Dienstag, 11. Februar 2014

ADAC – Ein Loblied auf eine deutsche Affäre



Wie lange hat es gedauert? Zwei, drei Wochen nach den ersten Berichten in der SZ hat der ADAC Vereinsgeschichte der deutschen Art geschrieben.

Es begann, wie es immer beginnt, salamiweise. Zuerst wurde berichtet, dass die Zahlenangaben hinsichtlich der Teilnehmer bei Mitgliederbefragungen deutlich geschönt waren. Das entwertete die Aussagekraft der stolzen Ergebnisse, die der ADAC immer so staatstragend veröffentlicht hatte. 

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/18/Salami_aka.jpg/640px-Salami_aka.jpg
"Salami (-weise)"
(Quelle: Wikipedia / Autor: André Karwath aka Aka  / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic)
Dann wurde bekannt, dass bei der Wahl zum Auto des Jahres die Zahlen geschönt und darüber hinaus die Reihenfolge der Sieger verändert worden sein soll. Mittlerweile wird vermutet, dass der ADAC Ergebnisse von Mitgliederbefragungen schlicht falsch kolportiert hat. Die Vermutung: Wenn eine Mehrheit befragter Mitglieder für ein Tempolimit auf Autobahnen stimmte, dann berichtete der ADAC das Gegenteil.

Der Pressechef trat als erster zurück. Jetzt ist der Präsident gegangen. Die nächste Forderung zielt auf den Rücktritt des gesamten Vorstandes ab und auf eine Neustrukturierung des gesamten Vereins.

Und da ist mal ein Loblied fällig. In Russland wäre wohl Putin ADAC-Präsident gewesen und hätte Truppen des Innenministeriums aufmarschieren lassen. In der Türkei hätte Erdogan bei solchen Vorwürfen wahrscheinlich eher die Pressegesetze ändern und die „untersuchenden Organe“ bei Deloitte rausschmeißen lassen.

Demokratie ist offenbar gar nicht so schlimm!

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