Mittwoch, 1. August 2012

Staatliche Förderung von Gründungen – Bund und Land Berlin


Auf Bundes- und Landesebene unterstützt eine Reihe staatlicher Einrichtungen Gründer bei ihrem Vorhaben. Im Wesentlichen werden Informationen zur Verfügung gestellt. Beratungsleistungen werden in geringem Umfang erbracht. Wesentlich ist die finanzielle Unterstützung von Gründungsvorhaben.

BERLINER FEUERWEHR - Löschboot III gibt Wasser by S. Rasch
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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) stellt umfangreiches Informationsmaterial kostenlos bereit. Im Rahmen der Schriftenreihe „Gründerzeiten“ werden alle Aspekte des Gründungsgeschehens behandelt. Zusätzlich stellt das Ministerium Datenbanken zur Verfügung, die konkret Anlaufstellen für Beratungsdienstleistungen auflisten.

Mit dem EXIST-Programm werden gezielt Existenzgründer aus den Hochschulen finanziell gefördert.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Gründer mittelbar. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen grundsätzlich in staatlich finanzierte Forschungsprojekte eingebunden werden. Für Universitäten ist es somit sehr häufig notwendig, KMUs für Drittmittelprojekte anzuwerben. Dies stellt für Gründer im High Tech – Sektor eine wirksame Finanzierungsmöglichkeit dar. Kritischerweise ist jedoch anzumerken, dass die Beantragung von Fördermitteln „eine Wissenschaft für sich“ darstellt.

Die wichtigste bundesstaatliche Finanzierungsquelle ist die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie stellt über verschiedene Förderprogramme Fremd- und (quasi) Eigenkapital zur Verfügung. Die Mittel werden aber nicht direkt vergeben. Der Gründer muss ein Kreditinstitut in Anspruch nehmen, das sich an der Förderung im Rahmen eines Kredits beteiligt und die staatliche Förderung beantragt. 

Auf der Landesebene gibt es Unterstützungsstrukturen, die innerhalb der unterschiedlichen Bundesländer unterschiedlich institutionalisiert sind. In Berlin gibt es einige Institutionen, die sich mit Gründern befassen. Ein lokales Berliner Problem liegt darin begründet, dass Verwaltungsstrukturen in Berlin auf Landes- und Bezirksebene bestehen. KMUs sollen daher durch Anlaufpartner bei ihren Anliegen an die Verwaltung unterstützt werden. Ursprünglich sollte diese Aufgabe durch die „Zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle“ (ZAK) übernommen werden. Mittlerweile unterstützt hier aber die Berlin Partner GmbH KMUs gerade auch auf Bezirksebene bei Verwaltungsangelegenheiten mit eigenen Mitarbeitern.

Die Technologiestiftung Berlin (TSB) bietet umfangreiche Beratungsdienstleistungen für Gründer und KMUs an. Die TSB WTT bietet kostenfreie Seminare zu verschiedensten Bereichen wie z.B. auch dem Marken- und Patentschutz an. Zudem fördert die TSB auch finanziell gezielt KMUs in vordefinierten Technologiebereichen. Hier wurden „strategische Initiativen“ definiert, die z.B. die Biotechnologie (Bio-TOP) oder die Medizintechnik (TSBmedici) betreffen.

Die Investitionsbank Berlin (IBB) fördert Existenzgründer aus der Wissenschaft gezielt. Sie stellt auf Landesebene das Pendant zur KfW dar. Zusätzlich betreibt sie über ihr Programm IBB TCC ein Gründercoaching.

Berlin verleiht „Wissenschaftspreise“ und „Innovationspreise“ und veranstaltet den „Business-Plan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg“. Berlin ist tatsächlich Gründungshauptstadt! Gleichzeitig finden aber auch 20% aller Insolvenzen in Deutschland insgesamt in Berlin statt! Und gerade Berlin Partner, TSB und IBB arbeiten unkoordiniert, selbstbezogen, streng narzisstisch und vor allem behördenmäßig vor sich hin!

Laut Global Entrepreneurship Monitor (GEM)  ist Deutschland ein Förderparadies hinsichtlich staatlicher Finanzierungs- und Fördermaßnahmen. Subventionen werden reichlich verteilt. Das Land Berlin zeichnet sich ja durch das Fehlen von Industrieansiedelungen aus. Staatliche Fördermittel fließen daher für jeden Gründer im Industriebereich üppig. Wenn da nur nicht diese Berliner Verwaltungsstrukturen und diese Berliner Beamten wären.

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