Menschen mögen vom Charakter her unterschiedlich
und in ihrer Lebensplanung eigen sein. Für hehre Anliegen greifen alle Menschen
gerne tief in ihre Taschen. Geld- und Sachspenden tun dem Ego und dem Gewissen
gut.
Die Taschen
sind natürlich unterschiedlich tief. Ego und Gewissen sind persönliche Angelegenheiten.
Nicht jeder spendet eine Niere, mancher verweigert selbst in der Kirche seinen
Beitrag zur Kollekte.
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© macgyverhh - Fotolia.com |
Eine
Organisation, die auf Spenden oder auf Fundraising angewiesen ist, tut gut
daran, Methoden des Strategischen Marketings anzuwenden.
Nehmen wir
ein fiktives, unpopuläres Beispiel. Die imaginäre
Stiftung „Das Recht auf Leben“ verfolgt das Ziel, Abtreibungen in
Deutschland zu verhindern. Man kann das konservativ begründen, einen
christlichen Hintergrund belegen und zugleich progressiv beantworten. Offen kann man anerkennen, dass ungewollte
Schwangerschaften für die Mutter (und den Vater) eine wirklich schwierige
Situation darstellen. Gewissensqualen und Ängste kann man Müttern (und Vätern) in
einer solchen Situation glaubhaft zugestehen. Finanzielle Sorgen und die Last des
Alltags kommen immer hinzu.
Strategisch
kann die imaginäre Stiftung nur dann wirklich erfolgreich vorgehen, wenn sie auf diese Ängste,
Gewissensqualen und Belastungen mit adäquaten Lösungen antwortet. Strategisches Marketing bedeutet genau
dies! Das, was eine Organisation „liefert“, muss der Lösung der Problemstellung
nahe kommen.
Damit ist
die Dachbotschaft klar. „Wir sind
Ihre Hebammen!“ Der Rest ist Poesie im Bereich der Außendarstellung
und Professionalität im Bereich der Hilfeleistungen.
Operativ gilt es zu klären, welche
Zielgruppen auf das Anliegen und die Dachbotschaft ansprechen. Welche Medien
sind zu wählen, um Anliegen und Dachbotschaft zu vermitteln. Das gewählte, imaginäre
Beispiel lässt Aggressivität im Vorgehen nicht zu. Eine Hebamme prügelt nicht
auf ungewollt Schwangere ein. Hilfe kann man nicht aggressiv aufdrängen.
Eine Kampagne sollte daher gut sichtbar aber
zurückhaltend erfolgen. Und die Kampagne muss über Jahre ihr Anliegen
sukzessive verbreiten. Die angebotenen Hilfsangebote sollten im Vordergrund stehen.
Vorwürfe müssen vollständig entfallen.
Konservative Begriffe wie „Gott“, „Leben“, „Zukunft“, „Hilfe“,
„Gemeinschaft“ und lebensbejahende
Begriffe wie „schön“, „wunderbar“, „einzigartig“, „lebendig“ oder auch „Kinderaugen“,
„kleine Hände und Füße“, „Gesicht“ oder „Schulranzen“ sollten unbedingt
verwendet werden.
Das Ziel
einer solchen Kampagne läge aus Einnahmesicht darin, auf lange Sicht die
Einnahmen durch Spenden dauerhaft zu sichern.
Die Kirchen in Deutschland handeln
hier vorbildhaft. Es gibt die Kirchensteuer. Kollekten werden gesammelt. Die
Dachbotschaft „Gott“ versteht Jeder. Das eine oder andere Grundstück wird am
Ende eines langen Lebens ganz ohne Aufforderung als Dankeschön übertragen.
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