Die
bekanntesten Finanzierungsmittel der Europäischen
Union sind EFRE und ESF. Im Bund und in den Ländern
sind im Regelfalle einzelne Ministerien zuständig. Wer eine Wehrsportgruppe zur
Volksertüchtigung gefördert bekommen möchte, sollte sich eventuell z. B. an das
Bundesministerium der Verteidigung oder das des Inneren wenden. Letzteres ist
für die Sportförderung zuständig.
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"Förderregionen in der EU" (Quelle: Wikipedia / Autor: San Jose / Lizenz: GNU Free Documentation License) |
Grundsätzlich
fördert der Staat nichtstaatliche Aufgaben,
an deren Erfüllung ein gesamtstaatliches
Interesse besteht. Dementsprechend werden Wirtschaft und Forschung
aber auch soziale Anliegen
unterstützt.
Die
Beantragung von Fördermitteln bedeutet, dass man sich auf das grausige Feld der
Bürokratie vorwagt, in die
Landschaft des Zuwendungsrechts.
Schlagartig muß man die Regeln der Haushaltsordnung des Bundes (BHO), der Länder (LHO)
oder auch das kommunale Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG)
beachten.
Will man bei
dieser Art des Fundraising Erfolg
haben, so muß man gezielt nach „passenden“ Fördermittelprogrammen
suchen und die dort verlangten Verwaltungsvorschriften und Zielsetzungen studieren. Man beachte die Allgemeinen
Nebenbestimmungen für Zuwendungen (ANBest).
Grundsätzlich
werden zwei Arten von Zuwendungen gewährt: Projektförderung
und die Förderung von Institutionen.
Da das Haushaltsrecht verlangt, dass Sinn und Zweck einer Maßnahme oder einer
Förderung benannt sein müssen, werden in der Masse Projekte unterstützt. Zudem
erlauben die meisten Fördermittelprogramme keine
Vollfinanzierung. Insbesondere die EU-Verwaltungsvorschriften erlauben nur
eine Teilfinanzierung. Der
Antragsteller muß seinen Eigenanteil
im Detail in €uro darlegen und nachfolgend belegen.
DER Grundsatz für jeden Fördermittelantrag lautet:
„Die formalen Anforderungen SIND
einzuhalten!“ Wenn ein Fördermittelprogramm vorsieht, daß ein Projekt nicht
länger als fünf Jahre dauern darf, so gilt das einzuhalten. Wenn die
Antragssteller „Künstler“ sein sollen, so müssen Künstler den Antrag stellen.
Wenn EU-Programme die Beteiligung von mindestens fünf Partnern aus drei
europäischen Ländern verlangen, so kommt man daran nicht vorbei.
Als Laie oder Anfänger wird man an
diesen Hürden leider scheitern müssen! Aber es gibt Hilfe,
Tricks und Tipps. Erfolgreiche Verkäufer im Fundraising sind eh zuallererst
Profis im Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen und benötigen immer Hilfe
zur Bewältigung der kleinen Hindernisse, die das Leben so wunderbar machen.
● In Behörden,
Ministerien (oder bei Projektförderern) arbeiten engagierte Mitarbeiter. Die darf man anrufen, einen Termin vereinbaren und sein Anliegen
vorbringen. „Da wird Ihnen geholfen!“
So bekommt man Tipps.
● Suchen Sie
den Kontakt zu Projektförderern auf
ihrem Gebiet. Die machen im Regelfalle auch kostenpflichtige Schulungen.
● Welcher „Mitarbeitertyp“ kann Fördermittelanträge
überhaupt „erfolgreich ausformulieren“?
Nun, der Mann oder die Frau MUSS ein Detailfresser
ein Aktenfresser sein. Er muß aus
der Verwaltung einer Organisation kommen. Ein eher kommunikativ ausgerichteter
Fundraiser scheitert schnell an dieser Aufgabe des „Schreibens“. Hier gilt es hausintern zusammenzuarbeiten!
● Einrichtungen
wie HUMANA generieren ihre Einnahmen, indem sie Mitarbeiter einstellen, die
systematisch alle Ebenen der Staatlichen Organisation in Europa auf passende Fördermittelprogramme
durchforsten und nachfolgend „passende“ Anträge einreichen.
● Bei vielen
Fördermittelprogrammen liegt die statistische
Erfolgsaussicht bei 10%!
Allerdings bewerben sich auch Hinz und Kunz.
Letztendlich ist Vertrieb immer das
Gleiche. Beziehungen knüpfen, Fragen stellen, sich an Formalismen halten. Und
erfolgreich buhlen.
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