibt es z.B. das EXIST-Gründerstipendium. Gründer müssen nach fünf Monaten Ergebnisse vorweisen und nach zehn Monaten einen Busineskaja-Plan (BP) präsentieren. Alle relevanten Hochschulen haben mittlerweile eine Gründerberatung, die bei der BP-Erstellung hilft. Die Förderung für den Lebensunterhalt ist recht üppig. Über ein Jahr erhält ein Absolvent 2.000€ monatlich. Sachkosten werden mit bis zu 10.000€ gefördert. Nichts muss zurückgezahlt werden. Man ist bis zu fünf Jahre nach Studiumsende förderfähig!

Zitat Wikipedia: „Das Förderprogramm EXIST-Gründerstipendium ermöglicht die Erstellung eines Businessplans innerhalb eines Jahres ohne finanzielles Risiko für das Gründerteam. Seit September 2007 wurden ca. 500 Gründungsvorhaben unterstützt. Seit dem konnten rund 1.000 Studierende, Absolventen und Wissenschaftler ihre innovativen Geschäftsideen in technologieorientierte und wissensbasierte Unternehmensgründungen umsetzen.

Beide Ansätze verfolgen das Ziel, Menschen zur Gründung eines Unternehmens zu bewegen. Überlebende neue Unternehmen stellen neue Leute ein. Und gerade Gründungen im High-Tech-Bereich fördert jeder Staat, da kleine Äpfelchen, Poesiealben oder Mikroweichlinge sprießen sollen, die wie bei Apple, Facebook oder Microsoft 100.000-tausende Neueinstellungen und Milliardenumsätze garantieren sollen.

Das Problem jeder Neugründung liegt immer in der Finanzierung und in einer adäquaten Form der Marktdurchdringung. Neugründungen benötigen eine Finanzierung über minimal fünf Jahre. Vorher ist mit Gewinnen oder einem selbst tragenden Geschäft nicht zu rechnen.

Beide Ansätze sind leider völlig marktfremd. Nur Götter haben nach sechs Monaten oder einem Jahr eine funktionierende Firma aufgebaut.

Das obige Zitat hinsichtlich des Gründungszuschusses enthält dem entsprechend einen Witz. Bei einer Laufzeit des Arbeitslosengeldes von sechs Monaten ist es eh wahrscheinlich, dass „sich 93,2 % der Bezieher des Gründungszuschusses“ in diesen sechs Monaten nicht mehr arbeitslos melden. Der Gründungszuschuss ist auch deswegen zu einem Kann-Werkzeug der Arbeitsagenturen umgewandelt worden. Die Einsparungen dürften bei ca. 1.000.000.000€ pro Jahr liegen. Immerhin hatten aber in den 2000-er Jahren bis zu 250.000 Menschen jährlich die Gründungshilfe beantragt! Und deren Überlebensrate lag im Durchschnitt aller Gründer.

Leider wurde sehr häufig mehr als nur ein selbständiger Subunternehmer im Bereich der Postzustelldienste subventioniert, welcher danach dauerhaft aber ohne Zuschuss Pakete für kolportierte 2,50€ pro Stunde ausliefern darf!

Das EXIST-Programm wiederum lebt fröhlich weiter. Pro Jahr werden in Deutschland ca. 250.000 Firmen oder Gewerbe gegründet. Gerade ein knappes Hundert an zu vernachlässigenden Gründungen wird durch EXIST gefördert. 

"Jülich" und alle Bundesländer und sehr viele Universitäten beschäftigen Angestellte, welche die wenigen Anträge auf Förderung, die pro Jahr eingehen, in Vollzeit bearbeiten. Hier herrscht eine Verschwendung öffentlicher Gelder vor. Da werden in einzelnen Bundesländern mehr Angestellte pro Jahr bezahlt, als Gründungsanträge überhaupt bearbeitet werden. Golfspielen ist dann bei den gezahlten Gehältern ein schönes Hobby!

Der eigentliche Witz hier ist darüber hinaus noch viel schöner. Diese Vollzeitangestellten werden nicht nach dem Ziel eingestellt, Gründer auf ihren möglichen Markt vorzubereiten. Nö!

