Berlin Brandenburgische
Akademie der Wissenschaften (BBAW); 21.05.2013
„Politikberatung und
Evaluationskultur in Deutschland“. Mit diesem Vortrag von Prof. Dr. Christoph
Schmidt vom Rheinisch-Westfälischen Institutfür Wirtschaftsforschung (RWI) endete bei der Berlin Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften die Vortragsreihe „Wissenschaftliche Politikberatung“.
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"Prof. Dr. Christoph M. Schmidt - Präsident des RWI" (Quelle; RWI; Lizenz: Fotos dürfen frei verwendet werden) |
Sprache kann Menschen zusammenführen, sie kann aber auch
trennen. Der Vortrag von Professor Schmidt war für ein Fachpublikum erstellt. Nur wenige Politiker dürften den
Feinheiten „randomisierter Studien“
folgen wollen, wenn die Thematik im Schnelldurchlauf
vorgebracht und Vorwissen entspannt erwartet wird.
Dann wird es schwierig,
den Adressaten einer Argumentation das „Problem der unbeobachtbaren Heterogenität“
zu erklären.
(Teilt man eine Beobachtetengruppe z.B. bei Arbeitslosen in
eine Teilgruppe auf, die Fortbildungsmaßnahmen ergreift und in eine zweite, die
das nicht tut, dann kann man beobachten, ob im Ergebnis die eine Gruppe
schneller oder häufiger in den Arbeitsmarkt eingegliedert wird. Eine solche
Vorgehensweise hat aber einen entscheidenden Schwachpunkt.
Man kann nämlich nicht erkennen, warum
Individuen der einen Gruppe sich fortbilden. Die Gründe sind so unbeobachtbar.
Liegt es vielleicht an der Motivation? Daher sollte man eigentlich möglichst immer multivariateVerfahren einsetzen. Der Blogger.)
Bei einem solchen Gebrauch von Sprache wird es so Politikern leicht
gemacht, Erkenntnisse von Sachverständigen der
deutschen Ökonomenzunft als nur schwer nachvollziehbaren Meinungsbrei abtun zu können.
Ein Erkenntnisgewinn
nebenbei: Es gibt Menschen, die machen sich ihre Notizen in den tiefen Strukturen
von Faltstadtplänen.
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