Dienstag, 31. Juli 2012

Verkaufen und Wortwahl - ohne praktische Tipps


Nicht jeder Verkäufer weiß es! Der Kunde ist ein glücklicher, ein eitler, ein kritischer Geist. Er möchte kaufen und nichts verkauft bekommen! Trotzdem darf ein Verkäufer mit einem Kunden reden und sich unterhalten.

File:MakingAFace.jpg
(Quelle: Wikipedia / GNU Free Documentation License /Autor: Sam Fentress)
Die „Einwandbehandlung“ ist jedem Verkaufstrainer auf die Stirn tätowiert. Jeder Verkaufstrainer kennt die „27 Wege“ der Einwandbehandlung. So wird verkauft! So wird verkauft!So wird verkauft!!!

Nun, das klappt statistisch gesehen gut oder statistisch gesehen schlecht gut beim Verkaufen! Letztendlich ist Suggestion gefordert, wenn ein Kunde kaufen soll! Die Suggestion des Kaufens ist statistisch gesehen mit höheren Margen verbunden.

Das wissen gute Verkäufer. Positive Worte, positive Sprachbilder sind das A und O!

Zitat Süddeutsche Zeitung:

„Einmal haben wir Probanden Sonnenbrillen gegeben, mit denen sie bei grellem Gegenlicht Wörter von einer Tafel ablesen sollten. Sie hatten immer die gleichen Sonnenbrillen auf. Aber wenn wir ihnen sagten, sie seien von Armani, konnten sie die Wörter besser entziffern. Genauso mit Kopfhörern: Mit vermeintlichen Markenkopfhörern konnten die Probanden auf einmal Wörter besser durch Störgeräusche hindurch hören.“ (SZ; 30/01/2009:Interview mit dem Verhaltensökonom Dan Ariely)

Dieser Aspekt des menschlichen Wesens bewirkt unverblüffenderweise auch, dass Männer besonders einfühlsame und Frauen besondere mathematische Höchstleistungen erbringen können, wenn man sie VORHER mit entsprechender Wortwahl auf eine solche Leistung vorbereitet!

Im Bereich des Verkaufens gilt es daher, entsprechende Adjektive und Sprachbilder zu benutzen, welche die Vorteile eines Angebotes prinzipiell verstärken und den Kaufwillen eines Interessenten prinzipiell fördern.

Natürlich kann man so auch Schrottimmobilien oder Adelstitel verkaufen oder Anlageprodukte an der New Yorker Börse. Aber das muss mensch ja nicht. Man kann auch Armani-Brillen andienen!

Samstag, 28. Juli 2012

Verkaufen an Einkäufer – Profis und José Ignacio López de Arriortúa


Einkäufer haben Macht! Sr. López hat das für Volkswagen und für Ferdinand Piëch dem damaligen Vorstandsvorsitzenden dort erfolgreich ab dem Jahr 1993 beispielhaft bewiesen.

Ich zitiere hier ausdrücklich Wikipedia und gebe nicht meine eigene Meinung wieder:

Datei:Maldives25a-rear choke.jpg
"Ein Verkäufer "- Wikimedia Commons / Author: Cpl. Benjamin M. Georgejfkgf
Piëch holte 1993 José Ignacio López und sieben seiner Mitarbeiter von General Motors mit einer Kompetenz- ausweitung zum damals angeschlagenen Volkswagen-Konzern nach Wolfsburg, wo dieser den neuen Vorstandsbereich „Produktions- optimierung und Beschaffung“ übernahm
"Auf Grund der Umstände des Übertritts – Lopéz hatte offenbar Firmeninterna mitgenommen – erstattete Opel bzw. General Motors Strafanzeige gegen die neuen VW-Mitarbeiter. Parallel wurde in den USA eine Klage auf Grundlage des RICO-Acts, einem Gesetz, das ursprünglich zur Bekämpfung organisierten Verbrechens geschaffen wurde, erhoben, von der auch Piëch betroffen war. In beiden Fällen unterstellte General Motors Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen und Industriespionage. Die Klagen wurden nach einem Vergleich zurückgezogen. Piëch musste dazu López 1996 zum Rücktritt drängen, außerdem zahlte VW 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz an GM und bezog für 1 Milliarde US-$ Bauteile von GM.

Wie kann man mit einem Einkäufer wie José Ignacio López oder einem seiner „Krieger“ zusammenarbeiten und trotzdem Geld verdienen? Dazu bedarf es zweier weiterer Zitate aus Wikipedia: 

Der Begriff Lopez-Effekt ist nach Jahren immer noch bekannt, allerdings in negativer Hinsicht als Synonym für billige und oft mangelhafte Bauteile (z. B. der Luftmassenmesser). Vereinfachte Montageleistungen in der Produktion der Fahrzeuge musste der Kunde später durch umfangreichere Reparaturen teuer bezahlen, wie beispielsweise beim Golf IV durch die Verlegung des Blinkerrelais in den Warnblinkschalter im Armaturenbrett, wodurch bei einem Defekt des Relais der komplette Warnblinkschalter erneuert werden muss.“ 
 … 
 
Sein Lebenstraum, eine baskische Autofabrik unter der Marke Carmen zu errichten, hat sich bis 2012 noch nicht verwirklicht.

Um mit derart mächtigen und konsequent handelnden Einkäufern gedeihlich zusammenarbeiten zu können, gilt es, die in den Zitaten beschriebenen Aspekte zu beachten. Einkäufer können destruktiv handeln, sie können einen Auftragnehmer in den Ruin treiben und sie sind doch Menschen. 

