Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin, 14.09.2015
Berlin ändert sich momentan rasant in allen Lebensbereichen. Und bei Veränderungen gibt es meist Gewinner und Verlierer. Thema der Abendveranstaltung war daher eigentlich: "Wie kann man verhindern, dass die Kunstszene in Berlin zu den Verlierern gehören wird"?
Vom Ausland aus betrachtet ist Deutschland eine ungewöhnliche Nation und Berlin eine Stadt des Irrsinns. In Deutschland kann man sich zum Besamungstechniker ausbilden lassen. In Berlin werden Flughäfen nie eröffnet, aber es gibt einen "Atelierbeauftragten"!
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"Bild des Schimpansen Congo" (Quelle: Wikipedia / Autor: Chimpanzee Congo / Lizenz: The creative work of animals creates no copyright) |
Die Bevölkerung der Stadt Berlin wächst momentan jährlich um ca. 50.000 Neubürger an. Alle ca. 5 Jahre zieht also eine Gesamtbevölkerung von Neukölln zusätzlich in die große Stadt. Nur leider wird hier nicht alle fünf Jahre auch ein zusätzliches Neukölln mit Wohnungen und Schulen in Stein erbaut!
Also entsteht ein enormer Marktdruck, der Geringverdiener zuerst trifft, also auch die überwiegende Anzahl der Kunstschaffenden der Stadt! Flächen werden knapp, Wohnungen werden teuer.
Man müsste also eigentlich wie wild bauen und auf günstige Baupreise achten, um diesen Marktdruck abzubauen! Und man müsste intensiv alles dafür tun, damit Berliner Kunstschaffende ihre Einkommen erhöhen können! "Freie Künstler" sollten eigentlich "freie Unternehmer" sein. In Berlin hängen sie zu oft am Tropf staatlicher Fördermittel. Wer so einen Topf verwaltet, der hat Macht, der kann in Berlin Kunst steuern.
Und wie wurde also in der Konrad-Adenauer-Stiftung diskutiert?
Der Atelierbeauftragte schwärmte von einem zutiefst dirigistischen "Masterplan", den er gerade erarbeite. Sozialismus pur! Anwesende Politiker schwärmten von "Möglichkeiten", die leider in den letzten 10 Jahren niemals ergriffen wurden. Alle schimpften auf die Verwaltung! Dass Verwaltung in Berlin tatsächlich nie klappt, das ist allerdings tatsächlich wahr!
Das momentan beste Beispiel dafür kann man in der Stadt täglich im Bereich der "Willkommenskultur" für Flüchtlinge sehen. Nicht "die Verwaltung" verpflegt die Ankommenden, nein - das erledigen Freiwillige! Die Verwaltung, sie obstruiert! Die Freiwilligen kaufen, organisieren und verteilen die Lebensmittel, die Kleidung, die Hygieneartikel ... und verteilen sie.
Künstler in Berlin haben nur drei Möglichkeiten: reich werden durch unternehmerisches Handeln, arm bleiben und von sozialistischen Masterplänen träumen oder sich eine Betätigung als Atelierbeauftragter suchen.
Auf die Politik oder die Verwaltung in Berlin zu warten, das hieße ewiglich zu warten ...
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