Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, 09.09.2015
Wie blicken Repräsentanten anderer Kontinente und Kulturen eigentlich heute auf Europa? Außenansichten können erhellend wirken.
Und genau darum ging es bei der heutigen Veranstaltung in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Es handelte sich um die Auftaktveranstaltung einer ganzen Veranstaltungsreihe, die in Zusammenarbeit von allen relevanten Berliner Parteistiftungen organisiert wird. Der Anlass ist der, dass in Berlin das Humboldt-Forum zunehmend sichtbar seiner Fertigstellung entgegen sieht.
![]() |
"Die Flagge Mexikos" (Quelle: Wikipedia / Lizenz: not eligible for protection under the federal copyright law) |
Und über den ausgestellten Inhalt dieses Hauses will man die dortigen Intendanten und Kuratoren nicht alleine entscheiden lassen. Die Parteistiftungen wollen sicher stellen, dass dieses so prominente platzierte Gebäude klar als ein "Haus der Kulturen der Welt" positioniert wird. Deswegen diese parteiübergreifende Vortragsreihe.
Eingeladen heute war der ehemalige Außenminister Mexikos, Dr. Jorge Castaneda. Empathisch strich er die Fähigkeiten und Errungenschaften der Europäischen Union hervor: die Institutionen, die in Gesetze gemeißelte Solidarität und die Zähigkeit im Überlebenswillen der demokratischen Regelungen.
Mit Sarkasmus verglich er die Europäische Flüchtlingskrise mit der Situation in Mittel- und Nordamerika. Die Wortwahl, die Abgrenzung gegen "Migranten" sind in den USA so weit verbreitet, wie in so manchem EU-Staat praktiziert. Kein "Germany" wartet nördlich des Rio Grande auf Flüchtlinge. Eher ist der Grenzzaun der USA fünf mal so hoch wie der ungarische.
Die klare Empfehlung des Gastes ging dahin, dass Europa seine Sichtweisen und seine Errungenschaften stärker und auch weltweit vertreten solle.
Völlig unverständlich blieb Castaneda irgendeine Logik in der europäischen Syrien-Politik. Dass nach den Verheerungen in diesem Land irgendwann Millionen Flüchtlinge ihren Weg in alle Richtungen suchen würden, das wäre schon vor Jahren klar gewesen. Und deutlichen Applaus fanden diese seine fassungslosen Worte vor Leuten, die noch niemals einen einzigen Soldaten irgendwohin entsandt hatten, hättenoder haben ...
...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen