Samstag, 18. August 2012

Nachhaltiger Spaß beim Gründen von Firmen I – Mikroebene


Akademische Gründungen zeichnen sich ja durch einen recht hohen Akademikeranteil bei den Gründern selbst aus. Statistisch lassen sich Einflussfaktoren ermitteln, die weniger Tautologie aufweisen, als erstere Aussage.

Als Erfolgsmaß kann man die Gründungsneigung, eine niedrige Sterberate und betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Produktivität, Bonität oder Gewinn heranziehen.

Auf der Mikroebene werden die Faktoren betrachtet, die auf der persönlichen Ebene des Gründers oder der Gründer ermittelt werden können.

Eigene Darstellung

Eine Selbständigkeit im persönlichen Umfeld (Familie oder Bekanntenkreis) des Gründers erhöht dessen Gründungsneigung deutlich und vermindert das Sterberisiko der Gründung. In vielen Fällen bedeutet dies, dass der Sohn eines Architekten oder die Tochter eines Arztes ebenfalls diese Form der Selbständigkeit anstrebt. Der positive Effekt tritt aber generell auf.
 
Architektensöhne können auch Naturwissenschaften studieren. Sie neigen auch dann eher zum Gründen.
 
Die Bildung in Jahren hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf Gründungsneigung und –erfolg. Dieser Effekt ist bis zu einer Bildung von 12 – 13 Jahren deutlich nachweisbar. Steigt die Anzahl der Bildungsjahre auf 15 an, so sinkt wiederum das Sterberisiko nur noch leicht.

Die fachliche oder wissenschaftliche Qualifikation eines Gründers hat ebenfalls entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Unternehmung.

Deutlich positive Auswirkungen auf den Gründungserfolg zeigen auch die Berufserfahrung, die Führungserfahrung oder die Branchenerfahrung in Jahren auf. Je mehr Berufs- und Branchenerfahrung ein Gründer vorweisen kann, umso höher ist die Chance, dass ein Unternehmen überlebt und wächst.
 
Hinter dem Begriff Betriebswirtschaftliche Erfahrung verbergen sich kaufmännische Erfahrungen und Marketingerfahrungen. Diese sind Kenntnisbereiche, die auch im Bereich der Gründungsberatung stark nachgefragt werden.
 
Interessanterweise scheinen die „wahrgenommene“ Hemmnisse oder Hürden die Gründungsneigung stark zu dämpfen. „Wahrgenommene“ Hilfen haben hingegen keinen gleichartig positiven Effekt. 

Quellen (Juli 2012):

[Q-005] – Auerbach, Mirco: “Explorative Studie zu Erfolgsfaktoren und Risiken von Jungunternehmen im Übergang zum konsolidierten Mittelstand am Beispiel der Pilotbranche IT und Telekommunikation”; 2005; http://www.bmbf.de/pubRD/sdi-05-06.pdf 
[Q-007] – Bianchi, M.: “What makes you good at outbound open innovation: An exploratory analysis”; 2006; www.cbs.dk/ 
[Q-026] – Brüderl, J.: „Determinanten der Überlebenschancen neugegründeter Kleinbetriebe”; 1991; http://doku.iab.de/mittab/1991/1991_1_mittab_bruederl_preisendoerfer_baumann.pdf
[Q-031] – Di Gregorio, D.: “Why do some universities generate more start-ups than others?”; 2003; http://iis-db.stanford.edu/evnts/4097/SShane_Why_More_Start-Ups.pdf 
[Q-042] – Hemer, Joachim: „Akademische Spin-Offs in Ost- und Westdeutschland und ihre Erfolgsbedingungen – Kurzfassung des Berichts für das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag”; 2007 isi.fraunhofer.de/isi-de/publ/download/.../akademische_spin_offs.pdf 
[Q-044] – Hemer, Joachim: “Erfolgsfaktoren für Unternehmensausgründungen aus der Wissenschaft”; 2006; http://www.bmbf.de/pubRD/sdi-05-06.pdf 
[Q-048] – Kelley, Donna: “Global Entrepreneurship Monitor – 2010 Global Report”; http://www.gemconsortium.org/download/1306173971302/GEM%20GLOBAL%20REPORT%202010rev.pdf 
[Q-049] – Kerst, Ch.: „Selbständigkeit und Unternehmensgründung von Hochschulabsolventen fünf Jahre nach dem Studium“; 2005; http://www.bmbf.de/pub/his_projektbericht_05_05.pdf  

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