Freitag, 9. Mai 2014

Wieso nicht einfach mal reich werden?



Moabiter Plaudereien; 09.05.2014

So unangenehm kann Reichtum eigentlich nicht sein. Macht und Vermögen sollen allerdings korrumpieren. Aber, ob das stimmt? Man sollte es selbst ausprobieren.

Wie wird man aber nun überhaupt reich? DER SPIEGEL (Ausgabe 19/2014) jedenfalls behauptet diese Woche in seiner Titelgeschichte, dass ditte mit normaler Arbeit nicht gehen soll. Kann man dem SPIEGEL trauen? Kann man in Deutschland kein eigenes Vermögen erarbeiten? Können nur Erben reich werden?

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"So darf Reichtum genossen werden: Paul Wall mit Grill im Mund!"
(Quelle: Wikipedia / Source: Sales Manager Brad and Paul Wall/ Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic)

Vielleicht sollte man sich an allgemeine Grundweisheiten erinnern, um erst einmal abzuklären, wie man NICHT reich wird:

Krankheiten oder gar ein früher Tod stehen der Vermögensbildung eher im Wege. Diese Typen, die mit diesen Fledermaus-Anzügen von Berggraten springen und die meisten Alkohol- oder Drogenabhängigen werden wohl eher nicht ein Leben mit Geld in Hülle und Fülle erleben.

● Eine Ehe soll sehr hilfreich sein, um Vermögen aufzubauen. Man baut ein Haus. Alleine kriegt der Mensch ja eh nichts hin. Eine Scheidung wiederum ist eine ausgezeichnete Entscheidung zur dauerhaften Vernichtung von Vermögen. Man notverkauft ein Haus. Weg ist das schöne Geld.

● Irgendwie ist die „schwäbische Hausfrau“ das Vorbild für den Vermögensaufbau. Konsumiert man dauerhaft mehr als man einnimmt, so rast man der Pleite entgegen.

Arbeitslosigkeit ist eine Autobahn, die in Deutschland schnurstracks in dauerhafte Liquiditätsenge führen kann. Die Hartz-Gesetze lassen grüßen, wenn das Arbeitsamt diese niedlichen Call-Center-Jobs anbietet. Und dann erst die Rente später :-)

● Man lasse sich ahnungslos beraten. Ein wenig kümmern sollte man sich im Leben. Man darf sich „einlesen“! Wer heute noch denkt, dass Beschäftigte einer Bank „Bankbeamte“ sind, der irrt.

Was DER SPIEGEL nicht geschrieben hat: Wir Deutsche sind nicht schlau im Bereich der Vermögensbildung. Wir haben seit 1914 so ein, zwei, drei, vier oder fünf Brüche in unserer Geschichte, die uns ein wenig aus selbiger haben fallen lassen. Man muss ein paar instinktiv deutsche Gewissheiten einfach über Bord schmeißen und den SPIEGEL halt SPIEGEL sein lassen. Denn „das geschichtlich gesehen durchaus Normale“ lebt in Staaten wie den USA oder the United Kingdom als sozial überliefertes Wissen weiter, mit dem man nicht nur dort erfolgreich Vermögen aufbauen kann!

Viele Deutsche denken schlicht gefühlsmäßig, dass die „goldenen“ sechziger und siebziger Jahre eines sozialdemokratischen Westdeutschlands und der so „hochmoralisch“ dem schnöden Mammon abschwörende Sozialismus der DDR irgendwie super waren und irgendetwas mit dauerhafter Realität zu tun haben könnten. Das wären gewissermaßen die wahren Jahre des Menschen-Zenits in der Geschichte überhaupt gewesen! Vorher gab es nix besseres und nachher war alles irgendwie Scheiße. Ditte waren aber nur vielleicht gerade mal zwanzig gute Jahre, die nunmehr seit vierzig Jahren Vergangenheit sind.

Die Grundlagen für die enormen Lohn- und Gehaltssteigerungen in der Bundesrepublik damals waren eh vorher in den Fünfzigern und zu Beginn der sechziger Jahre erarbeitet worden. Das "Wirtschaftswunder" von die Federal Republic of Germany war damals so eine Art Mini-Ausgabe des jetzigen gigantischen Erfolgs Chinas während speziell der letzten 20 Jahre. Abkupfern. Massenfertigung. Niedrige Löhne. Export. Danach steigen die Löhne. Das Modell bekommt Risse.

Ein solches „Später-Folger-Modell“ kann nicht dauerhaft funktionieren oder Vorbild sein. Aber reich oder zumindest recht wohlhabend konnten viele Angestellte damals werden. Na, und die vererben ja dann auch noch a la SPIEGEL. 

So weit so gut. Wie wird man nun aber reich? Was raten uns die großen Vorbilder? Muß ich in meinem Alter wirklich noch reich heiraten oder gar eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eingehen und meinen Arsch hinhalten ;-?

