Die Probleme, die man mit der Deutschen Telekom
haben kann, sind mittlerweile Legende. Da sollen Phantasie-Abrechnungen bezahlt
werden. Da werden bei Umzug die Anschlüsse monatelang nicht freigeschaltet.
E!t!c.! Die Telekom bringt mit ihrem Kundenservice ein neues Element in die
deutsche Alltagskultur ein.
Bei mir
begann mein persönlicher Wahnsinn mit der Telekom mit einer mittelschweren
privaten Katastrophe. Im Frühjahr 2009 stand ich vor den Trümmern meiner ersten
Ehe. Meine Frau zog aus. Ich saß in einer 140 qm Wohnung mit sieben Zimmern,
die zur Hälfte leer war. Als Selbständiger muß man auf Fixkosten achten.
1.400€ Miete zum Verlaufen waren zu halbieren. Ich brauchte eine kleinere
Wohnung mit internem Bureau. Was Repräsentatives halt. Dies ließ sich auch
innerhalb von zweieinhalb Monaten realisieren. Bis zum damaligen Zeitpunkt im
schönen Sommer 2009 war ich zufriedener Kunde von Arcor.
Allgemein ist es in Deutschland so geregelt, dass die
meisten Telefonkabel, die im Boden liegen, der Telekom gehören. Das
spiegelt das alte Erbe eines jahrzehntelang von allen Steuerzahlern
unterhaltenen Staatskonzerns, einer Behörde, wieder. Insbesondere die hausinternen
Telefonleitungen bis zu den Verteilerkästen vorm Haus sind fast zu 100%
Telekom-Hoheitsgebiet.
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"Wer so viele Märkte beackert, wie die Telekom, der braucht Einnahmen vom Bürger in Deutschland" (Quelle: Wikipedia / Autor: Peeperman / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported) |
Ich meldete
also bei Arcor meinen Umzug an. Alles schien geregelt zu sein. Ich bekam
postalisch einen Termin seitens der Telekom (sic!) zwecks Freischaltung
mitgeteilt. Da hätte ich vor Ort zu sein. Ich war an diesem ersten wie an so
vielen anderen Tagen immer vor Ort und wartete vergeblich. Ich wendete mich an
Arcor, an die Telekom, ich ging persönlich zu einem T-Punkt! Die Telekom hielt
keinen einzigen Termin ein. An einem mir sehr wohl gut in Erinnerung
gebliebenen Tage wartete ich in meiner Wohnung erneut vergeblich und fand dann
unten im Briefkasten einen Brief vor: man wäre da gewesen, ich aber nicht! Nun
ist es für einen Selbständigen schlicht existenzbedrohend, wenn er telefonisch
nicht erreichbar ist, und kein FAX und keine E-Mail versenden oder lesen kann.
Ich versuchte mit Handy zu überleben. Meine E-Mails bearbeitete ich in
Stadtbibliotheken und Copy-Shops. Meine Home-Page fing an zu gammeln! Ich
verlor lukrative Aufträge und mußte mich mit Kleinkram über Wasser halten.
Wer sich ein wenig umhört, kann solche Erfahrungen
insbesondere bei Selbständigen recht oft hören. Monate ohne Telefon und Internet?
Das ist für die Deutsche Telekom offenbar eher ein Kollateralschaden! Die Netzagentur riet dem
Blogger 2009: „Der Gesetzgeber“ habe vorgesehen, dass man das über den „BGB“ regeln solle!
Die Bürger, die über Jahrzehnte eine Behörde über ihre Steuern finanziert
hatten, sollten 2009 ihr Recht gegenüber einem Staatskonzern vor Gericht erstreiten.
Im
Spätsommer 2009 erkannte ich bei der Rückkehr vom sportiven Radeln zwei
Telekom-Techniker an ihrer Montur. Die beiden spazierten bis zu jener Minute
frohgemut einen Gehweg entlang, der nicht nur zum damaligen Zeitpunkt meine
Wohnstraße kreuzte sondern heute noch kreuzt. Trotz einer Stunde Fahrrad fahren und Erschöpfung schnellte
mein Addrenalinspiegel abrupt in extreme Höhen. Ich baute mich vor dem einen
Buddy auf, ließ einen Zentimeter Luft zwischen uns und brüllte ein wenig. Die
Antwort war (nicht wortgleich wiedergegeben): „Arcor-Kunden
kommen bei uns immer zuletzt dran und manchmal lassen wir deren Aufträge
einfach vom Tisch fallen!“ Da wurde mir klar, dass ich von Arcor
zu Telekom wechseln mußte. Das tat ich und letztendlich hatte ich nach drei
Monaten Einsamkeit irgendwann Telefon und Internet zu grinse-Flatrate-Kosten. Die
Mindestvertragslaufzeit betrug zwei Jahre. Von da an durfte ich wieder
beginnen, für Geld und nicht für Almosen zu arbeiten.