Daher ist es empfehlenswert, Verkäufer auf Einkäufer anzusetzen, die langfristig agieren und professionell vorgehen. Was Professionalität im Umgang mit zerstörerisch wirkenden Verhandlungspartnern im Detail bedeuten kann, wird hier nicht angedeutet! Beachten Sie spaßeshalber trotzdem drei Grundregeln:

Nummer Eins: Denken Sie an Dale Carnegie! Sie verkaufen nicht! Sie bleiben im Gespräch, diskutieren die technische Herausforderung. Sie treffen sich und verweigern schlicht jedes Verkaufsgespräch! Sie besprechen aber gerne und fundiert hilfreich die technischen Probleme des Kunden! Lernen Sie Ihren Einkäufer als Mensch kennen. Welche Ausbildung strebt seine Tochter an? Dabei dürfen Sie alle Register ziehen, die Sie z.B. in einem Fußballverein ziehen dürften, um die Väter der Kumpels Ihres Sohnes kennenlernen zu können. Vorsicht! Keine „geldwerten Vorteile“! Sie bestechen nicht, Sie lernen Jemanden kennen. Worin liegt der Lebenstraum des Einkäufers begründet? Vielleicht sind nur drei Monate einer Rundreise in Chile gefordert?

Nummer Zwei: Der Einkäufer hat Vorgaben! Sein Einkaufspreis ist „fest“ vorgegeben! Ihre Aufgabe lässt sich mit einer einfachen Frage abarbeiten! Welchen Preis möchte der Einkäufer zahlen? Passt das mit Ihren Vorstellungen hinsichtlich eines Verkaufspreises zusammen? Ist dieser Preis aus strategischen oder operativen Gründen zu rechtfertigen? Wenn ja, dann schließen Sie – nach einem klassischen Verkaufsgespräch – einfach ab! Sie sollten sich allerdings ein wenig zieren!

Nummer Drei: Bestechen dürfen Sie einen Einkäufer grundsätzlich nicht, Sie können Ihn aber „umwerben“! Befolgen Sie die Ratschläge von Dale Carnegie! Gehen Sie immer in Vorleistung für die „Person“ des Einkäufers, für den "Menschen" selbst. Ignorieren Sie seine Rolle als Einkäufer! Welchen Tip können Sie ihm für die Ausbildung seiner Tochter geben? Nennen Sie ihm Referenzen und Telefonnummern! Genau so können Sie langfristige persönliche Beziehungen aufbauen, die Ihrer Firma und Ihnen niemals schaden können! Was können Sie tun, um den Lebenstraum des Einkäufers wahr werden zu lassen?

Der Clou liegt nachfolgend darin, diese drei Grundregeln sinnvoll zusammen zu bringen. Sie haben den Einkäufer als Mensch kennengelernt. Sie kennen seine Vorgaben! Sie kennen seinen Lebenstraum! Sie bieten dem Einkäufer private Tipps, Ideen und diskutieren ALLES mit ihm!

Es mag Ihnen dreist vorkommen, aber der Rest, den Abschuss kann ein Profi sich dann selbst erarbeiten!

Kommt es zu keinem Abschuss, so könnte Ihr Einkäufer Ihre Ratschläge alsbald persönlich vermissen! Sie schließen Ihn aber weiterhin nicht aus! Keinesfalls! Sie sind weiterhin für ihn da, haben eventuell manchmal "momentan Land unter"! 

Der kommt schon.

Sie lachen? Nun, die anderen möglichen "Details" für eine "Zusammenarbeit" können hier nicht einmal angedeutet werden!

Freitag, 27. Juli 2012

Verkaufen im Inbound – Wie kann man Provisionen bekommen?


Sollten Sie im Inbound beschäftigt sein, so freuen Sie sich, wenn Sie in Deutschland 11€ oder mehr verdienen dürfen! Freuen Sie sich von Herzen! Wenn Sie dann gerade mal 20 Stunden in der Woche arbeiten dürfen, dann werden Sie am Jobcenter dennoch nicht vorbeikommen. Machen Sie Ihrem Arbeitgeber also besser klar, dass er an Ihnen etwas hat. 

In der real existierenden Wirklichkeit sind Sie in Deutschland mit 8,50€ schon gut bezahlt!
 
Im Inbound werden Sie angerufen! Ein Kunde Ihrer Firma, Ihres Arbeitgebers ruft Sie an. Der Kunde hat ein Anliegen. Die Beantwortung der Frage, die Bearbeitung dieses Anliegens eines Kunden ist mit Ihrem Gehalt grundsätzlich abgegolten! 

Höchstwahrscheinlich stehen Sie mit Ihren Kollegen unter der Beobachtung durch ein externes Qualitätsmanagement (QM). Es wird Ihnen passieren, dass Sie bzw. Ihre Arbeit durch Testanrufe geprüft wird!

http://simplex-bpo.com/blog/wp-content/uploads/2012/07/10001319_xl.jpg
http://www.google.de/imgres?start=83&um=1&hl=de&sa=N&biw=1280&bih=667&tbm=isch&tbnid=g5W3r2p_x5qY3M:&imgrefurl=http://simplex-bpo.com/blog/understanding-inbound-call-services/&docid=QiZ3tgdZfIJPSM&imgurl=http://simplex-bpo.com/blog/wp-content/uploads/2012/07/10001319_xl.jpg&w=3832&h=2554&ei=FvsSUP6uPNDmtQbN9YCQAg&zoom=1&iact=rc&dur=454&sig=110804088149456440753&page=5&tbnh=122&tbnw=183&ndsp=24&ved=1t:429,r:15,s:83,i:53&tx=142&ty=86

Dies ist Ihre Chance! Verhalten Sie sich von Anfang an oder ab sofort so, als wäre jeder Anruf ein Testanruf! Nehmen Sie eine Kladde zur Hand! Schreiben Sie sich persönlich und für sich selbst auf, was die Kunden wollen, wenn diese mit Ihnen reden.

Vermerken Sie bei allen Anrufen im Detail, wenn ein Kunde etwas kaufen möchte ODER EVENTUELL kaufen würde!

Dieser Unterschied zwischen „möchte“ und „würde“ ist entscheidend. Versuchen Sie, Kundenwünsche zu erfassen, die das Computerprogramm (z.B. die schreckliche SAP) an Ihrem Arbeitsplatz in der jeweiligen Situation nicht hergibt! Erfassen Sie Kundenwünsche „auf Papier“! Nutzen Sie Ihre Kladde!

Nun kommt der nächste Schritt!! Verweisen Sie auf Ihre positive Bewertung durch die Qualitätsscherung! Verweisen Sie auf die Beispiele eines „Verkaufs“! Zeigen Sie auf, dass Sie mehr Möglichkeiten bei Ihrer täglichen Arbeit benötigen, um die erkannten Wünsche der Kunden bedienen zu können! Zeigen Sie die Statistik Ihrer Kladde her!

