Wie lange hat es gedauert? Zwei, drei
Wochen nach den ersten Berichten in der SZ hat der ADAC Vereinsgeschichte der
deutschen Art geschrieben.
Es begann,
wie es immer beginnt, salamiweise. Zuerst wurde berichtet, dass die Zahlenangaben
hinsichtlich der Teilnehmer bei Mitgliederbefragungen deutlich geschönt waren.
Das entwertete die Aussagekraft der stolzen Ergebnisse, die der ADAC immer so
staatstragend veröffentlicht hatte.
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"Salami (-weise)" (Quelle: Wikipedia / Autor: André Karwath aka Aka / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic) |
Dann wurde
bekannt, dass bei der Wahl zum Auto des Jahres die Zahlen
geschönt und darüber hinaus die Reihenfolge der Sieger verändert worden sein soll. Mittlerweile wird
vermutet, dass der ADAC Ergebnisse von Mitgliederbefragungen schlicht falsch
kolportiert hat. Die Vermutung: Wenn eine Mehrheit befragter Mitglieder für ein
Tempolimit auf Autobahnen stimmte, dann berichtete der ADAC das Gegenteil.
Der
Pressechef trat als erster zurück. Jetzt ist der Präsident gegangen. Die
nächste Forderung zielt auf den Rücktritt des gesamten Vorstandes ab und auf
eine Neustrukturierung des gesamten Vereins.
Und da ist
mal ein Loblied fällig. In Russland wäre wohl Putin ADAC-Präsident gewesen und
hätte Truppen des Innenministeriums aufmarschieren lassen. In der Türkei hätte Erdogan bei
solchen Vorwürfen wahrscheinlich eher die Pressegesetze ändern und die „untersuchenden
Organe“ bei Deloitte rausschmeißen
lassen.
Demokratie ist offenbar gar nicht so schlimm!
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