Montag, 10. März 2014

Der „Gutmensch“ Uli Hoeneß als Steuerhinterzieher – vs – Der „Intensivtäter“ hinter Gittern



Uli Hoeneß hat Steuern hinterzogen. Es sind mehrere Millionen €uro, um die es geht. Uli Hoeneß hat immer soziales Engagement gezeigt und sich persönlich für viele, viele Menschen eingesetzt.

Die JVA Plötzensee ist eine Jugendstrafanstalt des Landes Berlin, in der bekanntlich Intensivtäter ihre Strafe absitzen. In Deutschland (und insbesondere im Land Berlin) kommen Jugendliche Täter nämlich nur dann hinter Gitter, wenn sie voerher viele, viele Straftaten begangen haben oder „ihre Opfer regelmäßig mit einer Bohrmaschine umbringen“! (Achtung: Satire!)

Soweit so gut, was Vorurteile anbelangt.

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"Laßt uns glücklich bleiben! - oder aber: Wahrnehmung der Korruption)" 
(Quelle: Wikipedia / Autor: Talkstosocks / Lizenz: public domain)

Uli Hoeneß ist sehr wohl ein äußerst erfolgreicher Mensch. Der Autor kennt ihn nicht, die wenigsten Bundesbürger dürften ihn persönlich kennengelernt haben. Aber, es steht zu vermuten, dass Uli Hoeneß seinen Erfolg seinem Fleiß, seinem sozialem Einfühlungsvermögen und seinem professionellem Umfeld zu verdanken hat. Kein Mensch wird ohne Partner, Kumpels oder Beziehungen „alleine“ erfolgreich. Die Wurstfabrik von Herrn Hoeneß hat Mitarbeiter, die die Würste erzeugen, verpacken und vermarkten. Und die Verteidigungsstrategie von Herrn Hoeneß ist eine hoch bezahlt konzipierte! Insofern ist das Mitfühlen von Gisela Friedrichs (für eine schlicht professionelle Arbeit) bei Herrn Hoeneß unangebracht. (Diese Frau ist offizielle Gerichtsreporterin des „Sturmgeschützes der Demokratie“, dem SPIEGEL!)

Was der Bürger über Herrn Hoeneß weiß, dass stammt ebenfalls aus professionell erzeugter Pressearbeit. Stand heute hat Uli Hoeneß wahrscheinlich sogar 27.000.000 €uro an Steuern hinterzogen! 

Ein Fahrticket im Öffentlichen Nahverkehr des Landes Berlins kostet widerum so circa 4 €uro. Auch diese Zahlen kann man der Presse entnehmen. Im Jahr 2008 berichtete der Tagesspiegel davon, dass in Plötzensee „155 von 480“ Insassen wegen Schwarzfahrerdelikten einsitzen würden! Es mache allerdings keinen Sinn, „wenn Leute 150 Tagessätze zu 10 Euro abzusitzen hätten“! 

Noch weniger Sinn macht der folgende Fall eines "Berufsjugendlichen". 2010 berichtete die taz von einem 26-jährige Berliner. Der Mann ließ sich wiederholt wegen „Beförderungserschleichung“ erwischen. Gleich elf Mal ließ sich der dümmliche Idiot erwischen! Nur als Einschub: 11 x 4 = 44 Euro! Verknackt mit allen Folgekosten wurde er ob einer Strafe über Schwarzfahrer, über 3.084 Euro. Da können Jahre im Knast zusammen kommen!

Ob ein Schwarzfahrer ebenfalls „immer soziales Engagement gezeigt und sich persönlich für viele, viele Menschen eingesetzt“ (siehe oben) hat? Das werden weder die SZ, die FAZ noch GALA recherchieren. Und Frau Friedrichsen wird vor Gericht nicht anwesend sein wollen, um eine Aussage wie „Ich habe vergessen, mein Ticket zu kaufen!“ zu bewerten!

3.000 €uro Schuld gegenüber einem ÖPNV-Unternehmen führen zu Monaten Knast? Millionen an Steuerhinterziehung führen zu wohlmeinenden Artikeln im SPIEGEL? Wie kann das möglich sein?


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