Montag, 24. Februar 2014

Wo bleibt eigentlich das „Sozialdemokratische Zeitalter“ in Deutschland? - Irgendwo!


Oft wird es beklagt! Alle Parteien in Deutschland sollen verkappt sozialdemokratisch sein. Nur!?! Wenn das so ist, wo bleiben die „sozialdemokratischen Ergebnisse“? Und kann es die überhaupt geben?

Deutschland steht – wie jedes Land – im internationalen Wettbewerb. Wie erfolgreich ein Land Waren herstellen kann, die nachgefragt sind, das hängt von Menschen ab: von Unternehmern, Managern und hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern. Wie hoch die Wertschöpfung (das BruttoSozialProdukt) umgerechnet pro Einwohner ist, hängt von eben diesen Menschen ab und von so ungerechten Rahmenbedingungen wie Rohstoffreichtum, geografischer Lage, der gewachsenen Wirtschaftsstruktur oder auch dem politischen System.

Die Bundesrepublik erwirtschaftet weltweit einmalige Exportüberschüsse. Es gibt hierzulande durchaus Multis, die Mittelständische Industrie („hidden champions“) bildet aber das Rückgrat der Wirtschaft. Die Fertigungsindustrie und der „Deutsche Ingenieur“ sind unsere Markenzeichen. Der deutsche Arbeitnehmer gehört zu den bestausgebildeten auf diesem Planeten. Deutsche Kulturgüter der Jetztzeit - wie Musik, Literatur oder Film – werden weltweit allerdings nicht nachgefragt. Als Rohstoffe können wir Kalisalze anbieten.

Das Land Mali hat andere Voraussetzungen. Es hemmt die wirtschaftliche Entwicklung, wenn man mitten in Afrika gelegen den nicht nachgefragten Sand der Sahara nur mit Flugzeugen exportieren könnte.  
Norwegen wiederum hat aus seinem Ölreichtum (Nordseeöl) das Beste gemacht. Einkommen und Wertschöpfung dort sind so hoch, dass ein Beitritt zur EU in der Bevölkerung Armutsängste auslösen würde! Und die haben ein weltweit investierendes „Rentensystem“! 
Die USA wiederum sind mit und ohne Multis in jedem Wirtschaftszweig erfolgreich vertreten. Sie haben Rohstoffe jeder Art in Hülle und Fülle und sind DER erfolgreichste Exporteur von „Kultur“! 
Und Japan? Das Land exportiert momentan weniger in die Europäische Union, als es selbst von hier aus importiert! Das dürfte überraschen.
File:Bundesarchiv B 145 Bild-F057884-0009, Willy Brandt.jpg
"Protege aller Deutschen Sozialdemokraten"
(Quelle: Wikipedia / Photograph: Reineke, Engelbert /
Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany
Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA)

Was ist nun aber „Sozialdemokratie“? Und was hat das mit Wirtschaft zu tun? Die erste Frage kann man wohl recht schnell mit der „Suche nach sozialer Gerechtigkeit“ beantworten! 

Menschen werden als unangenehm wunderbare Kinder geboren, entstammen unterschiedlichen Familien und haben daher unterschiedliche „Startbedingungen“. Jeder Mensch sollte das Beste aus seinen Fähigkeiten machen dürfen, auch wenn er aus einer armen Familie stammt! Huch! Da juchtst das Herz! Diesen Ansatz würden in US-Amerika übrigens auf ihre eigene Weise auch die Republikaner vehement unterstützen! 

In Deutschland bedeutet der Sozi-Ansatz, dass man bestimmte Bevölkerungsgruppen (mit Kinder, verheiratet, öfter einen Dienstwagen benutzend, ein Hotel besitzend oder den richtigen Hut tragend) finanziell durch den Staat fördert oder bei der Steuer entlastet! Die Republikaner in den USA würden genau das niemals unterstützen, denn: Geld muß ja immer erst einmal irgendwo eingesammelt werden, bevor man es nachfolgend verteilen kann – hohe Steuern oder Abgaben drohen!

In den USA oder in the United Kingdom ballt sich der Reichtum extrem! Wie es in China aussieht? Keine Ahnung! Es dürfte aber noch extremer sein! Russland? Das Land der Oligarchen! Bei uns? Nicht jeder "Sozialdemokrat" kann sich eine Wohnung in Berlin-Mitte leisten!

Ich mache es kurz! Es gab in Deutschland tatsächlich ein „Sozialdemokratisches Zeitalter“! Das waren die 1970er Jahre! Damals waren die Gewerkschaften stark, die Löhne hoch, die Renten wunderbar und die Schulen funktionierten (wahrscheinlich)! Letztendlich war die Abgabenlast geringer als heute! Damals regierten der Willy und der Helmut.

Weder Helmut Kohl noch Bundeskanzlerin Angela Merkel haben jemals eine „sozialdemokratische Politik“ verfolgt. Gerhard Schröder hat mit seinen Reformen unter Joschka Fischer schlicht die Ausgaben des nimmersatten Staates drastisch reduziert! Alle Bundeskanzler haben schlicht etwas anderes getan: die bestehende Industrie geschützt, den sozialen Frieden im Fokus gehabt, Forschung gefördert und alle haben auf die Amis mit deren Superwirtschaft geschielt! Das Motto? Wie schaffen die das? Ein kleiner Hinweis: Die Amis haben eine perfekt funktionierende Finanzindustrie, die aus kleinen Firmen Multis machen will! Der Deutsche Witz ist folgender: Wir haben nur deswegen so viele „hidden champignons“, weil unsere „Finanzindustrie“ kein Wachstum für „Champions“ ermöglicht! Vielleicht wird das „rocket internetrichten?!??

Sozialdemokratisch“ kann man heute im internationalen Wettbewerb durchaus die Bürger glücklich machen, wenn man in Norwegen, einem Lande des Ölreichtums lebt!

In Deutschland bedeutet „Sozialdemokratie“ schlicht „hohe Abgaben“! Unsere Wirtschaft ist extrem erfolgreich. „Globale Multis“ entstehen bei uns selten, weil unseren Firmen die „professionelle Förderung“ durch einen perfekt funktionierenden Finanz- und Marketing-Sektor fehlt!

Umverteilung“! Das verbleibt als Restposten des „Sozialdemokratischen“ Zeitalters. A bisserl mehr funktionierender „Kapitalismus“ wäre angemessener! Dann müßten sich weniger Leute Sorgen hinsichtlich ihrer Stromrechnungen machen!

Ein „Sozialdemokratisches Zeitalter“ könnte man für die Zukunft herbeibetteln oder -demonstrieren! Die Ungleichverteilung der Vermögen führt eh geradewegs in die nächste Revolution! Man erhöhe einfach die Erbschaftssteuer drastisch! Das wiederum ist auch mit US-Republikanern zu machen! 

Dies ist ein Schwatzbrett-Beitrag!


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