Bieten Sie sich an! Sie wollen Kunden akquirieren dürfen! Sie scheuen keine Schulung! Verkaufen kann nicht jeder, aber Sie bleiben am Ball, können Ihre Kladde zeigen und haben Ihr Testat des QMs!

Somit können Sie Ihr Gehalt im einstelligen Prozentbereich steigern, sich Perspektiven im Outbound oder Vertrieb erschließen oder eine Karriere im Betriebsrat anstreben, so Ihr Arbeitgeber einen solchen zulässt!

Erfolgreiches Verkaufen im Outbound


Wie kann man im Outbound erfolgreich Geld verdienen? Es hängt von den Provisionen ab! Und vom zu beackernden Marktsegment!

Wenn Sie keine Provisionen bekommen, dann lassen Sie es! Beachten Sie schnurze die Vorgaben, die Ihnen vorgegeben sind. Erfüllen Sie diese so trickreich als möglich. Sparen Sie Ihre Kräfte und Zeit für wichtigere Aufgaben. Suchen Sie sich einen neuen Arbeitgeber. Sie haben ja mittlerweile in diesem Outbounding Berufserfahrung!


http://www.holldon.com/wp-content/uploads/outbound-call-center-training.jpg
http://www.google.de/imgres?num=10&hl=de&biw=1280&bih=667&tbm=isch&tbnid=UDynRKRKF1tFaM:&imgrefurl=http://www.holldon.com/tag/outbound-call-center-program/&docid=sR95RMdWn_-R8M&imgurl=http://www.holldon.com/wp-content/uploads/outbound-call-center-training.jpg&w=560&h=375&ei=r_kSUOKHHMeGswbwm4GADA&zoom=1&iact=hc&vpx=778&vpy=317&dur=46&hovh=184&hovw=274&tx=128&ty=94&sig=110804088149456440753&sqi=2&page=1&tbnh=143&tbnw=202&start=0&ndsp=17&ved=1t:429,r:9,s:0,i:97

Wenn Sie Mini-Provisionen oder Mini-Boni im einstelligen Eurobereich bekommen, dann müssen Sie die „brute-force-Methode“ anwenden! Sie telefonieren Ihre Adressbestände konsequent jeden Tag durch! Sie sind Verkäufer! Gönnen Sie potentiellen Kunden auch mal zehn Minuten! Hinterlassen Sie bei jedem Kunden einen positiven Eindruck und buchstabieren Sie Ihren eigenen Namen deutlich und zum Mitschreiben! Heben Sie sich von Ihren Kollegen durch Freundlichkeit und Höflichkeit ab! Sie können Ihren dürftigen Stundenlohn so um 50% erhöhen!

Sie glauben das nicht? Sie werden den Erfolg dann merken, wenn potentielle Kunden in Ihrer Firma zurückrufen und Sie persönlich sprechen wollen! 

Allerdings werden Sie schnell feststellen, dass Ihre Arbeit Sie auslaugt. Fremdbestimmte Arbeit widerspricht dem Grundcharakter des Menschen. Also sollten auch Sie sich perspektivisch um eine besser bezahlte Tätigkeit bemühen! Nun, wer sein Gehalt mit Mini-Provisionen deutlich steigern kann, der darf sich zu Recht als "erfolgreichen Verkäufer" bezeichnen! Seien Sie stolz auf Ihre Leistung!

Wenn Sie „richtige“ Provisionen oder Boni bekommen, die pro Abschuss z.B. mehr als 100€ auf Ihr Konto fließen lassen, dann haben Sie Ihr Glück in der eigenen Hand! Wenn Sie in einem funktionierendem Markt arbeiten!?! Lesen Sie also Dale Carnegie. Jeder potentielle Kunde verdient – zumindest als Ziel – eine Stunde Ihrer Zeit. Fragen Sie! Hören Sie zu! Geben Sie Tipps! Verkaufen dürfen Sie nicht! Irgendwann will der Kunde kaufen!

Es gibt zu diesem Thema „Outbounding“ übrigens fundierte Studien, die den möglichen monetären Erfolg für die „Outbounder“ und deren Arbeitgeber untersucht haben. Es hängt sicherlich von den zu beackernden Märkten ab. Zahlt eine Firma dem Outbounder zu wenig und z.B. dem Kunden zu viel an „Preisnachlass durch Dankeschön“, so ist das Ergebnis für den Auftraggeber betriebswirtschaftlich negativ.

Es stellt sich recht häufig die Frage, welche Betriebswirte einfachste mathematisch-monetäre Berechnungen durchführen können.

Niedriglöhne im Transportgewerbe – eine Erfolgsgeschichte der Ausbeutung


Sie bestellen via Internet bei Zalando oder Esprit Ihre Kleidung oder Ihre Schuhe. Sie lassen sich von Amazon mit DVDs beliefern. Das Internet bietet herrliche Einkaufsmöglichkeiten.

Francotyp-Postalia, ein „Komplett-Anbieter für die gesamte Postbearbeitung“ erklärt auf seiner Homepage, warum dieses Geschäft in Deutschland so hervorragend und professionell abgewickelt werden kann:

MB L406 Postwagen
Google: Hans van der Sluis http://interessante-bilder.startbilder.de

Ein wesentlicher Meilenstein der Liberalisierung war die Verabschiedung des Postgesetzes 1997. Damit wurde der vormalige Monopolmarkt durch einen wettbewerblichen Rahmen ersetzt und die Exklusivlizenz der Deutschen Post AG sukzessive eingeschränkt. Zielsetzung des Postgesetzes ist es, eine flächendeckende Grundversorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen in einem funktionsfähigen Wettbewerb zu gewährleisten. Nach mehreren Liberalisierungsschritten mit einer Absenkung der Gewichtgrenzen für die Exklusivlizenz wurde der Markt Anfang 2008 vollständig liberalisiert.“  


Zielsetzung der Liberalisierung sind:
- Innovatives und kundenorientiertes Angebot
- Qualitätsverbesserung
- Sinkende Preise
- Produktivitätssteigerung
„ 

… 

Deutschland ist im Rahmen der Liberalisierung einer der Vorreiter in Europa.“ 

Dieses innovative und kundenorientiertes Angebot und diese sinkenden Preise, diese Produktivitätssteigerung erbringt nicht das Internet. Die innovative und kundenorientierte Arbeit von den Mitarbeitern der Paketzustelldienste ermöglicht diese Warenverteilung so preiswert. 