Praktiker sind verpönt. Für vielleicht gerade mal einen kleinen möglichen Antrag von Naturwissenschaftlern pro Jahr wird ein Naturwissenschaftler möglichst mit Dr.-Titel eingestellt, der zwar keinerlei Marketing- oder Vertriebserfahrungen aufweisen muß, aber beim Projektsteuerer Jülich seinen akademischen Titel als Referenz anbringen soll. So werden ganz prinzipiell in der Deutschen Wissenschaftslandschaft Anträge gestellt. Von Laien mit Stallgeruch.  

Das muss an jedem möglichen Markt vorbei gehen.

Das Hauptproblem jeder Firmengründung liegt in ihrem „Grundmodell der Finanzierung“ begründet. Die hier betrachteten Formen einer Gründerförderung betrachten schlicht das „low budget model“. Beide Finanzierungsformen unterstützen daher letztendlich eine sogenannte „Selbstfinanzierung“ ohne Kapital für Investitionen.

Der notwendige Zeitrahmen von mindestens fünf Jahren für eine erfolgreiche Gründung wird hier nicht eingehalten!

Allerdings konnten Arbeitslose, die sich für Staubsaugerhersteller oder Finanzdienstleister selbständig gemacht hatten, durchaus für ein paar Monate mit dem Gründungszuschuss über Dumpingpreise für die eigene Zukunft eine Grundlage schaffen.

Viele Verkaufsprofis, die ich kenne, haben durch eine solche Konkurrenz Geld verloren. Die Auftraggeber dieser subventionierten Dumper haben allerdings letztendlich in den meisten Fällen ebenfalls ihren eigenen Gewinn geschmälert. Man kann Schafe nicht zu Bergziegen machen. Man kann aber Kunden vergraulen.

Biologen, die wissen, wo es Naturhonig in Mexiko gibt, können diesen durchaus erfolgreich und EXIST – gefördert importieren. Wer ein neues Frakturierungsverfahren für Kernplasmaloidenlanzen entwickeln und anpreisen möchte, kann das allerdings nicht zu EXIST – Bedingungen tun. Impossible!

Das Land Berlin hält für Gründer überhaupt oder aus den Hochschulen heraus grundsätzlich mittlerweile blasenfreie, bessere Wege bereit!

Wer Social Media macht, der wird heute in Berlin von Geld überflutet! Da herrscht ein Förderdschungel vor, den nicht einmal die beste aller besten Tageszeitungen aus Berlin selbst überblicken kann! Geld ist satt da!

Wer die relevanten Ingenieursfächer erlernt hat, der hat obendrein den Vorteil der „günstigen Professionalität“ dieser Stadt weiterhin auf seiner Seite. Die Fördermöglichkeiten durch die öffentlichen Banken sind enorm. Profis im anwaltlichen Bereich sind z.B. im Markenrecht recht günstig anzuheuern!

Und Bio-Honig kann man tatsächlich aus Mexiko importieren.

Dienstag, 27. November 2012

Financial Times Deutschland (FTD) und Frankfurter Rundschau (FR) – kein Nachruf


Wie konnte es nur soweit kommen? Engagierte Journalisten und Manager ohne Marktspürsinn haben zwei relativ „berühmte“ Blätter letztendlich an die Wand gefahren. Oh du Schock!
   
Man konnte "irgendwo" in den letzten Tagen darüber hinaus ungefragt Hinweise auf anstehende Einsparungen bei der Süddeutsche Zeitung (SZ) oder eventuell vorhandene Verluste bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen. Beides bleibt hoffentlich Bullshit ohne jedes Ausrufezeichen jeglicher Umsetzung.

Datei:Apple iPad Event03.jpg

"So sieht Zukunft aus" (Bildquelle Wikipedia / Creatice Commons - Lizenz)

Es lohnt nicht, sich einem Niedergangswahnsinn hinzugeben! Letztendlich ist schlicht "der Dativ dem Genitiv sein Tod"!

Haben Sie eine Statistik, was Menschen dazu bewegt, ein Zeitungsabonnement zu kündigen? Ich persönlich habe eine solche Statistik.