Man kann das googeln. Diese Form von Kundenbindung ist
für die Telekom nicht völlig ungewöhnlich. Telefonverträge haben bei
vielen Anbietern eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren. Man kann ein
Telefon (smart?) dazu bekommen. Vergisst man zu kündigen, dann ist man laut
„Vertragsbedingungen“ gleich für weitere zwei Jahre gebunden. „Versteckte
Kosten“
werden in Rechnung gestellt. Eine wirkliche „Flatrate“ wird vermieden.
Lustigerweise ergeben sich für recht viele Bürger monatliche Telefonkosten, die
sehr hoch sind! Es ist daher ein Märchen, dass die Kosten fürs Telefonieren
durch die Privatisierung in den 1990er Jahren „deutlich gesunken“ sind.
Nun nicht
jeder veröffentlicht gerne seine Telefon-Abrechnungen. Ich tue das mal für den
Vertragszeitraum August 2011 – Juli 2013:
Manche Zahlen sind einfach zu obszön und verweisen auf die Blondheit des Bloggers! |
Wenn man
genau hinschaut, kann man bemerken, dass die monatlichen Rechnungsbeträge
unterschiedlich sind! Eine „Flatrate“ mit Fixkosten existiert also scheinbar
nicht! Da meine „Flatrate“ während der Vertragslaufzeit aber bei 35€
lag, wären Rechnungsbeträge von 111€ eigentlich erklärungsbedürftig.
„Wären“ ja! Nur für mich nicht nachprüfbar! Denn einen
„Einzelverbindungsnachweis“ habe ich nach vier Jahren
Telekom-Vertragsverhältnis selbst heute noch niemals gesehen! Ich habe den
mündlich und schriftlich und erneut und erneut angemahnt! Er kam nie! Fast
lustig ist auch die real ablesbare Tatsache, dass mir anfänglich regelmäßig
Beträge in Rechnung gestellt wurden, die ich eigentlich nur beim Anruf von
kostenpflichtigen Pornostimmen oder meinem Lieblingselefanten in Thailand hätte
erreichen können.
Die versteckten Kosten der Telefonanbieter
sind schwer zu erkennen. Die Stiftung Warentest bietet da Hilfe an. Ein Tip ist einfach!
Man wähle Festnetz und Handy-Netz vom gleichen Anbieter wie die Kinder! Dann
hat man (oft) Freinummern für die Menschen, die man liebt und die man auch jederzeit
und lange z. B. auf deren Mobile Phone anrufen möchte!
Meine letzte
Anekdote mit der Telekom begann mit dem Ende meiner letzten Vertragslaufzeit
zum 31.07.2013! Ich hatte fristgerecht gekündigt und wollte gleichzeitig
erneute drei Monate ohne Telefon oder Internet vermeiden! Am 31.07.2013 ließ ich mich
„rückgewinnen“. Das Versprechen war: „Ab 01.08.2013
hätte ich pro Monat nicht 35 sondern 29,95€ zu zahlen“! Für ‚ne
Flatrate! Ich stimmte zu! Mein „Gespräch“ wurde aufgezeichnet! Mein
„Outbounder“ las mir alles im Detail
vor; inklusive des kleinen Passusses, dass ich endlich einen Einzelgesprächsnachweis
bekommen sollte!
Ohne es
wirklich mitzubekommen, fingen meine neuen Erlebnisse mit der Telekom jedoch
bereits zwei Tage später am 03.08.2013
an! Es war ein Samstag. Mein Sohn war bei mir. Ich erhielt einen Anruf von
einer Frau von der Telekom, die wissen wollte, ob ich einen „Splitter“ hätte
oder andere technische Gerätschaften vorhanden seien. Da man niemals ein
„running system“ von der Telekom ändern sollte und ich (das ist ein anderes
Thema, welches weitere zig Seiten erfordern würde) Angst vor dem Schrecken
habe, den man mit Telekom-Technikern erleben kann, sagte ich nicht wortgetreu: „Bleiben Sie mir vom Leibe! Da hat sich seit zwei Jahren
nix geändert!“
Ende August
bekam ich online meine erste Rechnung auf neuer Vertragsbasis! Und siehe da!