Das Jahreseinkommen liegt laut www.gehalt.de bei vielen Mitarbeitern auch nur bei 18.000€. Das sind griechische Löhne! Diese Löhne ermöglichen erst die erfolgreichen Geschäftsmodelle von Amazon, Esprit, Zalando oder Ebay. Um hier Arbeitsplätze schaffen zu können, reformierte die Politik den Postmarkt mit ausbeuterischem Erfolg. In Wikipedia ist zu lesen:


"Im Dezember 2010 waren bei Post-, Kurier- und Expressdienste 208.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 128.000 ausschließlich geringfügigig Beschäftigte registriert. 24.400 Beschäftigte erhielten zum Erwerbseinkommen zudem Arbeitslosengeld II („Hartz IV“)."


Sollten Sie obendrein noch jeden Morgen Ihre Zeitung im Briefkasten oder direkt vor Ihrer Wohnungstür vorfinden wollen, so ist das mittlerweile zumindest in Berlin ein rechtes Glücksspiel für Sie. Die Austräger dort verdienen 400€ im Monat. Und ihre Touren werden immer länger. Versuchen Sie es mal mit Trinkgeld!

Donnerstag, 26. Juli 2012

CSU / FDP-Koalition – Wen schert schon Europa


Seehofer und Söder für die CSU und allemal Herr Rösler, der junge Mann von der FDP, tun alles für kleine lokale Siege ihrer Parteien in der Provinz Bayern oder im EU-Staat Deutschland. Das Verunsichern von Anlegern, das Hochtreiben der Kosten für die Allgemeinheit gelten da wohl nur als „Kollateralschäden“.

http://tuisto.files.wordpress.com/2010/12/arsch.jpg
http://tuisto.files.wordpress.com/2010/12/arsch.j
In Griechenland und Spanien liegt die durchschnittliche Arbeitslosigkeit bei ca. 25%. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei ca. 50%. Die Löhne, Gehälter und Renten in Irland, Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland sinken seit fünf Jahren teils dramatisch. Die Staaten haben tatsächlich spürbare Sparanstrengungen unternommen, die ihre Wirtschaft in die geplante Krise getrieben haben.

Wer diese Leistungen nur mit Forderungen nach „mehr“ kontert und die Krise durch Forderungen nach dem „Ausstiegs Griechenlands aus dem Euro“ noch befeuert, der muss sich fragen lassen, ob er solche Anstrengungen seinem eigenen kleinen Bäuchlein auch zumuten könnte. Würde Herr Söder, würde der junge Herr Rösler, würde Herr Seehofer einem "Reichskanzler Brüning" sagen "weiter so"?

Warum hat Bayern eigentlich überhaupt Schulden? Es ist eines der deutschen Bundesländer mit der besten Wirtschaftskraft. In jeder Regierung, der die Union im Bund angehörte, bediente die CSU die Sonderinteressen Bayerns königlich. Forschungsinstitute und Subventionen gingen speziell nach Bayern. Die „Sparanstrengungen der CSU" insgesamt sind vor diesem Hintergrund dürftig.

Wo stünde Deutschland eigentlich heute, wenn es seit Jahrzehnten die "CDI" Hessens und die "CDA" Niedersachsens und die "CDO" Berlins gegeben hätte?

In der Demokratie gibt es glücklicherweise Wähler. Natürlich dürfen auch Herr Seehofer oder der junge Herr Rösler den „Stammtisch-Wählern“ nach dem Munde reden oder „Issues“ setzen. 

Seit 2008 leben wir aber in Zeiten, die wirtschaftlich und finanziell höchst unsicher sind. Unser Wohlstandsmodell wird massiv hinterfragt! In solchen Zeiten werden Politiker von Format benötigt.

Man kann es nicht klar genug aussprechen: Diese Äußerungen kommen bei 250.000.000 Europäern der südlichen Staaten sehr schlecht an! Wollen wir Deutschen waise oder weise sein?

Die Stammtische mögen verblödet sein, der Bürger ist es nicht. Angst haben beide! Arbeiten und sich anstrengen kann nur der Bürger! Der Stammtisch ist ein Eunuch. Der Stammtisch kann nicht arbeiten!

Sonntag, 22. Juli 2012

WasserMusik 2012 – Haus der Kulturen der Welt in Bestform


Vom 21.07. bis zum 11.08. veranstaltet das Haus der Kulturen der Welt (HKW) sein Sommer-Open-Air-Festival „WasserMusik 2012“. Die Musik des Südens ist in diesem Jahr Thema.

Eine Eine Welt ohne Norden – ohne den Einfluss der europäischen Mächte, die bis heute gerne die Ströme materieller wie immaterieller Güter in die einstigen Kolonien bestimmen.

Süd_Süd bezeichnet den Austausch unterhalb des Radars der kolonialen Wahrnehmung, da, wo die vertrauten europäischen Anknüpfungspunkte langsam verschwimmen. Meistens steht Afrika im Zentrum: Im Osten des Kontinents entwickelte sich unter indischen und arabischen Einflüssen die Taarab-Musik. Westafrika pflegt einen fruchtbaren Austausch mit der Karibik, was unter anderem zur Entstehung der Champeta in Kolumbien führte. Rumba reiste aus Zentralafrika nach Kuba, von dort zurück auf den afrikanischen Kontinent und hat heute ein Kreativzentrum in Ostafrika. Mit Palenque und Garifuna schließlich präsentieren sich Kulturen entflohener ehemaliger Sklaven aus Kolumbien und Zentralamerika.(Eigenwerbung HKW)

Heute Abend wird „Gnawa“ – Musik aus dem Maghreb gespielt. GNAWA DIFFUSION werden ihre Musik von der Dachterrasse des HKW in den Tiergarten erklingen lassen.

