Akademische
Gründungen zeichnen sich ja durch einen recht hohen Akademikeranteil bei den
Gründern selbst aus. Statistisch lassen sich Einflussfaktoren ermitteln, die
weniger Tautologie aufweisen, als erstere Aussage.
Als Erfolgsmaß kann man die Gründungsneigung, eine niedrige Sterberate und betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie
Produktivität, Bonität oder Gewinn heranziehen.
Auf der Mikroebene werden die Faktoren
betrachtet, die auf der persönlichen Ebene des Gründers oder der Gründer
ermittelt werden können.
Eigene Darstellung |
Eine Selbständigkeit im persönlichen Umfeld
(Familie oder Bekanntenkreis) des Gründers erhöht dessen Gründungsneigung
deutlich und vermindert das Sterberisiko der Gründung. In vielen Fällen
bedeutet dies, dass der Sohn eines Architekten oder die Tochter eines Arztes
ebenfalls diese Form der Selbständigkeit anstrebt. Der positive Effekt tritt
aber generell auf.
Architektensöhne
können auch Naturwissenschaften studieren. Sie neigen auch dann eher zum
Gründen.
Die Bildung in Jahren hat ebenfalls einen
positiven Einfluss auf Gründungsneigung und –erfolg. Dieser Effekt ist bis zu
einer Bildung von 12 – 13 Jahren deutlich nachweisbar. Steigt die Anzahl der
Bildungsjahre auf 15 an, so sinkt wiederum das Sterberisiko nur noch leicht.
Die fachliche oder wissenschaftliche Qualifikation eines Gründers hat ebenfalls
entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Unternehmung.
Deutlich
positive Auswirkungen auf den Gründungserfolg zeigen auch die Berufserfahrung, die Führungserfahrung oder die Branchenerfahrung in Jahren auf. Je
mehr Berufs- und Branchenerfahrung ein Gründer vorweisen kann, umso höher ist
die Chance, dass ein Unternehmen überlebt und wächst.
Hinter dem
Begriff Betriebswirtschaftliche
Erfahrung verbergen sich kaufmännische Erfahrungen und
Marketingerfahrungen. Diese sind Kenntnisbereiche, die auch im Bereich der Gründungsberatung
stark nachgefragt werden.
Interessanterweise
scheinen die „wahrgenommene“ Hemmnisse
oder Hürden die Gründungsneigung stark zu dämpfen. „Wahrgenommene“ Hilfen
haben hingegen keinen gleichartig positiven Effekt.
Quellen (Juli
2012):
[Q-005] – Auerbach, Mirco: “Explorative Studie zu
Erfolgsfaktoren und Risiken von Jungunternehmen im Übergang zum konsolidierten
Mittelstand am Beispiel der Pilotbranche IT und Telekommunikation”; 2005; http://www.bmbf.de/pubRD/sdi-05-06.pdf
[Q-007]
– Bianchi, M.: “What makes you good at outbound open innovation: An exploratory
analysis”; 2006; www.cbs.dk/
[Q-026] – Brüderl, J.: „Determinanten der
Überlebenschancen neugegründeter Kleinbetriebe”; 1991; http://doku.iab.de/mittab/1991/1991_1_mittab_bruederl_preisendoerfer_baumann.pdf
[Q-031]
– Di Gregorio, D.: “Why do some universities generate more start-ups than others?”;
2003; http://iis-db.stanford.edu/evnts/4097/SShane_Why_More_Start-Ups.pdf
[Q-042] – Hemer, Joachim: „Akademische Spin-Offs in Ost-
und Westdeutschland und ihre Erfolgsbedingungen – Kurzfassung des Berichts für
das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag”; 2007 isi.fraunhofer.de/isi-de/publ/download/.../akademische_spin_offs.pdf
[Q-044] – Hemer, Joachim: “Erfolgsfaktoren für
Unternehmensausgründungen aus der Wissenschaft”; 2006; http://www.bmbf.de/pubRD/sdi-05-06.pdf
[Q-048]
– Kelley, Donna: “Global Entrepreneurship Monitor – 2010 Global Report”; http://www.gemconsortium.org/download/1306173971302/GEM%20GLOBAL%20REPORT%202010rev.pdf
[Q-049] – Kerst, Ch.: „Selbständigkeit und
Unternehmensgründung von Hochschulabsolventen fünf Jahre nach dem Studium“;
2005; http://www.bmbf.de/pub/his_projektbericht_05_05.pdf
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