● Eine Weisheit kennt das Deutsche Sprichwort: „Ist der Handel noch so klein, bringt doch mehr als Arbeit ein.

Könnte stimmen. Und was steckt dahinter? Man muß schon „als Selbständiger“ Handel treiben! Man muß also ein Risiko eingehen. Man muß „Geschäftsideen“ wittern und ergreifen, sich Kunden suchen. Investiertes Geld erwirtschaftet dann „Gewinne“, die einem Vermögensaufbau gut zu Gesichte stehen.

● Man kann Geld auch anlegen, z. B. in Aktien. Das können auch Angestellte mit ihrem Erspartem tun. Dann könnten Weisheiten von André Kostolany helfen. Kostolany war in der Bundesrepublik vor dem Mauerfall gern gesehener Gast von Talk Shows. Wenige sind seinen Empfehlungen gefolgt, aber doch Einige:

"Was schon jeder weiß, macht mich nicht heiß."

„Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muß spekulieren.“

Klingt lustig. Aber, man kann Geld in Aktien investieren, wenn man sich umhört, Bilanzen lesen möchte, antizyklisch kauft und manchmal doch im Zyklus verkauft. Dann hat man wieder freies Geld. Dieses Kapital wird allerdings vom Deutschen Staat, der die Freiheit seiner Bürger keinesfalls schätzt, steuerlich in die Mangel genommen! 

● In Deutschland kann man daher als Steuerberater reich werden! 

● Verbliebenes Kapital kann man in andere „Vermögenswerte“ investieren. Was kann überhaupt ein Vermögenswert sein? Antwort: Alles, was anderen Menschen eigenes Geld wert ist. Also kann man z. B. in Immobilien, Neudeutsch „Betongold“ investieren. HAH! Denkt da der von der Finanzkrise 2008 gebeutelte Mitteleuropäer! Da gibt es doch ständig „Blasen“, die dann Weltwirtschaftskrisen auslösen!

Klar gibbet Blasen! Deswegen muß man sich ja auch selber informieren und sich nicht von „Immobilienbeamten“ beraten lassen.

Eine sich entwickelnde Blase ist sicherlich die beste Baustelle, um Vermögen aufzubauen, wenn man frühzeitig investiert hat! Das rechtzeitige „Umschaufeln“ der eigenen Vermögenswerte ist da allerdings DER Trick überhaupt. Man muß raus, bevor die Blase platzt!

● Des weiteren könnte man auch in Kunst, in Lebensmittel (,die dann darbenden Menschen fehlen) oder in Rohstoffe investieren. Das Prinzip ist das Gleiche.

● Mittlerweile haben wir in Deutschland die Nachkriegsjahrzehnte, die Sozialdemokraten, eine Wiedervereinigung mit 2.000.000.000.000 €uro Aufbauhilfe und die Anpassung an die Globalisierung recht gut bewältigt.

Seit ca. zwanzig Jahren ist Deutschland wieder ein Land der Gründer geworden! „Hidden Champions“ kommen gerade auch aus diesen Reihen! DER SPIEGEL kann also mit seiner Behauptung nicht Recht haben! Es gibt viele Gründer, die mit harter Arbeit und Intelligenz Firmen gegründet haben und gerade aus Deutschland heraus zu Weltmarktführern in kleinen aber feinen Märkten geworden sind.

● Mittlerweile gibt es in unserem Land eine „Start Up – Professionalität“, die zwar tausende Meilen vom Silicon Valley entfernt ist. Die Samwer-Brüder haben allerdings z. B. ZALANDO gründen lassen!

An Deutschen Hochschulen werden die „Bill Gates“ einer teutschen Zukunft gehegt und gepflegt.Das Geld, es fließt!

● Ach! Man könnte dem SPIEGEL seitenweise widersprechen! Bleiben Sie einfach kreativ! Pflegen Sie Ihre Hobbies! Lernen Sie Leute kennen! Bequatschen Sie Ideen! Schreiben Sie ruhig Splatter-Bücher! Sie werden ditte verkaufen können! Und "Fördergelder" gibbet es in Deutschland tatsäüchlich in Hülle und Fülle!

● Der wirkliche Clou, der hinter den bisherigen Betrachtungen steckt, der zielt auf Ihre Führungsqualitäten ab! Niemand wird alleine reich! Man muß Menschen für sich arbeiten lassen! Ditte ist der Trick!

Leider! Können das in dieser Welt auch angestellte Manager hinbekommen!

Um erfolgreich aus eigener Kraft reich werden zu wollen, muß man den „erarbeiteten Mehrwert“ seiner Mitarbeiter abschöpfen. Wenn Sie nur wohlhabend sein wollen, dann schreiben Sie Bücher wie Agatha Christie oder performen Sie wie Friedrich Liechtenstein

Ääh, reich heiraten lohnt sich eigentlich immer!



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