Schon um 18:00 Uhr gab es eine Gesprächsrunde, die sich mit Gnawa und der politischen Lage in Nordafrika befasste. Kein „Arabischer Frühling“ sondern ein „Arabischer Alptraum“ wurde beschrieben, der Islamisten die Bühne überlässt.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Verkaufen – CallCenter und „brute force“


Wenn in der Informatik ein Code oder ein Passwort geknackt werden soll, dann wird dort gerne brutale Gewalt eingesetzt. Die „brute force“ – Methode bedeutet, dass so viele Rechner als möglich so lange wie nötig einfach JEDE Möglichkeit der Kombination eines z.B. 12-stelligen Passwortes ausprobieren werden. Von „000000000000“ über „1256_9UUu 9k“ bis zu „ZZZZZZZZZZZZ“ wird jede Kombination geprüft. 

Diese kleine mathematische Aufgabe können alle Rechner dieses Planeten in den nächsten paar Jahrhunderten theoretisch garnicht lösen. Dennoch führt die Methode häufig zum Erfolg. Die meisten Passwörter lauten „Mutter“, „26.12.72“ oder „IliLba12.11.2012“ (Ich lag im Liebesbett 12.11.2012). Nach solchen Kombinationen wird zuallererst geschaut! Nicht alle Passwörter sind zwölf Zeichen lang.


Brute Force Attack on WordPress
Google: by Ben Cook on November 30, 2009

Exakt gleich wird diese Methode angewendet, um mit „brutaler Gewalt“ die Brieftaschen von 80.000.000 Bundesbürgern oder 7.000.000.000 Erdenbürgern anzugehen. Callcenter leben vom Mindestlohn, der bei vielen Mitarbeitern bei 7,50€ in der Stunde liegt. Somit können Callcenter Tausende Arbeitnehmer an die Telefone setzen, um Telefonate anzunehmen, oder, um Kunden anzurufen. Natürlich kann ein Callcenter nur dann jeden möglichen Kunden erreichen, wenn die Telefone von morgens 9:00 Uhr bis abends 20:00 Uhr besetzt sind. Die jeweilige Standardzeit wird beachtet ;-)

Der durch Hart -IV vorgegebene Mindestlohn ermöglicht mit voller Absicht den Einsatz von Lohnsklaven. Bei einer Arbeitszeit von 160 Stunden im Monat bei 7.50 € erhält ein Callcenter-Angestellter 1.200€ Brutto im Monat und zum Beispiel in Berlin (mit einem Kind) ca. 950€ Netto auf sein Konto.  Damit liegt dieser Sklave über dem Hartz - IV - Satz! Das "Lohnabstandsgebot" wird eingehalten?

Nein, das wird es nicht, da viele Calllcenter 30 Stunden pro Woche als Kernarbeitszeit festlegen! Damit läßt sich ein Hartz-IV-Satz nur mit Mühe erreichen!

Die Fluktuation in der Callcenter - Branche (mit ihren Hundertausenden von Mitarbeitern) ist hoch. Prämien und Boni liegen im 1€ Bereich. Diese geringen Boni, diese geringen Prämien für erfolgreiche Abschlüsse führen dazu, dass Mitarbeiter die „brute force“ – Methode aus Eigenantrieb heraus anwenden und auch nur dafür erträglich bezahlt werden!

Ein „Outbounder“ (Callcenter-Agent), der potentielle Kunden anruft, der tut das an einem Arbeitstag sicherlich einhundertmal und öfter. Je geringer die Abschluss- oder Erfolgsprämie ausfällt desto kürzer wird die Dauer eines Gespräches sein, die ein „Agent“ dem Kunden zugestehen kann. Dies ist reine Mathematik. Ein Agent kann ansonsten sein Einkommen schlicht nicht sichern.

Es ist klar, dass bei  beiden „brute-force-Methoden“ mathematische Modelle zu Grunde liegen, die deren Erfolg garantieren sollen!

Dummerweise gibt es hier aber einen entscheidenden Unterschied! Im Bereich der Informatik ist es tatsächlich so, dass Maschinen letztendlich alle Passwörter durchprobieren können, die überhaupt vorstellbar sind. Das zugrunde liegende Modell ist real. Trotzdem gibt es ab einer bestimmten Länge eines Passwortes (12, 24 oder 300 Zeichen) das vorerst unlösbare Problem, dass es leider mehr Möglichkeiten als Sandkörner in unserer Milchstraße gibt!

Callcenter jedoch mißachten die Natur des Menschen an sich. Callcenter-Agent können nicht verkaufen und werden dementsprechend schlecht bezahlt. Callcenter bewältigen nur das Aufsammeln von Brosamen. Das wird perfekt abgedeckt. Mit Briefmarken verdient man Geld, wenn man sie zigtausendfach verkauft!

Der Bereich des Kaufens und Verkaufens, der das menschliche Leben mit Verhandeln und Gewinnmargen ausmacht, der ist in diesem Modell nicht vorgesehen. Callcenter nutzen also nicht jede Möglichkeit des Verkaufs, sondern sie nutzen nur die wenig aussichtsreichen Möglichkeiten bis zum Anschlag aus.
 
Leider hat die Finanzkrise von 2008 gezeigt, dass der billionenfache Handel mit „milliardstel“ Cents oder Pennies Milliarden an Gewinn bringen kann. Callcenter werden unsere Weltwirtschaft nicht zum Einsturz bringen. Sie werden die Zweiteilung der deutschen Arbeitswelt nicht aufbrechen. Intelligente Dienstleistungen können so nicht abgebildet werden. 

Das Deutsche Rentensystem wird auf Basis dieser vom Staat gewollten Industrien absehbar in Zukunft unschön belastet werden. Ich sehne mich nicht nach einer Rente nach einem langjährigen Arbeitsplatz dieser Gegenwart der Callcenter! Ich müßte wohl mit 75 Jahren in Rente gehen!

Mittwoch, 11. Juli 2012

Wissenschafts- und Technologietransfer – Beate Elsa Wilhelm


Schlicht und einfach! Wissens- und Technologietransfer kann simpel sein. Und dennoch wird der (WTT) in den Bundesländern bürokratisch und kompliziert durchdekliniert!

