Was ist die Europäische Union (EU)
denn nun eigentlich? Ein Staatenbund, ein Bundesstaat oder ein verkapptes
„Viertes Reich“? Oder mindestens eine Bedrohung für die Demokratie in ihren Mitgliedsstaaten?
Ende Mai
2014 wird zum achten Mal das Europa-Parlament gewählt. Und
dieses Parlament wird nachfolgend den Präsidenten der EU-Kommission wählen.
Das klingt durchaus nach Demokratie, die realiter durch den Lissabon-Vertrag
abgesegnet ist. Mehr demokratische
Kontrolle als heute hat es auf EU-Ebene zuvor noch niemals gegeben.
Die Europäische Union ist seit jeher allein
schon in der Namensgebung in einem stetigen Wandel begriffen gewesen. Mal vertieft sie sich, mal dehnt sie sich
aus und ständig hat sie Krisen. Und die Briten wissen immer alles besser.
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"Europäische Union" (Quelle: Wikipedia / Autor: TUBS![]() |
Und sie hatte
definitiv vor zehn Jahren weit höhere Ziele. Helmut Kohl war da als überzeugter Europäer noch Wegbereiter gewesen! Anfang des neuen Jahrtausends bis 2003 tagte ein „Europäischer Verfassungskonvent“,
der tatsächlich den Entwurf für eine „Europäische
Verfassung“ erarbeitete. Von den Mitgliedsstaaten wurde dementsprechend der
„Vertrag über eine Verfassung für Europa (VVE)“ unterzeichnet. In Referenden in Frankreich und den Niederlanden
wurde dieser Verfassungsentwurf aber abgelehnt
und nachfolgend der Lissabon-Vertrag als „Quasi-Notlösung“
ratifiziert. Ein Mehr an Demokratie auf EU-Ebene ist immerhin da. Eine
Verfassung existiert nicht. Die gibt es aber auch nicht in Großbritannien. Und
in Deutschland gibt es nur ein Grundgesetz.
Man mag es
bedauern. In Staaten wie the United
Kingdom oder Frankreich werden
bei den Wahlen zum EU-Parlament Parteien wie „UK Intependent Parteiskaja (UKIP)“
oder „Front Nationalskaja (FN)“ enorme Stimmengewinne verbuchen
können. Das EU-Parlament könnte nach der 2014er Wahl also ein wenig „Weimar“
erleben.
Was in the
United Kingdom UKIP ist, das ist in Deutschland
das Bundesverfassungsgericht!
Die Briten wollen ihr über Jahrhunderte erworbenes Recht auf Freiheit und Parlament in London nicht verlieren! Das BVG rettet für Deutschland streng juristisch und stetig das Recht
des Bundestages auf Budgetkontrolle.
(Wenn das so weiter geht, entscheidet das
BVG bald öfter über Europa als der Bundestag überhaupt tagt.)
Das Grundproblem ist in allen
Mitgliedsstaaten prinzipiell immer das Gleiche. Die „Nation“ und das „Volk“ sind
jeweils ungefähr deckungsgleich und nationale Parlamente bieten eine
demokratische Kontrolle. Zusammen sind wir aber ein Kontinent.
Auf EU-Ebene kann der eigene nationale Charakter, kann die eigene nationale Tradition nicht weiter verfolgt
werden! Weder kann the UK Europa seinen Willen aufzwingen, noch kann das BVG sein Rechtsverständnis dem Europäischen Gerichtshof aufzwingen. Das ist bitter in der Erkenntnis und erklärt
ausreichend den Erfolg der Europagegner auf nationaler Ebene.
Nur!? Was
will man machen? In der Europäischen Union gibt es all zu viele Mitgliedstaaten, die sich auf 1.000 – 2.000
Jahre nationaler Vorgeschichte berufen können. Und das ist gut so! So, where is the beef?
In der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) befassen
sich gerade in diesem Jahr viele Vortragende mit einer dort erkannten „Europäischen Krise“, die „juristisch“
gelöst gehöre. Und Heribert Prantl hat heute einen kleinen Apell
hinsichtlich mehr Demokratie und mehr Verfassungskonvent und mehr
Volksentscheid geleitartikelt und sieht das BVG zu Recht am Ende seiner Entscheidungskompetenz.
Nur kann da kein Fleisch sein! Denn egal wie wunderbar wir Europäer
die Kompetenzen zwischen „Superstaat Europäische Union“ und den Nationalstaaten
auch immer austarieren könnten! Ein nicht all zu fremdes „Vorbild“ bieten die USA! Und da treibt es die Bundesstaaten, sich nicht von Washington
reinreden zu lassen! Glaubt irgendjemand, dass George W. Bush II der
Traumpräsident der Kalifornier war?
Staatenbund,
Bundesstaat oder „Viertes Reich“ mag als Beschreibung für die Europäische Union
immer passend oder unpassend sein. Als EU-Bürger
hat man immerhin einen Pass, der
weltweit gilt. Das CIA-World-Factbook anerkennt die EU. Und wer lesen
kann, der sollte dort die Kräfteverhältnisse auf dem Planeten mal erkunden!
Für mich persönlich als einzelnem Bürger gilt die Gefahr, dass nicht etwa ein George W III als Präsident der
EU-Kommission gewählt werden könnte, sondern BungaBunga-Berlusconi!
Eine „immer tiefer Union“ darf gerne flach
landen. Ich z. B. will keinen Schwanz keines Italieners in meinem Popöchen haben. David
Cameron will das auch nicht. Ein neuer Anlauf für „weniger Brüssel“ und gerade dadurch „mehr
Gemeinsamkeit“ ist für 2017 also gerne anzuvisieren!
Wenn
allerdings „der Putin“ weiter einen kalten Krieg anstreben sollte, dann werden
die Karten neu gemischt werden. Dann wird die Europäische Union im Rahmen der NATO für ihre Sicherheit leider Billionen €uro fließen lassen müssen. Selbstschutz läßt Argumente von Nationalkaspern
wie UKIP oder FN schnell ins Leere laufen. Den Schwanz vom Putin will nämlich gleich gar niemand spüren wollen! Und dann erst wird sich ein "Wesen" der Europäischen Union in völlig unbeabsichtigter Form herauskristallisieren!
Es stellt sich die Frage, ob es wirklich im Interesse von "dem Putin" oder "den Chinesen" liegt, wenn die Europäische Union mit ihren 500.000.000 Steuerzahlern ihre weidlich genossene Friedensdividende ad acta legt und sich gezwungenermaßen auf ihre Sicherheit konzentriert.
Dann gibbet es nicht nur Typhoons am Himmel! Sondern noch aufgepilztere Vögel, die aufgemotzte SowjetFlieger wie die SU-50 +++ adressieren werden! Das wäre dann aber schon der Weg in ein neues Zeitalter mit Risiken a la 1914!
Was das wohl mit dem Demokratiedefizit der EU zu tun hat? Keine Ahnung. Da muß man "den Putin" fragen.
Dann gibbet es nicht nur Typhoons am Himmel! Sondern noch aufgepilztere Vögel, die aufgemotzte SowjetFlieger wie die SU-50 +++ adressieren werden! Das wäre dann aber schon der Weg in ein neues Zeitalter mit Risiken a la 1914!
Was das wohl mit dem Demokratiedefizit der EU zu tun hat? Keine Ahnung. Da muß man "den Putin" fragen.
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