Donnerstag, 10. Oktober 2013

Fundraising – Mittelakquise über „Payroll Giving“



NGOs benötigen Spenden, um ihre Unkosten decken zu können. Eine in Deutschland noch zu selten betrachtete Möglichkeit dafür bietet das “Payroll Giving”.

Wie der Anglizismus schon vermuten läßt, stammt das Vorbild aus den angelsächsischen Ländern! Das Grundprinzip sieht so aus, dass der Arbeitgeber monatlich einen Kleinstbetrag (z.B. 1€) vom Gehalt des Arbeitnehmers abzieht und an ein ausgewähltes NGO überweist. Aktiver Spender ist der Arbeitnehmer!

File:BNEVerteilung.PNG
"Wo bleibt da Platz für ein wenig Payroll Giving?" (Quelle: Wikipedia /
Autor: de:Benutzer:Alex1011 / Lizenz: GNU Free Documentation License)
Es wird schnell klar, dass sich diese Vorgehensweise für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und NGO nur dann rechnet, wenn Payroll Giving auch als ein strategisches Mittel der Kommunikation betrachtet und angegangen wird!

Ein NGO sucht sich zu diesem Zweck ein passendes (Groß-) Unternehmen aus und versucht aktiv und vertrieblich, dieses als „Spendenpartner“ zu gewinnen! Das Unternehmen kann dann nach außen mit dieser Partnerschaft werben und bietet seinen Mitarbeitern intern an, dieses Spendenmethode wahrzunehmen. Die Bearbeitungskosten müssen vom Unternehmen getragen werden.

Wie bei jeder Spende muß das NGO Verwendungszweck und Nachweise über die korrekte Verwendung der Spenden schriftlich fixiert vorgelegen.

Speziell in der Bundesrepublik haben sich zwei Ansätze als (zusätzlich) erfolgversprechend herauskristallisiert, die auf Tradition und Tarifverträgen hierzulande abzielen: Man kann zum Weihnachtsfest z. B. 1 Stunde vom Nettolohn spenden. Man kann aber auch Überstunden oder Schichtzulagen „spenden“. Damit arbeitet der Arbeitnehmer eine Stunde für einen guten Zweck!

Aus vertrieblicher Sicht heraus sollte ein NGO betrachten, dass externe und interne Kommunikation für Unternehmen gemäß deren eigener Marketingsicht Hand in Hand gehen sollten! Im einfachsten zu nennenden Fall bedeutet das z. B., dass ein NGO, welches sich Umweltschutzzielen verschrieben hat, gerade auch die Automobilindustrie als Partner gewinnen kann, sofern ein Hersteller dort auch nur einen einzigen Gedanken an Treibstoffeinsparungen extern gegenüber seinen eigenen Kunden bewirbt! BMW  kündigt seinen i8 heute für das Jahr 2014 mit 2,5 Litern Verbrauch auf 100 Kilometern an!

Die Vorgehensweise für ein NGO ist daher zutiefst simpel! Man arbeite sein eigenes Markenprofil argumentativ heraus. Man wähle Unternehmen aus. Man rufe die Marketingabteilungen der Unternehmen an und lasse sich mit der Leitungsebene verbinden! Man verkaufe!

Man kann es nicht oft genug wiederholen: „Erfolgreiches Fundraising ist Vertrieb pur!“


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