Sonntag, 19. Mai 2013

3. Transfer Treff TU Berlin III – Prof. Dr. Dietmar Göhlich



„Projekt E-Bus Berlin“. Hier wurde deutlich, dass der Staat Anreize schafft, um Forschungsanstrengungen beeinflussen zu können.

Der Staat gibt, er nimmt! Politische Vorgaben können die Anstrengungen der Wissenschaft fördern oder mit Geldentzug bremsen. In diesem Falle fördert der Staat extrem! Und er fördert "Ergebnisse", die in Schwellenländern längst Realität sind!

File:ShanghaiExpo2010 Shuttle Bus.jpg
"Ein Batteriebus in Shanghai an einer Ladestation" (Quelle: Wikipedia / Autor: Ywchow p )
Der Bund fördert das “Forschungsnetzwerk  E-Mobilität“ und Professor Göhlich hat unter seiner Verantwortung auch  entsprechend den Forschungsbereich „Neue Konzepte der Elektromobilität“.

Deutschland schafft die Energiewende! Das ist der politische Hintergrund! Dafür fließt Geld.

Die Walhalla-Versprechen hinsichtlich der Ergebnisse solcher Projekte erklingen auch hier: Weniger Feinstaub, weniger CO2, und wahrscheinlich geringere Betriebskosten (nämlich locker -33%)! Und eine Buslinie, die ausschließlich Batteriestrom verwendet, soll tatsächlich und das fristgerecht in Berlin ab 2014 fahren!

Die Förderung läuft (über drei Jahre) bis 2015. Eine Buslinie soll, man muß es wiederholen, wirklich ab 2014 vollständig per E-Bus betrieben werden! Das Projektvolumen beträgt sage und staune 10.000.000€! 5.000.000€ beträgt der Anteil der Fördermittel!

Im Projektrahmen wurden verschiedenste Restriktionen  einer technischen Realisierung abgeklärt. Seitenbedingungen traten ins Blickfeld: Man darf auch Lithium-Batterien niemals vollständig entladen. Ansonsten sind die nämlich leider Altmetall. Und Oberleitungen für Busse wird es in Berlin niemals nicht geben.

Es gibt momentan keine Batterietechnik, mit denen man Busse sinnvoll einmal aufgeladen den ganzen Tag lang fahren lassen könnte. Die momentan realisierbaren Batterien würden 5 Tonnen wiegen.

Also sollen die Busse an ihren Endhaltestellen mehrfach (und möglichst induktiv) aufgeladen werden. Der Bus fährt also über (beispielsweise zwei) Stunden seine Route von A nach B und hält dann z.B. 10 Minuten über einer Induktionsaufladestation! Danach fährt er von B nach A und fährt auch dort über die Ladestation. Nachts werden die Akkus dann wieder völlig aufgeladen.

Das berechnete Gewicht der Akkumulatoren beträgt bei dieser Vorgehensweise nur noch 500 Kilogramm. Dazu käme das Gewicht des Elektromors! Mit 1,5 Tonnen (wegen der „Zwischenteile“) kann man rechnen.

Moderne Verbrennungsmotoren von Mercedes-Benz haben ein Gewicht von ca. einer Tonne!

Der Elektrobus wird 1000 Kilogramm an zahlenden Bürgern nicht mitfahren lassen können! Das sind so um die 15 Personen! Da wird die Senkung der Betriebskosten um 33% doch eher schwierig werden.

Das Projekt hatte einen Zeitvorlauf von 1 ½ Jahren, bis es zum Konsortialvertrag kam. Beteiligte sind BVG, TU Berlin, Bombardier, Solaris, SPILETT oder auch Vosslohe-Kieper. Respekt!

Politikgetriebene Forschung bleibt natürlich Forschung! Sie kann halt deutlich tiefer in die Fördermitteltöpfe greifen.

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