Für mich stellt sich eine Frage sofort: „Welche Zeitungsmarke kann durch Mehrfachverwertung, Symposien, Kongresse oder eine Nachahmung von „Manufactum“ Überschüsse satt erwirtschaften und überleben, wenn der Markenkern „Die vierte Gewalt mit auch lokaler Recherche und prägnanter Darstellung der Ergebnisse“ vernachlässigt wird?" Warum soll ich das lesen, wenn es mich langweilt?

"Where is the beef?"

Normal denkende Vertriebler können in den Zeitschriftenverlagen seit mehr als zehn Jahre nicht anwesend gewesen sein. Wer seinen Content „for free“ über mehr als ein Jahrzehnt angeboten hat, der kann keinen Vertrieb haben. Dem fehlt jegliches Vertriebswissen. Der oder die handelt ohne das Gespür für Kunden

Ohne langes Geschwafel. Eine erfolgversprechende Lösung kann nur in einer sofortigen Trennung zwischen „Hard- und Soft-Journalismus“ liegen! Sparen beim Gewinn heute zwecks Investition für die Zukunft ist so schlecht nicht! Das ist auch mit intelligenten Strategien finanziell zu bewältigen. Man muß nicht alles sofort angehen. Dafür gibt es das Projektmanagement.

Hart hat alles Kostenpflichtige zu sein wie die Papierversion oder zukünftige Angebote in den Bereich Recherche, Zielgruppen-Journalismus, Symposien und Konferenzen oder harte Nachrichten und Kommentare! Der Stammkunde muß gehegt werden. Auf lokaler Ebene muß man den Wettbewerb suchen. Man kann der Gurkentruppe der lokalen Konkurenz Leser abwerben!

Soft und weich hat alles schnelle „Online“-Geschwabbere zu sein mit zugespitzten, kurzen Artikeln ohne Halbwertszeit und mit viel Pop-Up-Online-Werbung! Genau! "Soft" wird irgendwie bezahlt, verweist auf  "Hart" und BEZAHLT HART NIEMALS!

Und noch einmal genau! Der Marken-Kern beruht immer auf „Hart“. Der Spiegel macht es nicht wirklich gut vor! Zwei Redaktionen beackern den Markt. Spiegel-Online verletzt den eigenen Markenkern und ist BILD schon viel zu nahe. Erfolgreicher Online-Stammtisch.

Ein großer Fehler wäre das, was der SZ-Online-Chef letztens bemerkte! Der Content darf nämlich keinesfalls von Programmierern erstellt werden, welche die Suchmaschinen-Optimierung beherrschen. Die einen schälen Kartoffeln, die anderen operieren Menschenknie.

Immerhin! Springer und SPIEGEL-ONLINE gehen voran! Ab 2013 ist nicht mehr jeder Artikel kostenfrei! Die "Berliner Morgenpost" bleibt die "Hauptstadtzeitung" und verschenkt nicht mehr jeden Artikel.

Eine gut gemachte Zeitung benötigt auch in der Zukunft einen Markenkern, der für Qualität und Nutzen für den Leser steht! Darauf aufbauend müssen Zeitungen also ihr Marktglück suchen und finden. !Aggression! ist das redaktionelle Zauberwort! Wer in Konkurrenz steht, der muss ackern! Mit Weihrauch werden Zeitungen kein Geld verdienen. Jede Talk-Show und vielleicht der "Presseclub" in der ARD sollten besucht werden.

Ein zweiter kleiner Trip. In Deutschlanskaja gibt es keine lokalen TV- oder Radio-Stationen wie in den USA. Die Antwort auf diesen Hinweis bleibt kostenpflichtig!

Ein dritter kleiner Trip. Keine Interviews mit Klitschko! Lasst Ihn schreiben! Kolumne im Sportteil! Wer ist eigentlich der erfolgreichste Filmstar Deutschlands? Könnte das Til Schweiger sein? Ran an den!

Und ein vierter kleiner Trip. Von den USA und United Kingdom lernen, das heißt nicht siegen lernen. Ansonsten könnte man ja auch vom spanischen oder französischen oder japanischen Markt lernen! 

Ein letzter fünfter Tip. Fördern Sie Leserbriefe! 

Der verehrte Leser kann erkennen, dass diese Tips auf die Statistik der Ex - Abonenten abzielt.

