Einkäufer
haben Macht! Sr. López hat das für Volkswagen und für Ferdinand Piëch dem
damaligen Vorstandsvorsitzenden dort erfolgreich ab dem Jahr 1993 beispielhaft
bewiesen.
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"Ein Verkäufer "- Wikimedia Commons / Author: Cpl. Benjamin M. Georgejfkgf |
„Piëch holte
1993 José Ignacio López und
sieben seiner Mitarbeiter von General
Motors mit einer Kompetenz- ausweitung zum damals angeschlagenen
Volkswagen-Konzern nach Wolfsburg, wo dieser den neuen Vorstandsbereich
„Produktions- optimierung und Beschaffung“ übernahm.
"Auf Grund der Umstände des
Übertritts – Lopéz hatte offenbar Firmeninterna mitgenommen – erstattete Opel
bzw. General Motors Strafanzeige gegen die neuen VW-Mitarbeiter. Parallel wurde
in den USA eine Klage auf Grundlage des RICO-Acts,
einem Gesetz, das ursprünglich zur Bekämpfung organisierten Verbrechens
geschaffen wurde, erhoben, von der auch Piëch betroffen war. In beiden Fällen
unterstellte General Motors Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen und Industriespionage.
Die Klagen wurden nach einem Vergleich zurückgezogen. Piëch musste dazu López
1996 zum Rücktritt drängen, außerdem zahlte VW 100 Millionen US-Dollar
Schadensersatz an GM und bezog für 1 Milliarde US-$ Bauteile von GM.“
Wie kann man
mit einem Einkäufer wie José Ignacio López oder
einem seiner „Krieger“ zusammenarbeiten und trotzdem Geld verdienen? Dazu bedarf
es zweier weiterer Zitate aus Wikipedia:
„Der Begriff Lopez-Effekt ist nach
Jahren immer noch bekannt, allerdings in negativer Hinsicht als Synonym für
billige und oft mangelhafte Bauteile (z. B. der Luftmassenmesser).
Vereinfachte Montageleistungen in der Produktion der Fahrzeuge musste der Kunde
später durch umfangreichere Reparaturen teuer bezahlen, wie beispielsweise beim
Golf IV durch die Verlegung des Blinkerrelais in den Warnblinkschalter im
Armaturenbrett, wodurch bei einem Defekt des Relais der komplette
Warnblinkschalter erneuert werden muss.“
…
…
„Sein Lebenstraum, eine baskische
Autofabrik unter der Marke Carmen zu errichten, hat
sich bis 2012 noch nicht verwirklicht.“
Um mit
derart mächtigen und konsequent handelnden Einkäufern gedeihlich zusammenarbeiten zu können, gilt es, die in den Zitaten beschriebenen Aspekte zu
beachten. Einkäufer können destruktiv handeln, sie können einen Auftragnehmer in den Ruin treiben und sie sind doch Menschen.
Daher ist es empfehlenswert, Verkäufer auf Einkäufer anzusetzen, die langfristig agieren und professionell vorgehen. Was Professionalität im Umgang mit zerstörerisch wirkenden Verhandlungspartnern im Detail bedeuten kann, wird hier nicht angedeutet! Beachten Sie spaßeshalber trotzdem drei Grundregeln:
Nummer Eins:
Denken Sie an Dale Carnegie! Sie verkaufen nicht! Sie bleiben im Gespräch,
diskutieren die technische Herausforderung. Sie treffen sich und verweigern
schlicht jedes Verkaufsgespräch! Sie besprechen aber gerne und fundiert
hilfreich die technischen Probleme des Kunden! Lernen Sie Ihren Einkäufer als Mensch
kennen. Welche Ausbildung strebt seine Tochter an? Dabei dürfen Sie alle
Register ziehen, die Sie z.B. in einem Fußballverein ziehen dürften, um die
Väter der Kumpels Ihres Sohnes kennenlernen zu können. Vorsicht! Keine „geldwerten
Vorteile“! Sie bestechen nicht, Sie lernen Jemanden kennen. Worin liegt der Lebenstraum des Einkäufers begründet? Vielleicht sind nur drei Monate einer Rundreise in Chile gefordert?
Nummer Zwei:
Der Einkäufer hat Vorgaben! Sein Einkaufspreis ist „fest“ vorgegeben! Ihre
Aufgabe lässt sich mit einer einfachen Frage abarbeiten! Welchen Preis möchte
der Einkäufer zahlen? Passt das mit Ihren Vorstellungen hinsichtlich eines Verkaufspreises
zusammen? Ist dieser Preis aus strategischen oder operativen Gründen zu
rechtfertigen? Wenn ja, dann schließen Sie – nach einem klassischen
Verkaufsgespräch – einfach ab! Sie sollten sich allerdings ein wenig zieren!
Nummer Drei:
Bestechen dürfen Sie einen Einkäufer grundsätzlich nicht, Sie können Ihn aber „umwerben“!
Befolgen Sie die Ratschläge von Dale Carnegie! Gehen Sie immer in Vorleistung
für die „Person“ des Einkäufers, für den "Menschen" selbst. Ignorieren Sie seine
Rolle als Einkäufer! Welchen Tip können Sie ihm für die Ausbildung seiner
Tochter geben? Nennen Sie ihm Referenzen und Telefonnummern! Genau so können
Sie langfristige persönliche Beziehungen aufbauen, die Ihrer Firma und Ihnen niemals
schaden können! Was können Sie tun, um den Lebenstraum des Einkäufers wahr werden zu lassen?
Der Clou
liegt nachfolgend darin, diese drei Grundregeln sinnvoll zusammen zu bringen. Sie haben den
Einkäufer als Mensch kennengelernt. Sie kennen seine Vorgaben! Sie kennen seinen Lebenstraum! Sie bieten dem
Einkäufer private Tipps, Ideen und diskutieren ALLES mit ihm!
Es mag Ihnen
dreist vorkommen, aber der Rest, den Abschuss kann ein Profi sich dann selbst
erarbeiten!
Kommt es zu keinem Abschuss, so könnte Ihr Einkäufer Ihre Ratschläge alsbald persönlich vermissen! Sie schließen Ihn aber weiterhin nicht aus! Keinesfalls! Sie sind weiterhin für ihn da, haben eventuell manchmal "momentan Land unter"!
Der kommt schon.
Sie lachen? Nun, die anderen möglichen "Details" für eine "Zusammenarbeit" können hier nicht einmal angedeutet werden!
Kommt es zu keinem Abschuss, so könnte Ihr Einkäufer Ihre Ratschläge alsbald persönlich vermissen! Sie schließen Ihn aber weiterhin nicht aus! Keinesfalls! Sie sind weiterhin für ihn da, haben eventuell manchmal "momentan Land unter"!
Der kommt schon.
Sie lachen? Nun, die anderen möglichen "Details" für eine "Zusammenarbeit" können hier nicht einmal angedeutet werden!
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