Dienstag, 27. November 2012

Financial Times Deutschland (FTD) und Frankfurter Rundschau (FR) – kein Nachruf


Wie konnte es nur soweit kommen? Engagierte Journalisten und Manager ohne Marktspürsinn haben zwei relativ „berühmte“ Blätter letztendlich an die Wand gefahren. Oh du Schock!
   
Man konnte "irgendwo" in den letzten Tagen darüber hinaus ungefragt Hinweise auf anstehende Einsparungen bei der Süddeutsche Zeitung (SZ) oder eventuell vorhandene Verluste bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen. Beides bleibt hoffentlich Bullshit ohne jedes Ausrufezeichen jeglicher Umsetzung.

Datei:Apple iPad Event03.jpg

"So sieht Zukunft aus" (Bildquelle Wikipedia / Creatice Commons - Lizenz)

Es lohnt nicht, sich einem Niedergangswahnsinn hinzugeben! Letztendlich ist schlicht "der Dativ dem Genitiv sein Tod"!

Haben Sie eine Statistik, was Menschen dazu bewegt, ein Zeitungsabonnement zu kündigen? Ich persönlich habe eine solche Statistik.

Für mich stellt sich eine Frage sofort: „Welche Zeitungsmarke kann durch Mehrfachverwertung, Symposien, Kongresse oder eine Nachahmung von „Manufactum“ Überschüsse satt erwirtschaften und überleben, wenn der Markenkern „Die vierte Gewalt mit auch lokaler Recherche und prägnanter Darstellung der Ergebnisse“ vernachlässigt wird?" Warum soll ich das lesen, wenn es mich langweilt?

"Where is the beef?"

Normal denkende Vertriebler können in den Zeitschriftenverlagen seit mehr als zehn Jahre nicht anwesend gewesen sein. Wer seinen Content „for free“ über mehr als ein Jahrzehnt angeboten hat, der kann keinen Vertrieb haben. Dem fehlt jegliches Vertriebswissen. Der oder die handelt ohne das Gespür für Kunden

Ohne langes Geschwafel. Eine erfolgversprechende Lösung kann nur in einer sofortigen Trennung zwischen „Hard- und Soft-Journalismus“ liegen! Sparen beim Gewinn heute zwecks Investition für die Zukunft ist so schlecht nicht! Das ist auch mit intelligenten Strategien finanziell zu bewältigen. Man muß nicht alles sofort angehen. Dafür gibt es das Projektmanagement.

Hart hat alles Kostenpflichtige zu sein wie die Papierversion oder zukünftige Angebote in den Bereich Recherche, Zielgruppen-Journalismus, Symposien und Konferenzen oder harte Nachrichten und Kommentare! Der Stammkunde muß gehegt werden. Auf lokaler Ebene muß man den Wettbewerb suchen. Man kann der Gurkentruppe der lokalen Konkurenz Leser abwerben!

Soft und weich hat alles schnelle „Online“-Geschwabbere zu sein mit zugespitzten, kurzen Artikeln ohne Halbwertszeit und mit viel Pop-Up-Online-Werbung! Genau! "Soft" wird irgendwie bezahlt, verweist auf  "Hart" und BEZAHLT HART NIEMALS!

Und noch einmal genau! Der Marken-Kern beruht immer auf „Hart“. Der Spiegel macht es nicht wirklich gut vor! Zwei Redaktionen beackern den Markt. Spiegel-Online verletzt den eigenen Markenkern und ist BILD schon viel zu nahe. Erfolgreicher Online-Stammtisch.

Ein großer Fehler wäre das, was der SZ-Online-Chef letztens bemerkte! Der Content darf nämlich keinesfalls von Programmierern erstellt werden, welche die Suchmaschinen-Optimierung beherrschen. Die einen schälen Kartoffeln, die anderen operieren Menschenknie.

Immerhin! Springer und SPIEGEL-ONLINE gehen voran! Ab 2013 ist nicht mehr jeder Artikel kostenfrei! Die "Berliner Morgenpost" bleibt die "Hauptstadtzeitung" und verschenkt nicht mehr jeden Artikel.

Eine gut gemachte Zeitung benötigt auch in der Zukunft einen Markenkern, der für Qualität und Nutzen für den Leser steht! Darauf aufbauend müssen Zeitungen also ihr Marktglück suchen und finden. !Aggression! ist das redaktionelle Zauberwort! Wer in Konkurrenz steht, der muss ackern! Mit Weihrauch werden Zeitungen kein Geld verdienen. Jede Talk-Show und vielleicht der "Presseclub" in der ARD sollten besucht werden.

Ein zweiter kleiner Trip. In Deutschlanskaja gibt es keine lokalen TV- oder Radio-Stationen wie in den USA. Die Antwort auf diesen Hinweis bleibt kostenpflichtig!

Ein dritter kleiner Trip. Keine Interviews mit Klitschko! Lasst Ihn schreiben! Kolumne im Sportteil! Wer ist eigentlich der erfolgreichste Filmstar Deutschlands? Könnte das Til Schweiger sein? Ran an den!

Und ein vierter kleiner Trip. Von den USA und United Kingdom lernen, das heißt nicht siegen lernen. Ansonsten könnte man ja auch vom spanischen oder französischen oder japanischen Markt lernen! 

Ein letzter fünfter Tip. Fördern Sie Leserbriefe! 

Der verehrte Leser kann erkennen, dass diese Tips auf die Statistik der Ex - Abonenten abzielt.

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