Freitag, 16. November 2012

How to stop „Berlin Bashing“ - durch Kolonisation


Ob Hamburg, ob München oder Frankfurt. Die Leitmedien der wirtschaftlich reichen Städte der Republik sind latent auf die einzige Metropole des Landes fixiert: auf Berlin!

Laut Gerüchten leben zu viele Gewalttäter, Arme oder wirtschaftlich scheiternde Vertreter der Digitalen Boheme in der Hauptstadt. Und! Bayern muss das alles finanzieren! Und in Berlin wird jedes Jahr einmal die Stadt Gießen zusammengeschlagen!

Das kann man im Sinne von Hamburg, München und einer besseren Presse für Berlin ändern.

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"Hallo! Wir kommen! Und, wir sind schön!" (Bildquelle: Wikipedia.de / Creative Commons - Lizenz / Autor: RalfZi)
Die neuesten demographischen Zahlen sagen für Berlin eh eine Einwohnerzahl von 3.75 Millionen Einwohnern in ein, zwei Jahrzehnten voraus. Pro Jahr wächst die Stadt um ein Prozent. Da kommen jedes Jahr mehr als 35.000 zusätzliche Bürger hinzu. Der Autor ist zutiefst fasziniert. Immer mehr spanisch sprechende Eltern bringen ihre Kinder hier in die Kindergärten. In Berlin können wir bei diesem wunderbaren Überfluß also großzügig sein.

Hamburg strebt 2.000.000 Millionen Einwohner als Ziel an. München ist für eine „Weltstadt mit Lederhosen“ eh viel zu klein. Wie immer empfiehlt es sich, Hilfe aus der Hauptstadt anzunehmen. Berlin platzt mittlerweile aus allen Nähten und kann der Provinz wirklich helfen.

Der Fernreiseverkehr wird zudem in Zukunft auch für Bus-Unternehmen frei gegeben werden. Und Berlin will und wird Hamburg und München weiterhin tatkräftig unterstützen.

Hervorragend ausgebildete Facharbeiter, unterbezahlte Filmschaffende und Akademiker, die an Deutschlands bestem Hochschulstandort ausgebildet worden sind, oder auch Vertreter einer Digitalen Boheme und obendrein noch Dozenten, die in Berlin für unter 1.000 € Netto im Monat arbeiten sollen, stehen im Angebot. 

500.000 "High-Potentials" mit besten Sprachkenntnissen warten nur darauf, von der "Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit" (GIZ) nach Hamburg oder halt München verschifft zu werden, um die "Weisheit des weißen (Berliner) Mannes" in unseren Kolonien einzubringen.

Berlin würde zudem ganz doll gerne ein paar Tausend Alt-SED-Kader, die hier unproduktiv in den Parks herumgeistern, an die Glücksstädte im Norden und Süden der Republik zusätzlich mitschicken. Wäre das möglich? Die sind bei uns irgendwie gelandet und sind tatsächlich ein wenig muffelig im Umgang, ansonsten aber bestens erhalten! Quasi Schnäppchen-Ware mit "Grenztruppen-Schnauze".

Was für Perspektiven täten sich auf! Hamburg könnte mal echte Großstadtbürger mit Berliner Charme kennenlernen. München und Bayern erlernten Demut, wenn Job-Konkurenten Arbeit zu Berliner Marktpreisen annehmen würdenm. Da soll es doch in München einen Zeltplatz im Englischen Garten geben! Für die armen oder die ganz normalen Rentner, die hier in Berlin seit Jahren täglich die Müllcontainer nach Pfandflaschen durchsuchen.

Und Renate Künast wird den Flughafen BER dann im Jahre 2014 auch mit eröffnen dürfen! Die zukünftige Ministerpräsidentin von Bayern und ein zukünftiger Bürgermeister der Hansestadt sind schon heute herzlichst eingeladen und werden dann sicherlich gerne vorbeischauen. 

Wäre ganz schön, wenn die 500.000 Kolonisten ihre Hunde mitnehmen dürften. In Berlin landen jeden Tag 30 Tonnen nicht verwertbaren Düngers auf den Straßen. Hamburg und München werden da sicherlich schlauer sein und dieses Geschenk mit vorbereiteter Schippe annehmen.

