Genau für
solche Themenfelder gibt es das Center for Metropolitan Studies (CMS)
der TU Berlin, das am 04.02.2014 Dr. Harold L. Platt von der Loyola University Chicago
als Gastdozenten eingeladen hatte.
Sein Thema
waren „Gated Communities“. An Hand der Beispiele, Los Angeles,
Mexico City und Sao Paulo stellte er diese „sichere Art des Wohnens“ vor.
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"Zufahrt zu einer geschlossenen Wohnanlage (Boca Bayou condominiums in Boca Raton, Florida)" (Quelle: Wikipedia / Autor: Mattes / Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported) |
Alphaville steht für die Situation in Sao Paulo. Bereits 1974 gegründet leben
dort hinter Mauern und „Gates“ 50.000 Menschen, die von 1.000 bewaffneten Privatpolizisten beschützt und abgeschirmt
werden. Kameras observieren jeden Quadratzentimeter der Anlage. Öffentlicher
Raum existiert dort nicht. Alles ist in Privatbesitz. Die Segregation zwischen Arm
und Reich ist also total. In Sao Paulo werden weltweit die meisten Hubschrauber
eingesetzt, um reiche Menschen von A nach B zu bringen. „You don’t have to touch the ground.“
Als Beispiel
für Mexico City wurde Santa Fe
vorgestellt. Auch hier kann man den privaten Stadtteil nur betreten, wenn man
angemeldet ist. Auch hier beobachten Kameras das gesamte Gelände. Und es dauert
vielleicht zwei Minuten, bis Sicherheitspersonal zur Stelle ist, wenn man den
auch dort ausschließlich privat verteilten Raum auch nur photographiert.
Los Angeles hat eine lange Tradition der Gated
Communities. Das verblüffendste Beispiel dort stellen „Narcotics Enforcement Areas“ dar. Ist ein Stadtteil durch Drogen
und Gewalt gekennzeichnet, so kann er abgeriegelt werden. Rein oder raus kommt
man nur noch mit Genehmigung.
Letztendlich
sollen Kriminalität, Gewalt und Armut von diesen „Oasen des Reichtums fern
gehalten werden. Die „Possibility of Violation“ ist in
allen drei Städten eine schlicht real existierende.
Studien aus
den USA zeigen, dass Menschen, die in solchen „sicheren Vierteln“ leben, eher
noch mehr Furcht vor der Welt draußen entwickeln. „Segregation produces Fear.“
Und Europa? In London gibt es mehr
als 1.000 Gated Communities. Die in Berlin gefühlte oder befürchtete
Gentrifizierung könnte auch hierzulande dieses Konzept befördern.
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