In „Ergänzung“ zu anderen, schlechten Publikationen zeigt Frau Wilhelm im Detail auf, „dass Hochschulen sowie andere Forschungs- und Transfereinrichtungen … unterdurchschnittlich häufig beigezogen werden!“ Hochschulen sind Ländersache.

Im Rahmen ihrer Arbeit aus dem Jahre 2000 legte sie den Finger auf den Punkt! „Hochschulen sowie andere Forschungs- und Transfereinrichtungen als externe Informationsquellen“ werden von Firmen gemieden.

Tolle Arbeit! Universität Zürich! Gibt es Änderungen zum Positiven?

Es geht schon schwer zu im WTT. Man braucht schlicht keine Hochschulen mehr! Zumindest in Deutschland, zumindest mit oder ohne Exzellenz. 

Frau Beate Elsa Wilhelm hat eine tolle Arbeit veröffentlicht, die keine Ergänzung darstellt sondern schlicht und einfach prägnant ist. Vielen Dank. Und vielleicht noch einen Link hintendran!?!

1) Beate Elsa Wilhelm: „Systemversagen im Innovationsprozess“ DUV, 2000

Samstag, 7. Juli 2012

HKW - wie üblich schlecht besucht

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) ist eine Perle der Hochkultur in Berlin! Der Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann unterstützt das Haus generös! 


Ein paar 100.000€ hier, ein paar andere 100.000€ dort! Der Bund ist dabei!


Seit 03.07.2012 veranstaltet das "Haus der Kulturen der Welt" (HKW) nun das "RENCONTRES INTERNATIONALES PARIS/BERLIN/MADRID"! Werbung für eine solche Veranstaltung? Fehlanzeige! Immerhin gilt:  "EINTRITT FREI"! Ohne Werbung kommen halt 57 Leute an einem Abend zum Klatschen!


Die letzten wirklich gut besuchten Veranstaltungen wurden 1999 oder 2000 mit "Expect the unexpected" - Filme aus Asien -  auf dem Dachgarten veranstaltet! Da strömten die Massen. Und "Popdeurope" zog ab 1999 die Tanzenden an. Der Umzug zum Osthafen sorgte dann schnell für weniger Besucher dort.

Scheint ja aber eh egal zu sein! Also kommen heute 57 Leute und nicht 500 oder gar 5.000!

Das Haus ist vor die Hunde gekommen! Das Haus hat leider keinerlei Willen mehr Besucher anzuziehen! Zuviele Subventionen! Das Haus ist eine nachgeordnete Bundesbehörde geworden!







Fundraising Grundlagen - Technik I


Wenn eine Organisation erfolgreiches Fundraising betreiben will, dann muss sie wissen, wen sie anspricht! Wer ist derjenige, der ihr Geld- oder Sachmittel zukommen lassen soll?

Wer? Welche Institution, welcher Ansprechpartner, welche Branche, welches Umsatzvolumen, welche Gewinngröße, welche Adressdaten hat meine Zielgruppe?

Welche Telefonnummer, welche E-Mail-Accounts, welche Internetauftritte hat meine Zielperson? Wann hat meine Zielperson Geburtstag? Hat sie Hobbys? Ist sie verheiratet? Wie kann man sie entsprechend der „Sinus-Milieus“ einordnen? Wann habe ich meine Zielperson kontaktiert? Was habe ich besprochen?

Laut „Handbuch für Grundlagen, Strategien und Methoden“ der „Fundraising Akademie“ „ähnelt die informationstechnische Ausstattung von Nonprofit-Organisationen (NPOs) in weiten Teilen derjenigen von Profit-Unternehmen“.

Klar gesagt! Für einen erfolgreichen Verkauf oder für ein erfolgreiches Fundraising werden die gleichen Werkzeuge benötigt! Eine Kundendatenbank, ein Customer Relationship System (CRS) ist notwendig.

„Fundraising – Handbuch für Grundlagen, Strategien und Methoden“, Gabler-Verlag, 2008, S. 127

Sadismus pur von die SAP


Im Rahmen einer neuen Aufgabe des Gelderwerbs durfte ich mich in dieser Woche in die SAP schulen lassen! Meiner Meinung nach ist das Sadismus pur!  

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Wikipedia: Richard von Krafft-Ebing:
Erfinder vom Begriff "SadoMaso" aber nicht von SAP



Seit Jahrzehnten wird ja über Microsoftprodukte mit Häme berichtet! Wer wirklich leiden will, der soll meiner Meinung nach mal die SAP anwenden! Ich hatte die SAP bereits z.B. im Rahmen meiner Fürsorge für einen deutschen Staatsdrucker kennengelernt! Ich war also vorgewarnt.

Bei die SAP ist meiner Meinung nach nichts selbsterklärend. Da ist meiner Meinung nach keine Struktur am Bildschirm zu erkennen! Da ist meiner Meinung nach eine alte „Döschenwelt“ (Insiderwitz: Microsoft-DOS-Betriebssystem von 1900 = Döschen), ein technisches „Vor-der-Zeitenwende“ programmiert worden! 

Da wird vieles meiner Meinung nach nicht gepflegt, da mir meiner Meinung zu Folge ständig erzählt wird, dass zwecks Pflege ein sündhaft teurer SAP-Berater kommen müßte! Also, nach meiner Meinung! 

Warum wird die SAP gekauft und eingesetzt? Dafür gibt es meiner Meinung nach betriebswirtschaftliche und rechtliche Gründe. Viele Kunden scheuen jedoch schlicht die Konkurrenten eines Marktführers. Sollte ein Anbieter jedoch intelligent und rechtlich einwandfrei ein Produkt anbieten, dass minimalste moderne Standards berücksichtigt (und das Datenbasisproblem löst), dann wird meiner Meinung nach die SAP sofort verlieren. 