Mittwoch, 14. November 2012

Gerichte in Deutschland - Sowjetrußland, Nordkorea und Weißrußland lassen grüßen!

Und alle drei Königsländer der Demokratie und eines Rechtsstaates lassen uns sogar recht herzlich und regelmäßig grüßen! 

Wer es vergessen haben sollte! Im Sowjet - System wurden Andersdenkende auch mal gerne in die Psychiatrie eingewiesen! In North Korea passiert das heute noch, man kann dort aber auch zum Tode verurteilt werden. In Weißrußland droht der Polizeiknüppel, Knast und a bisserl von allem.

Wie ist das bei uns?

Ein ziemlich kafkaeskes Beispiel beschäftigt momentan die Süddeutsche Zeitung: Jemand hatte im Rahmen eines Rosenkrieges von Schwarzgeldkonten "erzählt". Daraufhin wurde "der Jemand Herr M." verklagt und als gewalttätig und "wirr" angegangen! Herr M. landete in der Psychiatrie. Hinterher kam in Bayern das Erwachen. Der Mann hatte eventuell schon ein wenig Recht gehabt. Das Urteil gegen Herrn M. erging im Jahre 2006. Sechs Jahre Psychiatrie.

Der Tagesspiegel hat in dieser Woche auf seiner Seite Drei beschrieben, was das für Herrn M. in dieser Zeit im Detail bedeutet. Herr M. durfte auch mal mit einem Nekrophilen an einem Tisch sitzen. Was ist ein Nekrophiler? Entschuldigen Sie die Wortwahl! Das ist ein "Leichenficker"!

Zitat SZ: "Einen so scharfen richterlichen Ton wie in dem Prozess gegen M. habe er allerdings nie vorher oder hinterher erlebt. Der Vorsitzende Richter habe den Angeklagten mehrfach zurecht gewiesen, er solle zu dem "Schwarzgeldkomplex" schweigen."

Zitat SZ: "Die Justiz tat seine Erzählungen über Schwarzgeldgeschäfte als Hirngespinste ab, nun entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Beschwerde des Psychiatriepatienten M.. Ein ehrenamtlicher Richter hält das Urteil zu seiner Unterbringung in der Psychiatrie für höchst angreifbar." 

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Sollte dies der "Arsch" des Rechtssystems sein? (Quelle Wikipedia / Creative Commons Lizenz / Peter Klashorst)


Das Problem bei dieser Kleinigkeit liegt halt darin, dass Herr M. sicherlich Teil eines Rosenkrieges war. Eventuell war er darüber hinaus auch ein ungewollter "whistleblower". 

Grundsätzlich wird auch hier allerdings schon der Aspekt unseres "Rechtsstaates" betrachtet, den die FAZ am 12.11.12 mit "Da ist schlechter Rat teuer" betitelt hat!

Nicht oder schlecht ausgebildete Psychologen und Psychiater treiben vom Gesetzgeber durchaus vorgesehen und von den Gerichten ohne kritische Begleitung beauftragt und vor Allem (sic!) nicht gegengeprüft ihr Unwesen in deutschen Gerichtssälen! Der Artikel der FAZ schaut auf die unmögliche, unsägliche Situation, die momentan in deutschen Familiengerichtssälen vorherrscht!

Wenn Gerichte, wenn die Parlamente einem solchen Unwesen nicht nachgehen, dann ist das schon ein wenig "northkorean". Es gibt leider zu viele Veröffentlichungen in letzter Zeit, die unser Justizsystem diskreditieren. 

Hat eigentlich  schon mal jemand prüfen können, ob auch in deutschen Gerichtssälen Akten verschwinden? Unsere Verfassungsschützer sind doch da so moralfrei engagiert seit Jahren dabei! Sind unsere Richter da besser?

Milliardäre in London – Und ein Milliardär in Potsdam!



London ist eine der ersten Metropolen der Welt. Die Stadt hat um die 8 Millionen Einwohner, die Region wird von ca. 15 Millionen Menschen bewohnt und ungefähr 10 Milliardäre und tausende Millionäre haben ihren Wohnsitz dort.