Der alte Vertrag bestand irgendwie weiter! Also rief ich Ende August die
Telekom an und durfte mir vom
Sachbearbeiter versichern lassen, dass die Rechnung tatsächlich
falsch sei und mich der „Outbound“ zurückrufen würde. Das hätte mich stutzig
werden lassen müssen. Und ein Rückruf erfolgte niemals. Ich vergaß das Alles,
ich arbeite halt. Am 02.10.2013 sperrte die Telekom meinen Telefonanschluß mit
der Begründung: Sie haben 169€
Schulden! Nun! Da reichte es mir schon ein wenig! Ich komme nach Hause! Internet
funktioniert nicht! Ich rufe die Telekom an! Und dann ist letztendlich Herr Bernd Hoffmann vom Vertrieb der
Telekom aus Recklinghausen am Apparat und erklärt mir die Welt!
Ob Kabelnetzbetreiber, Telefonanbieter oder bekloppte
Zeitungen! Alle Lieferanten versuchen Zusatzkosten von ihren so schwer geworbenen Kunden einzupreisen!
„Verlorene“ Kunden werden mit Preisnachlässen zurückgewonnen! Die Telekom beschreitet allerdings neue Wege!
Herr Hoffman aus Recklinghausen erklärte mir meine Welt sogar neu!
Am 03.08.2013 (siehe oben)hätte ich
meinen neuen Vertrag storniert! Damit gelte der alte mit den alten Konditionen!
Und ich hätte „170€ Schulden“! Daher hätte man meinen Anschluß sperren müssen!
Mein Gespräch mit der Telekom Ende August (siehe
oben) könne er im System nicht finden! Ich: „Laut
ihren Informationen hat das Gespräch Ende August nicht stattgefunden?“
Er: „Ich verbitte mir, dass Sie mir etwas unterstellen und
mir Worte in den Mund legen!“ (Keine wortgleiche Wiedergabe des
Gesprächs) Und so weiter und so weiter …
Daher gebe
ich Ihnen drei Ratschläge, die nicht illegal sind:
● Verachten Sie mich ob meiner Blödheit mit der Telekom! Trotz meiner
Flatrate habe ich dieser Behörde auch mal Beträge gezahlt, die schlicht phantastisch waren! Zuviel Arbeit und zu viele Interessen und ein wenig
Liebe lassen wenig Zeit übrig für einen Basisscheiß,
der einfach funktionieren soll!
● Wechseln Sie den Anbieter! Jeder
Froschlurch kann Ihnen Ihre Telefonnummer und seinen Preis sichern, wenn Sie
SOFORT nach Abschluß bei der Telekom binnen 14 Tagen fristgerecht kündigen und das in Kooperation mit dem Anbieter Ihrer
Wahl vornehmen lassen!
● Stellen
Sie Ihr Bezahlverfahren von
„Abbuchung“ auf „Rechnung“ um! Wenn
Sie eine Rechnung über z.B. „23,34 €uro“
erhalten, so achten Sie darauf, dass Sie Kosten verursachen können! Zahlen Sie
mal 23, 43€ oder mal 24,01€!
Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie eine Mahnung! Je doller Sie es treiben,
desto höher steigen die internen Kosten
Ihres Telefonanbieters!
Was für ein
blöder Stoff für ein paar Hundert Zeichen! Der Blogger wollte mal wieder ein wenig
die AB-Methode ausprobieren!
Zum Abschied
ein herzliches: „Ende der 1980er Jahre verlegte der Bund für
10.000.000.000 Deutsche Mark Kupferleitungen Westdeutschland – weit im Boden!“
Das war Geld der Steuerzahler! Heute ist
es das Besitz der Telekom!
Soweit also zur AB-Methode, mit der
man Features oder Reportagen schreiben kann.
P.S.: Es
paßt genau hier nicht her! Im Film „The Beach“ mit Leonardo kann man den
„Audiokommentar des Regisseurs“ als Untertitel einstellen! Da stellt sich zwar
sofort eine Überforderung der Sinne ein. Man versteht aber, warum etwas so
gemacht wird, wie es gemacht wird!
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