Ich verweise auf die Meinungsfreiheit des Grundgesetzes, möchte meiner Meinung nach die Produkte von die SAP nicht schlecht reden und gönne meiner Meinung nach jeder Firma wirtschaftlichen Erfolg! Also gönne ich auch die SAP den wirtschaftlichen Erfolg. Meiner Meinung nach dürfen die aber auch gerne ihr Geschäftsmodell als gescheitert erkennen.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Angst, Zerfall und Dümmlichkeit


Annonce; FAZ; 5. Juli 2012 

ifo-Chef Sinn rechnet ab:Wir, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler der deutschsprachigen Länder, sehen den Schritt in die Bankenunion, die eine kollektive Haftung für die Schulden der Banken des Eurosystems bedeutet, mit großer Sorge. Man könnte sich übergeben.

http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoContent/N/pr/BILDARCHIV_FOTOS/foto_ifo_hw_sinn_8_d.jpg
http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/e-pr/e1pz/30pzbild#ProfSinn
Vielleicht sollte man es mal anders versuchen! Die Vorherrschaft des Westens ist seit 1941 vorbei! Was ist überhaupt der Westen? Etwas, was mensch vom Morgenland aus sehen kann? Oder nur Angelsachsien? Oder USA, NATO, EU plus Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland? Seit wann liegt eigentlich Deutschland im Westen?

Diese Fragestellungen sind für eine prinzipielle Betrachtung des "Pursuit of happyness" unwichtig! Es geht nicht um das Glück des Westens, es geht um ewige wirtschaftliche Grundmechaniken. Der eine ist reich, der andere eifert ihm nach und übertrifft ihn irgendwann. Dieses Beispiel der Konkurrenz greift wiederum der nächste Eifrige auf. Und das Prinzip des Wettbewerbs ist immer die Grundlage des Erfolgs unseres Kontinents gewesen! Hier lernt jeder Staat vom anderen und macht es dann besser! Ein bleiener "Sargdeckel Superstaat EU" existiert nicht! Lob sei dafür auch den Engländern!

Der „imaginäre Westen“ hat es irgendwie so vor 500 Jahren(s.u.) geschafft, sich vom Rest der Welt wirtschaftlich abzukoppeln und hat diese dann mit Imperialismus bestraft. Ansonsten hat danach z.B. Deutschland das Grundprinzip der Konkurrenz aufgegriffen und versucht, the UK einzuholen, nach dem Zweiten Weltkrieg haben dann Deutschland und Japan versucht, die USA einzuholen. Usw. und sofort. 

China hat dieses Prinzip auf die Spitze getrieben. Das Land ist von seiner Bevölkerung her 16- bis 20-mal so groß wie Deutschland oder the UK. Sein Nationaleinkommen wird das der USA oder der Europäische Union (EU) wahrscheinlich ab 2015 übertreffen! Zumindest dann, wenn man die Kaufkrafteinheiten (PPP-purchasing power parity) betrachtet.

Die USA und the UK sind industriell seit Jahrzehnten auf dem industriellen Abstieg. Deutschland hat seinerseits 30 Jahre Massenarbeitslosigkeit hinter sich. Die neuen Schwergewichte sind GIGANTISCH! Schaut man  im „CIA World Factbook“ nach, so sieht man: es ist nicht nur China, es sind nicht nur die BRICs.

Reagan und Thatcher versuchten die wirtschaftliche Kraft ihrer Völker wiederzubeleben! The UK war bis dahin ein quasi-verstaatliches Land, die USA sahen ihre Machtbasis bedroht. The „Big Bang“ in London und "Reagonomics" in den USA waren die Folge. Und das, was man schon 1987 im Film „Wall Street“ sehen konnte, das explodierte 2008 in der Blase der Banken! Und seitdem ist Krise!  

Deutschland selbst hatte nach einer kurzen Phase der "geistigen, moralischen Wende" ab 1982 den "Kanzler der Wiedervereinigung" mit seiner bleiernen Politik. Erst unter Schröder wurde der Reformstau angepackt. Kohl hatte aber immerhin erfolgreich versucht, Angelsachsien nicht nachzueifern. Deutschland hat weiterhin auf Industrie gesetzt. Das Grundprinzip der Konkurrenz war für Deutschland schmerzhaft und wurde teilweise als unfair betrachtet. Nach dem Motto: "Die Chinesen verdienen kolportiertermaßen zuwenig Geld und japanische Arbeiterinnen haben zu grazile Fingerchen".

Parrallel hierzu haben alle „westlichen Länder“ eine jahrhundertelange Tradition verschuldeter Staatswesen. Dies galt zumindest für stets drohende Kriegszeiten. Wie konnten sich Staaten nun in Friedenszeiten so stark verschulden? Es ist heute schlicht müßig, sich diese Frage zu stellen. Wähler, Politiker und Meinungsführer haben mitgemacht! Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Welt schlicht neu, boomend und aufgeteilt!

Namentlich nicht zu nennende Parteimitglieder von Regierungsfraktionen äußerten allerdings schon vor 20 Jahren, das der Bundestag nur noch ein bis zwei Legislaturperioden habe, um die Verschuldungsspirale zu stoppen. Danach seien adäquat ausgerichtete Haushalte nicht mehr hinzubekommen. 

Allerdings wurde regelmäßig von FAZ und der Süddeutschen Zeitung kolportiert, dass Staaten aus Sonderbedingungen heraus nicht pleite gehen könnten. Heute hat Deutschland eine Staatsverschuldung von über 80% des Nationaleinkommens und ca. 20% des Vermögens der oberen Reichenklasse!

Bleiben wir daher entspannt! Dieser heutige Zustand ist "nicht einfach so eingetreten"! Der Westen sitzt in einer selbst fabrizierten Schuldenfalle und verliert seine industrielle Führerschaft bereits seit Jahrzehnten! Und das Wunder-Deutschland, von dem heute jeder schreibt, hat gerade Mal drei gute Jahre in den letzten 30 erlebt! Vorher war es für 20 Jahre der "Kranke Mann Europas".

The UK als erster Wettbewerber innerhalb der EU und die USA haben zwar gezeigt, welch enormen volkswirtschaftlichen Reichtum man aufbauen kann, wenn man eine hysterische Finanzindustrie zulässt. 

Das taugt aber nicht für Länder, die hierin keinerlei Tradition haben – wie z.B. Spanien – und dann sofort Blasen produzieren. Und es taugt nicht einmal für the UK selbst! Das kann man auch irgendwie daran erkennen, dass the UK sich zwar noch ein oder zwei Flugzeugträger leisten kann, einer von beiden aber bald nach Stapellauf (vielleicht an Brasilien) verscherbelt werden wird und der andere ohne Flugzeuge auskommen muss! 