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Ein Gott in Potsdam (Wikimedia Commons Lizenz - Urheber Epic-chair)

Für London gilt das gleiche wie für New Yorck, Moskau, Istanbul oder asiatische Metropolen. Superreiche sind vor Ort und nehmen Einfluß auf die Politik und die lokale Wirtschaftsstruktur. Ihr Einfluß ist stark, wird aber durch die überwältigende Masse wahlberechtigter einfacher Normalbürger begrenzt!

Potsdam wiederum hatte laut Wikipedia zum Ende 2011 gerade mal 158.902 Einwohner und einen Milliardär, der vor Ort sehr umtriebig ist. Dies ist nicht gesund.

Ein engagierter Milliardär ist bei dieser kleinen Bevölkerungszahl doch ein wenig sehr einflußreich! "Halb illegale" Zerstörungsphantasien à `la Mercure-Hotel müssen nicht sofort bei Fuße von der Stadt adaptiert werden. Man muß sich als Stadt auch nicht fragen, über welche Kreditlinie man den ÖPNV an Entwicklungsgebiete eines Milliardärs anschließen kann! 

Wenn das 25.000.000 € kostet, dann kann das auch der Gewinn eines Milliardärs sein!

Potsdam hat Möglichkeiten, um sich aus der Umklammerung zu befreien! Die Stadt kann ihre Einwohnerzahl auf 1.5 Millionen Bürger aufblähen. Oder / Und sich noch drei andere Milliardäre suchen. 

Letzteres sollte nicht zu schwierig sein, da die zukünftige Boomtown Berlin nebenan liegt und KEINE andere Stadt in Deutschland Potsdam diesen imperialen und wunderschönen Stadtcharakter streitig machen kann! 

Potsdam ist schlicht einzigartig! Brandenburg ist einzigartig!

Politikberatung - Roger A. Pielke, JR. hat Recht



Professor Roger A. Pielke (Jr) hatte im Rahmen der erkenntnisreichen Vortragsreihe „Wissenschaftliche Politikberatung“ an der Berlin – Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften seine Idee eines „Honest Brokers“ vorgestellt.

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Fracking zermürbt tiefe Gesteinsschichten und liefert Energiestoffe (Quelle: Wikipedia / Creative Commons - Lizenz / Autor: Mikinorton)

Professor Pielke ist amerikanisch sozialisiert. Er lebt in den USA, kennt die dort höchst professionell durchgeführte Politikberatung (Lobbyismus!) aus seiner amerikanischen Erfahrung. Und er hat nichts gegen Unternehmertum.

Eine seiner Grundüberlegungen zielt gerade auf die allgemeine Öffentlichkeit ab. Er bezieht den Bürger und die Wirtschaft mit ein. Sein Ansatz geht in die Richtung, dass man Bürgern und Unternehmen Wahlmöglichkeiten anbieten sollte. Dann sieht man, welche Alternative wie gut ankommt. Das nennt man übrigens schlicht Marktwirtschaft!

Wenn Energie kostengünstig und ohne Kohle- oder Atomkraftwerke zur Verfügung gestellt werden soll, dann kann man erneuerbare Energien einsetzen oder auch z.B. „Fracking“ einsetzen.

Beide Möglichkeiten werden in den USA verfolgt! Obama unterstützt die erneuerbaren Energien, einzelne Bundesstaaten tun dies ebenfalls. Gleichzeitig nutzen etliche private Unternehmen mit Unterstützung anderer Bundesstaaten industriell die Möglichkeiten des Frackings. Manche Bundesstaaten haben kalifornische Sonne, andere haben Ölschiefer im Boden. Die USA vollziehen ihre eigene Energiewende.

Als Prognose hat die „Internationale Energie-Agentur“ (IEA) in dieser Woche den USA konstatiert, dass sie ab 2017 zum größten Öl- und Gasproduzenten der Welt aufsteigen werden.

Die neuen extrem günstigen Gaspreise werden dazu führen, dass in den USA Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke ersetzt werden. Alleine schon durch diese Umstellung UND zusätzlich durch den Einsatz erneuerbare Energien wird der CO2 - Ausstoß der USA sinken!

Professor Roger A. Pielke (Jr) hat genau diese Möglichkeit der Wahl für Bürger oder Institutionen beworben!

Wie sieht es bei uns in Deutschland, dem Land der „Energiewende“ aus? 

