Freitag, 28. März 2014

Berlin icke liebe ditte jute Jebahren von deine Ordnungshütern



Moabiter Plaudereien; 28.03.2014

Heute ist der Chinesische Staatspräsident Xi Jinping in Berlin angekommen. Und Berlin hat ihn mit seiner weltweit einmaligen Art von effizienter Polizeiarbeit in Empfang genommen.

File:Staatsbesuch Elisabeth64.jpg
"Motorradstaffel für DIE Queen 1964 in Koblenz"
(Quelle: Wikipedia / Autor: Verkehrsdirektion Koblenz /
Lizenz: GNU Free Documentation License)

Es gibt da keinen großen Unterschied zwischen den Weltenlenkern aus den USA, aus Rußland oder aus China

Zuhause werden halbe Stadtviertel abgeriegelt oder Straßen über Stunden gesperrt, wenn dort Potentaten mit Ortskenntnissen auch nur von A nach B wollen.

In Berlin erleben die Herren (und Damen) eine angenehme Überraschung. Man muß eine Großstadt nicht lahm legen, nur weil man mal schnell zur Kanzlerin will. 

Klar! Wenn der Chinesische Staatspräsident  kommt, dann herrscht auch in Berlin Sicherheitsstufe EINS. 

Dann kreisen die Hubschrauber über dem Bezirk Mitte. Und manchmal fliegen sie so tief, dass man sie fast mit Händen greifen möchte.

Nur! Der Lindwurm des Präsidentenkorsos wird schlicht und professionell und ohne viel Aufheben durch die Stadt geleitet. 15 Motorräder mit Berliner Polizisten in Gala-Uniform führen diesen chinesischen allerdings an.

Monate vorher erfolgten sicherlich die ersten Absprachen zwischen den Sicherheitsbehörden. Planungen werden nachfolgend stundengenau erstellt. Mögliche Fahrrouten werden gewählt. Jeder Gullideckel entlang dieser Routen wird letztendlich geöffnet, wieder geschlossen und nachfolgend verplombt werden.

Am Tag der Anreise des Objektes der Begierde der Sicherheitsleute zeigt dann die Berliner Polizei ihre wunderbar professionelle Regie und Arbeit. Und die wird jedes Mal auch wahnhaft ängstlichen Staatsgästen zeigen, was für ein tolles Land Deutschland ist.

Der hier adressierte Staatspräsident bekommt die Arbeitsweise seines Berliner Vorauskommandos nicht mit. Stunden vor seinem Erscheinen werden unterschiedliche Routen systematisch geprüft. Erste Polizeiwagen beziehen ihre Position.

Nicht nur entlang der eigentlichen Route beginnt dann das, was unser Land (Berlin) von anderen Staaten unterscheidet.

Der Lindwurm wird über mehrere Kilometer im Vorhinein zeitlich choreographiert. Kreuzungen werden durch Polizeifahrzeuge angefahren, Polizisten stehen „plötzlich“ an neuralgischen Orten. Motorräder der Berliner Polizei beginnen, ihre Dominanz zu zeigen. Wer jetzt als Autofahrer oder Fußgänger nicht schnell oder „sofort“ das Feld räumen will, der erlebt in Windeseile ein Donnerwetter von ein, zwei, drei schnellstens herbei rasenden Polizisten mit „Berliner Schnauze“.

Der Staatspräsident bekommt also mit, dass er erschütterungsfrei durch Berlin zum Zielort seiner Wahl eskortiert wird. Er sieht und spürt, dass seine Fahrbahn frei ist. Er sieht die Polizei.

Er sieht aber auch, dass da nur kleine Staus für den Plebs sind, der Plebs also nicht wirklich ins Koma gelegt wurde. Und das ist schön. Besonders schön ist es, wenn der Plebs ihm auch noch zuwinkt!

Vor zehn Jahren habe ich selbst mal eine erschauernde Ausnahme von der Berliner Gelassenheit erlebt. Der damalige Irakische Staatspräsident wurde über die Leipziger Straße gefahren. In dieser Straßenschlucht fuhr dem Konvoi ein schwarzer Kleintransporter voran. Aus dem Schiebedach ragte ein maskierter Sicherheitsbeamter heraus, der seine Maschinenpistole auf einem Sandsack abgelegt und nach vorne angelegt hatte. Der obligatorische Hubschrauber flog in einer Höhe von vielleicht 50 Metern frontal voran. Es sah aus wie eine Invasion von Krimsoldaten, die a la Hollywood „Independence Day“ mit Invasion in Berlin aufführen wollten!

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