Grundsätzlich gilt aber für Deutschland, für the UK und die USA, dass die Schulden des Staates nur 1/5-tel des Vermögens der Reichen ausmachen! Dieses Grundprinzip gilt für alle "westlichen Staaten".

Tja, und genau in dieser Krise kommen waise Professoren mit dummen Vorschlägen a la Sinn! Es ist eine brandgefährliche Welt für Europa! Cameron wird british und die Sinn-Kohorten werden „deutschsprachig“! Aber das Vermögen "des neuen Adels" wollen beide nicht angreifen! Eher vielleicht einen weiteren Niedriglohnsektor einführen!

Die Situation für Europa ist aber keinesfalls ausweglos. Denn auch nach 2025 wird nur die Europäische Union in der Lage sein, sich mit China und den USA auseinanderzusetzen! The UK alleine wird das nicht schaffen, Italien nicht, Frankreich nicht und Deutschland schon gar nicht. Wir alleine sind toll aber nicht toll genug!

Europa muß einfach nur auf Forschung, Intelligenz, Industrie und Wirtschaftsförderung prinzipiell setzen und einfach wirtschaftsfreundlich handeln. Dann kann es seinen Sozialstaat behalten. Das Grundprinzip der Konkurrenz werden wir nicht aufheben können. 

Und das Verschuldungsproblem relativiert sich dann, wenn man die Vermögenswerte der Europäer als Vergleichsgröße nimmt und nicht das jähliche BIP! Bei Privatpersonen ist das einsichtig. Man hat 100.000€ auf der Bank und einen Kredit (also Schulden) über 12.000€ für das neue Auto aufgenommen und ein Jahreseinkommen von netto 20.000€! DA interessiert den Kreditgeber der Vermögenswert! Also wäre z.B. eine Vermögensabgabe zu diskutieren und eine Möglichkeit, um Revolutionen vorzubeugen. Warum muß Familie Porsche-Piech "steuerfrei" Volkswagen übernehmen dürfen?

Die Arbeitslosenzahlen im Süden der Europäische Union werden unser aller Schicksal sein! Deutsche Bürger oder Politiker, die das dahinter steckende Elend ignorieren oder gar mit Hähme kommentieren, sollten bedenken, dass sowas registriert wird. Unsere Nachbarn können Nachbarn bleiben oder zu "Feinden" werden. 

Sollte die Europäische Union untergehen, so wird Deutschland allerdings weiterhin in Europas geographischer Mitte liegen. Realität bleibt Realität. Wenn es in einem Mietshaus in der zweiten Etage brennt, kann man nicht sagen, dass es in der vierten Etage sicher ist! Ein bisserl Vermögensabgabe und Revolution werden uns wohl ereilen.


Hintergrundquelle: "PaulKennedy: Aufstieg und Fall der großen Mächte"; S.Fischer Taschenbuch Verlag; 2003

Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft – ein Bürokrat!


Süddeutsche Zeitung; Montag, 2. Juli 2012; Seite 38

Muss eine Zeitung alles drucken? Am Montag hat die Süddeutsche Zeitung ein Interview mit Matthias Kleiner dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) abgedruckt, das man als Entlarvung bezeichnen darf.

Die Europäische Union knirscht, ein britischer Premier zeigt Fluchttendenzen, der Euro kriselt, Wirtschaftsprofessoren annoncieren den Deutschen Weltuntergang und sowieso hat Deutschland 300.000.000.000 – 700.000.000.000€ an Bürgschaften zur Lösung dieser existentiellen Problematik geschultert. 

Die Angst geht um und der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft überlegt, für Elfenbeintürme „die Mehrwertsteuer zu erhöhen“. Alternativ dazu kann er sich „als Aufschlag auf den Strompreis“ auch „einen Wissens-Cent“ vorstellen! Dies kann ja nur als gedankenlose Ergänzung zu den Kosten gemeint sein, die der Stromkunde schon für die Energiewende wird tragen müssen!

Mehr aus eigenen Mitteln und Ressourcen machen? Selbstkritik? Mehr Marketing? Nein! Gibt es ein Problem mit Plagiaten? Nein, nicht wirklich!

Das bürokratische und auf deutsche Art perfektionierte Monster der ANTRÄGE AUF FORSCHUNGSFÖRDERUNG UND DRITTMITTEL ist laut Matthias Klein „sehr sinnvoll. Für mich war das Antragschreiben immer Kerngeschäft meiner Forschertätigkeit“. Da darf jeder Nachwuchswissenschaftler weinen oder dieser masochistischen Lust nacheifern!
 
Für eine wirklich gute Grundausstattung brauchen wir (an den Hochschulen) wohl fünf Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich. Die Exzellenzinitiative wird mit 500 Millionen Euro jährlich finanziert, also nur einemZehntel davon“. 

Wohlan! Herr Klein kann sich auch vorstellen, „dazu etwa die Mehrwersteuer zu erhöhen. Wir hatten einst den Kohlepfennig als Aufschlag auf den Strompreis. Warum sollten wir heute in der Wissensgesellschaft nicht einen Bildungspfennig einführen, genauer gesagt einen Wissenscent“.

Dieser Mann kann nur von Laien mit Stallgeruch beraten worden sein. Hätten ihm Marketing- oder Vertriebsexperten zur Seite gestanden, so hätten diese Ihm vor dieser Attitüde abgeraten. Und zwar aus soziologischen, volkswirtschaftlichen und monetären Gründen.

Unser Finanzminister Herr Dr. Schäuble wird dieses Interview hoffentlich niemals lesen. Es könnte ihm aufstoßen. Er könnte auch auf die Idee kommen, dass sich doch Beton vor Bildung lohnt!

2008 verteilte die DFG insgesamt ca. 2.000.000.000€ an Forschungsgeldern. Matthias Klein fordert plakativ ausgedrückt eine Verdopplung seiner Ressourcen und möchte solch einen Geldsegen wie eine Behörde verwalten.