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Der deutsche Weg der Energiewende (Quelle: Wikipedia / Creative Commons - Lizenz / Urheber Gab997)
Hier gibt es keine Wahlmöglichkeit für Verbraucher oder Unternehmen! Die erneuerbaren Energien sollen es alleine richten!

Das bedeutet enorme Kosten, weil die Überlandleitungen für Strom zu „super-smart-grids“ umgebaut werden sollen und Hyper - Subventionen dem Bürger aufgeschultert werden. Die Strompreise steigen extrem. Bürger und Unternehmen haben keine Wahlfreiheit – einzelne Unternehmensgruppen jedoch werden staatlich von den Preiserhöhungen „befreit“.

Im Ergebnis haben die USA ihre eigene Energiewende mit sinkenden CO2 – Emissionen UND sinkenden Energiepreisen! In Deutschland steigen die Kosten für den Endverbraucher exorbitant an!

Der Kalauer liegt darin, dass während der Rot – Grünen Regierung unter Trittin mit dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ vor zehn Jahren überhaupt erstmalig eine „Wahlfreiheit“ für Bundesbürger hinsichtlich ihrer Energieerzeugung eingeführt worden war, die nun zum ausschließlichen, überteuerten Standard gesetzlich fixiert wird.

Wahlfreiheit sieht anders aus! Mal schauen, wer es besser machen wird!?! Und Professor Edenhofer liegt fehl.

Dienstag, 13. November 2012

Toilettenpapier und wissenschaftliche Politikberatung



Die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ist für Überraschungen gut. Beim heutigen Auftritt von Professor Ottmar Edenhofer kam im Rahmen der Vortragsreihe „Wissenschaftliche Politikberatung" Humor ins Spiel.

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Professor Edenhofer trifft "Die Öffentlichkeit" (Quelle: Potsdam Institut für Klimafolgenforschung)
Ottmar Edenhofer ist beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung prominent aktiv und Vertreter im IPCC. Trotzdem verwies er sicherhaltshalber auf Max Weber, um seiner Expertise hier ihren notwendigen Rückhalt zu geben.

So fällt es dann leichter, Modelle Wissenschaftlicher Politikberatung mit Begriffen wie "dezionistisch", "technokratisch", "demokratisch" oder auch "pragmatisch - aufgeklärt" (oder doch eher seditativ) einzuführen.

Prof. Edenhofer legte den Finger in die Wunde der Wissenschaftlichen Politikberatung! Diese ist per se nicht wissenschaftlich! Wissenschaftler sind schlicht Menschen, die eitel sind und nicht erkennen wollen, dass ihre wissenschaftlichen Ergebnisse eigenen Wertungen unterliegen. Sie blicken völlig unangemessen auf „die Politik“ herab ohne deren Profession ansatzweise zu durchblicken.

Herr Edenhofer kann letztendlich seinen beruflichen Werdegang bei allem Frohsinn nicht verbergen. Auch er ist einer "Öffentlichkeit" fast ausschließlich in der Ausprägung Exekutive, Legislative und in Erscheinung etlicher NGOs begegnet. Das breite Publikum traf er laut eigener Anekdote einmal in Brüssel und es bereitete ihm eine arge Enttäuschung.

Politiker ahnen oder wissen das alles längst und legen daher eine gewisse Verachtung ihrerseits gegenüber den Verfechtern einer „höheren Wahrheit“ an den Tag.

Hier handelt es sich um eine Verachtung, die gerechtfertigt ist. In Deutschland besorgt die Politik das Geld für die Wissenschaft, die immer nach mehr verlangt, aber wenig Nobelpreise einsammelt und sich nicht scheut zu jedem Thema These und Antithese zu „beweisen“. Somit schaffen "Wissenschaftler" keinerlei Vertrauen bei Politikern, die in ihrer täglichen Arbeit sehr wohl auch "psychologisch" geschult sind.

Der Vortragende hatte übrigens einen früheren Ministerpräsidenten eines Bundeslandes im Supermarkt getroffen. Letzterer fragte ihn nach einer adäquaten Toilettenpapiersorte. Die Politikberatung folgte kolportiert sofort und mit dem nötigen Ernst.